Leeres Zimmer

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Mit George zusammen fuhr ich wieder zum Hotel.
"Wenn du willst kann ich noch bisschen bei dir bleiben", bot ich dem Briten an.
"Nein ist schon gut. Max braucht warscheinlich auch gerade aufbauende Worte. Schließlich ist seine Chance Vize-Weltmeister zu werden heute auch verschwunden", erklärte mir George und ich schaute ihn geschockt an.
"Er hätte was werden können?", fragte ich ihn erschrocken.
"Du wusstest es nicht?!", stellte George fest.
Ich schüttelte etwas panisch den Kopf.
"Naja es ist ja so, dass Lewis die Weltmeisterschaft aufjedenfall gewonnen hat. Valtteri war zwar auf dem zweiten Platz aber Max holte immer mehr auf. Wenn dieses und nächstes Rennen gut gelaufen wäre, dann hätte Max Valtteri noch einholen können in den Punkten", sprach George zu mir als wir gerade am Hotel angekommen sind.
"Ach du scheiße. George es tut mir leid, ich muss jetzt aber wirklich wieder etwas gut machen", rief ich und sprang aus dem Auto, welches gerade anhielt.
"Alles gut, geh nur", rief George mir hinterher während ich schon ins Hotel rannte.
So schnell wie noch nie war ich am Zimmer angekommen und kramte meine Karte hervor. Mit dieser öffnete ich hektisch die Tür und war sofort enttäuscht. Vor mir war nur ein leeres, dunkles Hotelzimmer. Max war nicht hier aber wo war er? Ich ging sofort zwei Türen weiter zu dem Zimmer von Dan. Dort klopfte ich an und mir wurde tatsächlich die Tür geöffnet.
"Sky was geht?", fragte Dan mich gelassen.
"Hey Dan! Gutes Rennen, herzlichen Glückwunsch. Weißt du zufällig wo Max ist?", fragte ich ihn leicht verunsichert.
"Max? Ne keine Ahnung", sagte er skeptisch.
"Okay, falls du ihn siehst, sag ihm bitte das ich ihn suche", gab ich niedergeschlagen von mir.
"Was ist denn passiert?", fragte er leicht besorgt.
"Ich habe etwas mist gebaut und Max ist nicht mehr aufzufinden", erklärte ich ihm etwas traurig.
"Ach das wird schon wieder! Wenn ich Max sehe, sag ich es ihm aufjedenfall", munterte mich Dan etwas auf.
Ich bedankte mich noch bei ihm und verabschiedete mich noch.
Ich lief durchs ganze Hotel und auch auf die Außenanlage um Max zu suche. Max fand ich nicht aber Lando, den ich natürlich genau wie Dan zuvor auch fragte. Er wusste leider auch nichts und ich suchte weiter.

"Hast du mit Max geredet?", fragte George plötzlich hinter mir.
Er saß draußen auf einer Bank und ich setzte mich zu ihm.
"Nein ich habe ihn nichtmal gefunden", sagte ich traurig.
"Der taucht schon wieder auf. Da bin ich mir sicher", sagte er lachend.
"Du bist wohl auch schon besser drauf oder?", fragte ich George lächelnd.
"Die Worte von Toto waren aufjedenfall etwas aufbauend", erklärte er mir und ich lächelte ihn zufrieden an.
Immerhin hatte einer von uns gerade etwas positives, an das er sich klammern konnte. Ich war so sauer auf mich selbst das ich nicht bei Max geblieben war. Ich kannte ihn doch mittlerweile und wusste dass er in dem Moment einfach jemanden braucht. Stattdessen war ich auch noch sauer auf ihn gewesen. Ich fühlte mich in dem Moment mehr als schlecht und wollte einfach in Max Arme.
"Ich muss jetzt wirklich weiter. Wenn noch was ist, ruf mich einfach an. Meine Nummer hast du ja", sagte ich zu George.
"Danke dir. Du bist wirklich eine so tolle Freundin", lächelte er mich an.
"Nicht dafür", sagte nun auch ich lächelnd und ging dann wirklich weg.

Nach weiteren 20 Minuten, in denen ich Max nicht gefunden hatte, ging ich wieder ins Hotelzimmer zurück. Meine Hoffnung, dass er da sein würde, wurde auch sofort zerstört.
Niedergeschlagen fing ich an meinen Koffer zu packen, schließlich ging es morgen früh nach Monaco zurück.
Ich war relativ schnell fertig mit packen und stellte den Koffer an die Tür. Noch einmal schaute ich mich im Zimmer um, ob noch Sachen von mir hier waren, die ich auch schon wegpacken könnte. Eine plötzliche Erkenntnis traf mich wie ein Blitzschlag. Nicht nur meine Sachen waren nun weg sondern auch die von Max. Es lag kein einziges Teil mehr hier, das ihm gehörte. Ich sprang schon quasi ins Badezimmer, wo nur noch meine Sachen waren. Mir stiegen sofort Tränen in die Augen welche sehr schnell über mein Gesicht rollten. Ich wusste das ich wirklich nicht nett zu Max war aber er konnte doch nicht einfach abreisen. Ich fing laut an zu schluchzen und setzte mich aufs Bett. War er wirklich ohne mich nach Monaco zurück?
Ich wollte in diesem Augenblick auch nichts mehr als nach Monaco zurück, einfach nach Hause. Sofort nahm ich mein Handy raus und suchte nach einem Flug. Mir war es egal wie teuer er sein würde, ich wollte von hier weg. Ich fand tatsächlich einen Flug der in nur drei Stunden gehen würde, also um 1 Uhr morgens. Ich buchte ihn direkt und packte meine letzten Sachen zusammen. Meine Augen waren rot und ich zitterte etwas, das tat ich fast immer wenn ich stark geweint hatte. Ich nahm mir also eine Sonnenbrille und ging mit all meinen Sachen aus dem Raum raus.

Unten ging ich zur Rezeption und klärte alles. Leider musste ich dort warten und schaute mich um. In der Hotellobby saßen ein paar von den Fahrern und ich hoffte wirklich, dass sie mich nicht sehen würden.
"Frau Grey", rief ein Mitarbeiter von der Lobby.
Ich wendete mich ihm sofort wieder zu und regelte die letzten Sachen. Dann nahm ich meinen Koffer und meine Tasche und ging raus.
"Sky", hörte ich Dan hinter mir rufen.
Genau das wollte ich vermeiden aber das klappte natürlich nicht. Ich wollte keinen mehr sprechen oder sehen. Ich wollte einfach nach Hause und die Welt in Ordnung bringen.
"Was tust du?", fragte er leicht geschockt.
"Nach Hause reisen, was denn sonst?", fragte ich ihn.
Sofort zog er mir die Sonnenbrille ab und schaute mir in meine roten, nassen Augen.
"Was hat Max gemacht?", fragte er ruhig.
"Nicht er, ich habe es verkackt. Ich war sauer auf ihn weil er sauer war. Man das wollte ich doch alles nicht", gab ich verzweifelt von mir.
"Und wo ist Max? Klär das doch mit ihm", schlug er mir vor und nahm mich in den Arm.
"Der ist auch weg. Seine ganzen Sachen sind weg und sein Handy ist aus", sprach ich während der Umarmung.
Durch ein Auto, welches ich als Taxi, identifizierte, wurde ich wieder ins hier und jetzt geholt. Ich sah das der Fahrer ausstieg und gab ihm schonmal meine Sachen.
"Klär das mit ihm und zwar schnell. Egal was ist, ich will dich nächstes Wochenende wieder sehen. Wenn du dann noch Stress mit Max hast, bist du offiziell mein Gast okay? Ich beende nicht die Saison ohne dich", sprach er ernst zu mir.
Ich versprach es ihm und machte mich dann entgültig auf den Heimweg.

Diese verdammten blauen Augen // Max VerstappenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt