Star Wars - Auf in den Krieg

Kapitel 22

Ein lauter Knall hallte über das Flachland und ließ den Boden erzittern. Schüsse trafen auf den Boden und Erde wirbelte in die Luft. Dunkelheit legte sich über den Planeten Balmorra und das Schalachtfeld, als die Nacht hereinbrach. Leuchtendes Plasma der Waffen von Klonen und Droiden zischte durch den Himmel. Taras Lichtschwert erhellte die rechte Seite ihres Gesichts, als sie es bereit hielt, um einen weiteren Droiden auszuschalten. Die Waffe gab ein leises surren von sich und zischte als die junge Jedi es in die Brust des Droiden bohrte. Den nächsten teilte sie mit einem vertikalen Schlag in zwei. Erschöpft ließ sie das Lichtschwert sinken und wollte es schon deaktivieren, als noch mehr Droiden mit erhobenen Waffen auf sie zu rannten. Tara seufzte , erhob erneut das Lichtschwert und reflektierte die Schüsse zurück. Als Tara ein bekannstes, kaum merkbares Gefühl überkam, wich sie nach links aus und das keine Sekunde zu spät. Ein Schuss surrte knapp an ihrem Kopf vorbei und sie wirbelte herum. Noch mehr Droiden kamen von hinten auf sie zu und waren dabei sie einzukreisen.

"Vernichtet sie!", rief der vorderste.

Tara streckte die Hände in beide Richtungen aus und die Droiden flogen zurück. Die Machtwelle war nicht so stark wie Tara es geplant hatte und riss desshalb nur die erste Reihe von Droiden von den Füßen, die wenigstens noch die zweite Reihe zu Boden riss. Der Rest begann zu feuern. Schüsse zischten um Tara herum, die ihr bestes gab alle abzublocken. Einer traf ihren Oberarm beziehungsweise streifte glücklicherweise nur ihre Robe und riss ein Loch in diese. Die junge Jedi sprang über die Droiden hinweg und tippte genervt auf ihren Komlink, nachdem sie gelandet war.

"Meister", schrie sie in den Komlink an ihrem linken Handgelenk, während sie mit der rechten Hand weiter das Lichtschwerter schwang. "Ihr seid schon wieder zu spät! Wo bleibt ihr?"

Aus ihrem Komlink erklang nur ein verzerrtes Knistern. Wäre sie nicht so besorgt gewesen, was mit Anakin war, hätte sie genervt die Augen verdreht. Dann knackte ihr Komlink erneut, bevor die Stimme ihres Meisters erklang.

"Du klingst schon wie Obi Wan, Tara", sagte er und versuchte dabei möglichst entspannt zu klingen, aber Tara meinte zu hören wie auch er einen Droiden ausschaltete.

"Ich könnte hier ein wenig Hilfe gebrauchen", rief sie. "Wo seid -"

Tara stockte mitten im Satz, als ein blaues Lichtschwerter sich von hinten durch die Menge an Droiden arbeitete. Anakin reflektierte die Schüsse in flüssigen Bewegungen zurück und zerteilt die Droiden, die ihm zu nahe kamen mit seinem Lichtschwert. Als er bei Tara ankam, waren die Kampfdroiden nur noch ein Haufen Schrott auf der Erde Balmorras.

"Gern geschehen", sagte er grinsend.

"Was soll das heißen? Gern geschen", erwiderte Tara. "Das war meine Vorarbeit."

Anakin machte ein Gesicht als wolle er sagen "glaub das nur, Padawan" und obwohl er es nicht aussprach, war Tara sich sicher, dass er soetwas dachte.

Die junge Jedi spürte einen Schuss kommen, ohne hinzusehen, aber ihr Meister war schneller und blockte ihn zurück. Weitere Droiden marschierten auf sie zu. Die beiden Jedi wehrten das rote Plasma ab, das auf sie gefeuert wurde, aber egal wie viele Droiden zu Boden gingen, die anderen marschierten einfach um diese herum und weiter auf sie zu, dabei sie wie eine tödliche Welle zu überollen. Tara verstand nicht ganz. Sie waren noch nichtmal an der Frontlinie angekommen. Wieso rückten so viele der Droiden so weit vor? Nicht, dass das im Moment wichtig wäre. Der neue Trupp an Droiden war dabei sie zu überrennen. Meister und Padawan stellten sich Rücken an Rücken, die Lichtschwerter schützend erhoben. Tara schwang das Lichtschwert so schnell, dass die fast nur noch die verschwomme, blaue Klinge sah, aber sie vertraute einfach darauf, dass die Schüsse von dort kommen würden, wo ihre Instinkte, wo die Macht es ihr sagte. Blaues Plasma jagte durch die Luft und die Droiden der hinteren Reihen sackten demoliert zu Boden. Die junge Jedi konnte Klonsoldaten triumphierend rufen hören, während sie die Droiden ausschalteten. Tara atmete erleichtert auf, als die Droiden, die die Frontlinie durchbrochen hatten, endlich nur noch nutzlos am Boden lagen. Sie nickte Snyde dankend zu, nachdem er einen der letzten Droiden abgeschossen hatte und folgte dann ihrem Meister, der nun hinter die Frontlinie rannte und sich somit erneut zwischen die Droiden stützte. Manchmal fragte Tara sich, ob er die Worte Pause, durchatmen oder warten überhaupt kannte, auch wenn sie die Antwort eigentlich wusste. Ein Panzer rollte auf sie zu, als Tara ihn eingeholt hatte. Sie sprangen auseinander, als die Kanone sich auf sie richtete. Tara rollte sich ab und spürte den Boden erzittern, als der Schuss links von ihr einschlug. Die beiden Jedi nickten sich stumm zu und Tara nahm Anlauf. Sie sprang ab und Anakin schleuderte sie mit der Macht auf den Panzer zu. Sie zerteilte noch kurz bevor sie landete die erste Kanone, drehte sich um, schlug auch die andere in zwei Teile und sprang von dem nun nutzlosen Panzer herunter.

Die Droiden wurden immer weiter zurückgeschlagen, womit sich Anakin und Tara bald nicht mehr mitten im feindlichen Gebiet standen. Ihre eigenen Truppen holten sie ein und rückten weiter vor, womit sie in die Reichweite der schwereren Geschütze der Fabrik kamen, die ihr Ziel darstellte. Schüsse trafen auf den Boden, rissen kleine Krater in die Erde, welche durch die Luft wirbelte. Einige der wenigen Bäume, die sich über die Fläche verteilten, standen in Flammen und schwarzer, dichter Qualm stieg in den dunklen Nachthimmel.

Die beiden Jedi deaktivieren ihre Lichtschwerter und Anankin wandte sich an seinen Komlink.

"Wir sind fast am Treffpunkt, Meister. Wo seid ihr?"

Tara musste bei dem Satz, den sie nicht lange vor ihrem Meister selbst gesagt hatte, grinsen.

"Ich bin schon hier", ertönte Obi Wan Kenobis Stimme, jedoch nicht aus Anakins Komlink, sondern hinter ihnen. Tara drehte sich um und erblickte den Jedi Meister, der sein Lichtschwerter noch in der Hand hielt als habe er es gerade erst deaktiviert. "Und warte wie immer darauf, bis du endlich mal ankommst." Er sah erschöpft aus und seine Kleidung war ebenso wie die von Anakin und Tara verdreckt. Anakin wollte schon etwas erwidern, als Cody auf sie zugelaufen kam.

"Sir, wir nähern uns den Koordinaten des Treffpunkts. Noch mehr Droiden nähern sich von vorne."

Tara sah in die Richtung, in die der Klon-Commander zeigte. An der Frontlinie, an der die Truppen an Soldaten und Klonen aufeinandertrafen herrschte ein ständig andauernder Feuerwechsel. Über ihre Köpfe hinweg konnte Tara bereits klein und in weiter Ferne das Ziel der Mission sehen. Die Okara-Droidenfabrik. Die Fabrik war früher ein führender Produzent in der Produktion von Militärdroiden gewesen, war jedoch eigentlich vor Jahrhunderten aufgegeben worden. Bis die Separatisten sie während der Klonkriege wieder zum Laufen brachten. Eines musste Tara der Fabrik lassen. Strategisch gesehen lag sie an einer schwer angreifbaren Stelle. Je näher man der Fabrik kam, desto weniger Möglichkeiten biete das umliegende Flachland zur Deckung. Hinzu kam das riesige, rot schimmernde Energieschild, das die gesamte Fabrik vor irgendwelchen Einwirkungen von außen beschützte.

Der nächste Schuss schlug auf den Boden und die Truppen wichen auseinander. Als die junge Jedi am dunklen Nachthimmel mehrere ihrer Kanonenboote ausmachte, ließ sie sich mit wenigen Soldaten zurückfallen. Das war ihr Zeichen. Sie versuchte keinen Gedanken an ihre letzte Mission zu verschwenden, dessen Ergebnis sie unter keinen Umständen wiederholen wollte. Sie würde nicht noch eine Mission als einen solchen Misserfolg enden lassen, dachte sie, während sie tief durchatmete und sich für Teil zwei des Plans bereithielt.