Count Dookus dunkle Augen waren weit aufgerissen. Er sah Tara an und Tara sah ihn an und dann klappte sein Körper schlapp zur Seite, schlug dumpf auf das Metall auf und rührte sich nicht mehr. Die rote Klinge fuhr ein und der Schwertgiff rollte aus seiner Hand. Der Mund des Sith Lords war noch immer offen, sein letzter Schrei auf den Lippen erstarrt und für immer verhallt. Seine Augen waren noch immer geweitet, aber plötzlich leer, nicht mehr fixiert auf irgendeinen Punkt in der wirklichen Welt.
Das konnte nicht echt sein. Für einen Moment war Tara wieder zehn Jahre alt. Sie blickte dem Sith Lord in die Augen und erinnerte sich noch gut daran, wie sie ihm vor über vier Jahren begegnet war, welch eine Erhabenheit und Macht und Stärke er damals ausgestrahlt hatte. Und sie erinnerte sich, wie viel Schmerz und Leid gefolgt war. Dieser Mann war es gewesen, der für all ihr Leiden verantwortlich war, der das Leiden so vieler in der Galaxis verursacht hatte. Er war es, der Tara gezwungen hatte zu töten. Er war es, der sie zu einem Monster hatte machen wollen. Er war es, der eine Stadt bombardiert hatte, um an sie heran zu kommen. Die junge Jedi würde nichts davon je vergessen. Es hatte sie gezeichnet, es hatte sie angetrieben. Tara hatte sich geschworen ihn für alles, was er je getan hatte büßen zu lassen. Sie hatte sich versprochen nicht mehr wegzulaufen.
Und nun... Nun war diese Jagd zuende. Konnte das wirklich sein? War das möglich? Tara konnte es nicht glauben. Sein lebloser Körper lag direkt vor ihr auf dem Boden, das Loch von Anakins Lichtschwert deutlich in seiner Brust und dennoch drang die Wirklichkeit dessen, was sie da sah erst vollends zu ihr durch, als sie spürte, wie seine Präsenz im Fluss der Macht verschwand und dann nicht mehr zu greifen war. Sie war fort. Dooku war tot.
Und obwohl sie da stand und er dort lag, obwohl sie am leben war und er tot, fühlte sich Tara plötzlich klein und Machtlos. Es war ihr zehnjähriges Ich, das Dooku ansah und realisierte das es vorbei war.
Weitere Erschütterungen gingen durch den Kreuzer, als Torpedos und Turboblaster auf dessen äußere Hülle trafen. Tara erwachte aus ihren Traum. Anakin sah von Dookus reglosem Körper auf. "Bist du in Ordnung?", fragte er. Tara nickte bloß. Sie hatte ihre Stimme noch nicht ganz wieder gefunden. Anakin sah erneut in die Richtung des Sith, den er gerade getötete hatte.
"Du hast das richtige getan Anakin", sprach Kanzler Palpatine. Wieso bloß, dachte Tara, lag etwas in seinen Worten, dass ihr nicht gefiel. Entgegen dem was er sagte, schien es als wäre er nicht ganz zufrieden. "Er war zu gefährlich, er durfte nicht am Leben bleiben."
Der Jedi Ritter wandte sich zu ihm, trat näher und öffnete mit einer simplen Handbewegung seine Fesseln. Der Kanzler erhob sich und sah Anakin mit einem freundlichen Lächeln an. "Ich danke dir, mein Junge." Sein Blick streifte Tara und für einen Moment glaubte sie, etwas in seinem Augen zu sehen, in der Macht zu spüren. Verzerrt und ungenau. Ablehnung. Ärger. Das Gefühl war sofort wieder verschwunden.
"Ich fürchte dieses Schiff bricht auseinander. Ich denke, wir sollten nicht an Bord sein, wenn das passiert", sagte Palpatine. Wie aufs Stichwort traf eine weitere Rakete auf die Außenwand. Was im nächsten Moment passiert, verriet der jungen Jedi, dass diese die Gravitationsgeneratoren beschädigt hatte. Das Schiff schien sich auf die Seite zu legen. Tara konnte sich nicht mehr rechtzeitig festhalten und rutschte über den Boden nach hinten. Sie schlug mit dem Rücken gegen die Wand, die nun fast den Boden darstellte.
"Ich glaube ich stimme zu", sagte sie und rappelte sich wieder hoch. Doch Anakin stürzte von ihnen beiden fort.
"Obi Wan!", rief er und stieß die Trümmer beiseite, die den Jedi bedeckten. Tara war in nur wenigen Schritten neben ihm und hockte sich hin.
"Meister Kenobi?", fragte sie, doch seine Augen blieben geschlossen. Blut gemischt mit Staub klebte in seinen Haaren. Anakin fühlte seinen Puls.
"Lass ih liegen, Anakin", erklang die Stimme des Kanzlers vom Geländer der Treppen. "Wir haben keine Zeit. Der Kommandoturm könnte jederzeit bersten."
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Star Wars - Auf in den Krieg
FanfictionZwei Jahre sind vergangen seitdem Tara Krai sich dazu entschied ein Jedi werden zu wollen und sich den Fängen der Sith zu entwinden. Der Krieg jedoch tobt nach wie vor und so stark wie nie in der Galaxis, breitet sich immer weiter aus und zwingt ein...