Tara hatte nie das Bedürfnis gehabt zu wissen, wie es sich anfühlte, lebendig begaben zu sein.Als der Plan besprochen wurde, war sie noch der Meinung gewesen, es wäre eine gute Idee und schon das hätte sie darauf vorbereiten sollen, dass das nicht lange so bleiben würde. War es eine verrückte Idee? Natürlich. Hatten sie schon bessere Pläne gehabt? Definitiv. Aber sie hatten sich trotzdem darauf eingelassen. Das Flachland war im Laufe der Jahre von Tunneln durchsiebt worden. Es waren nicht mehr viele übrig und die meisten von ihnen waren nicht sonderlich groß, aber sie würden reichen, um eine kleine Gruppe von Westen aus direkt vor die Fabrik zu bringen. Idealer wäre es noch gewesen, könnten sie direkt in die Fabrik rein, aber das feste Fundament auf dem diese gebaut war, machte das unmöglich. Tara fühlte sich unwohl, da hatte sie noch keine zehn Meter in den Tunneln zurückgelegt. Es war, als hätte sie einfach vergessen, dass sie enge Räume nicht leiden konnte, als hätte sie verdrängt, dass ihre Platzangst nach wie vor da war. Sie nahm einen tiefen Atemzug und krabbelte einfach weiter. Je schneller sie hier wieder rauskam, desto besser. Immerhin war es für sie noch bei weitem einfacher durch die Tunnel voranzukommen, als für die Klone. Tara war noch immer klein für ihr Alter, was es für sie leichter machte, sich durch die engen Tunnel voran zu bewegen.
Über sich hörte die junge Jedi das Getöse der Schlacht. Die Klone brüllten, Kanonen feuerten und Schüsse trafen auf den Boden. Der Tunnel bebte. Erde rieselte auf sie herab. Tara zuckte zusammen. Sie waren extra weit zurückgefallen, bevor sie die Tunnel betreten hatten, damit sie sich nicht unter dem Schlachtfeld, unter den Panzern und Kanonen fortbewegen würden. Obwohl man meinen könnte, dass der Schuss genau über ihren Köpfen eingeschlagen war, wusste Tara mit Sicherheit, dass das eigentlich hunderte Meter entfernt war. Beruhigend war das trotzdem nicht. Sie und ihre Gruppe bewegten sich erstmal so weit wie möglich von der Schlacht, bevor sie sich auf die Fabrik zubewegten. Das würde zwar weit mehr Zeit in Anspruch nehmen, aber es war besser, als in den Tunneln eventuell begraben zu werden.
Vor Tara zweigte sich der Tunnel in drei verschiedene Gänge. Die junge Jedi hob die Faust, um den Soldaten hinter sich im spärlichen Licht ihrer Lampen, das Signal zum anhalten zu geben und zog ihren Holoprojektor hervor. Sie waren inzwischen nahe dran. Tara merkte sich die letzten paar Abzweigungen, um den Projektor nicht nochmal herausholen zu müssen, bevor sie dem Truppen das Zeichen zum weitergehen gab. Nunja, vielleicht eher weiterkrabbeln. Die junge Jedi war mehr als erleichtert, als sie die Fabrik fast erreicht hatten. Sie signalisierten den Soldaten zurück zu bleiben, bevor sie ein kleines Stück der, an dieser Stelle ohnehin dünnen Decke mit der Macht einstürzen ließ. Erde und Staub wirbelte auf und Tara kniff die Augen zusammen, hielt kurz die Luft an, um zu verhindern, dass sie husten musste. Als sich der Staub wieder legte, atmete Tara durch und ihre Lungen füllte sich sofort mit der kalten Nachtluft. Sie hatte gar nicht bemerkt wie stickig die Luft in den Tunneln gewesen war. Sie drehte sich zu den Klonsoldaten hinter sich um.
"Bereit?", fragte sie, obwohl sie nicht glaubte, dass einer von ihnen das verneinen würde. Sie alle nickten. "Vergesst nicht, leise und schnell. Nicht ein Droide darf uns sehen. Sollte das doch passieren schaltet ihn aus, bevor er etwas durchgeben kann." Sie nickten erneut. Tara gab das Zeichen und die kleine Gruppe preschte aus den Tunneln.
Tara nahm sich nur einen Moment, kaum eine Sekunde, um zum Schalachtfeld hunderte Meter weiter zu sehen. Nur so weit reichte ihr Blickfeld überhaupt nicht. Dichter Nebel war aufgezogen, während sie in den Tunneln gewesen waren und legte sich über das gesamte Flachland. Die junge Jedi konnte die eigentlich weiße Nebelwand nur rot und blau aufleuchten sehen, konnte verschwommen das gelbe Lichts von den Feuern erkennen, die das Schlachtfeld mit Sicherheit zeichneten, konnte den Boden auch noch hier leicht beben spüren, aber sie konnte nicht sehen, wie ihre Truppen sich schlugen und das brauchte sie auch nicht. Natürlich war sie nicht einhundert Prozent sicher. Sie waren in einem Krieg. Da konnte man rein gar nichts mit wirklich absoluter Sicherheit sagen. Diese Zweifel, diese Angst war da, aber sie war klein, eine leise Stimme, irgendwo weit hinten in Taras Kopf. Sie glaubte an ihre Truppen, sie glaubte an Anakin, an Obi Wan, sie glaubte daran, dass sie es schaffen würden. Jetzt lag es an ihr, dass sie auch ihren Teil der Mission erfüllen würde. Es hatte ewig gedauert Obi Wan und Anakin davon zu überzeugen, dass sie das schaffen würde. Sie hatte ihnen versichert das sie das konnte, mit einer solchen Zuversicht in der Stimme, die sie nichtmal ansatzweise verspürt hatte. Nach ihrer letzten Mission, nach dieser Blamage mit Dooku, wollte Tara um jeden Preis beweisen, dass das eine Ausnahme gewesen war. Die beiden Jedi waren erst wiederwillig einverstanden, als Tara sie überzeugt hatte, dass sie gebraucht wurden, um die Truppen zu führen. Tara konnte das nicht so, wie sie es konnten. Anakin war skeptisch gewesen, aber sie hatte ihn gebeten, ihr einfach zu vertrauen.
Taras Trupp stürmte vorwärts. Der dichte Nebel gab ihnen gute Deckung und sie erreichten das Schild und die Mauern der Fabrik ohne in einen der Leuchtkegel geraten zu sein, die das Flachland absuchten.
"Die Kletterkabel", flüsterte Tara und zog ihr eigenes heraus. Die Soldaten taten es ihr nach.
Du wirst versagen. Du wirst sie wieder enttäuschen. Du wirst scheitern.
Klappe, dachte Tara wütend. Nicht jetzt.
Du bist nicht stark genug.
Die Stimme in Form eines Flüstern und Zischens verschwand nicht. Sie verschwand nie. Aber Tara sperrte sie weit hinten in ihrem Kopf weg, dort, wo sie kaum noch zu hören war.
Die junge Jedi schoss ihr Kabel ab und die Klonsoldaten klettert ihr hinterher die steile Mauer hoch. Kurz vor der Brüstung hielt die Gruppe inne und wartete, bis die Droiden, die dort Wache hielten, vorbei liefen. Flint schnappte sich einen Droiden und warf ihn die meterhohe Mauer hinunter. Unten war ein leiser, dumpfer Aufschlag zu hören. Die restlichen Droiden drehten sich um, aber da war Tara und ihr Trupp bereits auf die Mauer gesprungen. Bolek, Gapp und Can rissen jeweils einem Droiden den Kopf ab. Blaster Schüsse wären zu laut gewesen. Asher stieß noch einen über die Mauer und half Flint hinauf. Tara hielt die letzten zwei Droiden mit einer Handbewegung davon ab zu schießen, ballte die Hände zu Fäusten und die Droiden wurden regelrecht zusammen gepresst. Bevor sie auf den Boden aufschlugen, fingen Gapp und Bolek sie auf.
Flint entriegelte die Tür und die kleine Truppe rannte die Gänge entlang. Sie schafften es zwei Gruppen an Kampfdroiden geschickte auszuweichen und eine dritte auszuschalten, während sie ihrem Ziel immer näher kamen. Sie mussten es schaffen das Energieschild zu deaktivieren oder zumindest zu beschädigen. Damit wäre der größte Vorteil der Fabrik ausgeschaltet. Nur noch ein paar Gänge. Sie waren fast da. Gedämmtes Licht schimmerte in den Fluren. Rohre und Leitungen zogen sich die Decke entlang . Das Donnern der schweren Geschütze war in den Hintergrund gerückt.
Der Komlink der junge Jedi blinkte auf. Sie bedeutete den Soldaten stehen zu bleiben und sah sich um, bevor sie auf den Knopf drückte.
"Tara", ertönte Obi Wans Stimme verzerrt aus dem Komlink. Schüsse und das Surren seines Lichtschwerts waren in Hintergrund zu hören. "Etwas stimmt nicht! Sie wissen, dass ihr dort seit. Sie ziehen Droiden zurück!"
Taras Herz blieb stehen. Noch nicht, dachte sie panisch. Sie waren doch so nah dran. Nur noch ein paar Flure. Wenn sie sich jetzt zurückziehen würden, wäre alles um sonst gewesen. Das wäre die zweite gescheiterte Mission hintereinander. Sie würden nicht lange brauchen. Sie könnten es noch schaffen.
"Verstanden, wir brauchen nur noch ein paar Minuten. Wir sind fast bei den Schilden."
"Tara!", erklang nun Anakins Stimme, lauter als zuvor die seines ehemaligen Meisters. "Raus da und zwar sofort. Mission abgebrochen, klar?"
"Wir sind fast da. Wir können das noch schaffen."
"Padawan, macht das ihr da weg kommt. Jetzt!"
"Wir kriegen das hin." Ich kriege das hin, dachte Tara. Sie entschied, dass das Gespräch zu viel von der Zeit kostete, die Ihnen gerade davonlief. Sie betätigte den Knopf erneut und Anakins protestierende Stimme verstummte.
"Weiter geht's", sagte sie zu den Klonen und der Trupp setzte sich wieder in Bewegung.
Tara hoffte, dass die Kälte, die sie spürte Einbildung war. Die Stimme in ihrem Kopf war wieder lauter geworden und verkündete ihr, dass gleich etwas gewaltig schiefgehen würde. Etwas sagte, ihr sie sollten umdrehen, die Mission abbrechen, aufgeben, aber etwas anderes, jemand anderes sagte ihr, sie könne nicht erneut versagen.
Als sie um die nächste Ecke rannten, erschlug eine Welle an Kälte Tara geradezu. Es war nicht Dooku, das wusste Tara sofort. Das fühlte sich anders an, nicht diese Welle aus Kälte, eher ein Tsunami der Tara einfach mit riss. Aber diese Welle schien etwas bedrohliches anzukündigen. Der jungen Jedi wurde klar, dass es nun zu spät für einen Rückzug war. Ihre Muskeln verspannt sich gleichzeitig. Ein unangenehmes Kribbeln in ihrem Kopf, sorgte dafür, dass Tara panisch und wachsam dem Flur absuchte.
Zwei Lichtschwerter wurden aktiviert und Tara wurde jäh bewusst, dass keines davon ihr eigenes war. Der Trupp fuhr herum und dort stand, jeweils ein grünes und ein blaues Lichtschwert erhoben, General Grievous und sah Tara direkt in die Augen.
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Star Wars - Auf in den Krieg
FanfictionZwei Jahre sind vergangen seitdem Tara Krai sich dazu entschied ein Jedi werden zu wollen und sich den Fängen der Sith zu entwinden. Der Krieg jedoch tobt nach wie vor und so stark wie nie in der Galaxis, breitet sich immer weiter aus und zwingt ein...