Star Wars - Auf in den Krieg

Kapitel 56

Tara erinnerte sich noch gut an den Tag, an dem sie Couruscant das erste Mal gesehen hatte. Sie hatte mit Anakin und Obi Wan aus einem Shuttle heraus auf den Planeten niedergeblickt, der von dort an ihre Heimat werden sollte. Sie wusste noch gut, wie sie gestaunt hatte, bei dem Gefühl, das sie in der Macht hatte spüren können. Das Gefühl von Milliarden Lebewesen auf einmal, all ihre Signaturen in der Macht zusammengeführt in einem scheinbar endlosen Ozean. Die Linien und Kreise an der Oberfläche wie von orangenen Licht dargestellt hatte man bis ins All erkennen können und hatten Tara damals sofort zu verstehen gegeben, das die Stadt wahrlich den gesamten Planeten überzog.

Und nun waren all diese Leben in Gefahr. Die Oberfläche von Couruscant war aus Taras Sicht von unzähligen Kreuzern, Droiden und Stern-Jägern verdeckt. Rotes und blaues Plasma zuckte durch den Himmel wie Gewitterblitze. Torpedos und Raketen schossen zwischen dem Chaos hindurch, trafen auf Metall und verschwanden in grellen Explosionen. Tara glaubte noch nie eine solche Schlacht gesehen zu haben. Die Anzahl republikanischer sowie seperatistischer Kreuzer war enorm. Jäger zogen wie Schwärme von Insekten durch den Himmel.

Tara fragte sich, ob diese Schlacht für sie noch gigantischer wirkte, weil sie mit diesen Planeten etwas verband. Alle anderem Planeten, die sie bereist hatte, auf denen sie gekämpft hatte, hatte sie nur zu Zeiten der Schlacht gesehen. Couruscant war anders. Sie wusste, wie der Planet aussah, wenn keine Kriegsschiffe seinen Himmel verbargen, wenn keine brennenden Wracks aus den Wolken fielen, wenn die Sterne nicht von den Droiden verdunkelt wurden. Diese Schlacht fühlte sich anders an, wichtiger als jede andere Schlacht, die sie bestritten hatte, denn diese bedeutete ihr etwas. Nicht weil der Kanzler in Gefahr war, nicht weil der Senat nach ihnen gerufen hatte, sondern weil dies das einzige Zuhause war, das Tara jemals gehabt hatte. Andere Schlachten waren ihr nie egal gewesen. Sie hatte immer alle Menschen retten wollen, alle Planeten befreien, alles Leiden beenden wollen, bei jeder Mission, die sie erlebt hatte und dennoch war es in diesem Moment nicht das selbe. Tara wusste nicht, ob es falsch sein sollte, dass sie so fühlte. Alle Planeten, alle Lebewesen sollten für sie gleichrangig sein, keines sollte über dem anderen stehen. Aber das war in diesem Moment nicht wichtig. Das hier war etwas persönliches für die junge Jedi. Wenn sie diese Schlacht verlieren würden, würde Couruscant fallen, ihr Zuhause würde brennen und die Republik den Krieg verlieren.

Aber bloß kein Druck.

Flackfeuer blitzen auf allen Seiten. Tara biss die Zähne aufeinander und lenkte ihren Jäger in spiralförmigen Sturzflug nach unten. Couruscants Oberfläche tauchte immer wieder zwischen den Raumschiffen auf und verschwand wieder. Rotes Licht blitzte jedes Mal durch ihr Cockpit, wenn die Plasmastrahlen an ihrem Jäger vorbei rasten. Tara richtete ihren Jäger aus dem Stuzflug wieder auf, schoss auf einen Droiden, der ihre Flugbahn kreuzte und lenkte dann schnell nach links. Aus Sicht der beiden Droiden, die ihr dicht auf den Fersen waren, verschwand ihr Jäger einen Augenblick hinter der Explosion und war dann verschwunden. Tara wusste, dass dieser Trick kaum ein paar Sekunden funktionieren würde. Immerhin würde ihr Jäger immer noch auf den Scannern der beiden Droiden zu erkennen sein. Aber das würde reichen. Sie drehte ihren Jäger schnell herum, lenkte von der Seite auf die beiden Droiden zu, die sie in diesem Moment erneut entdeckt hatten. Doch zu spät. Tara feuerte viermal und traf den einen Droiden mit dem ersten Schuss und den anderen mit dem vierten.

Tara flog weiter, ihrem Ziel immer näher kommen, obwohl es aus ihrer Sicht immer noch von seperatistischen Raumschiffen und Jägern blockiert wurde. Tara warf einen Blick auf die Scanns. General Grievous Kreuzer war nicht mehr weit entfernt.

Die junge Jedi steuerte unter einem weiteren Kreuzer entlang, als wie aus dem Nichts aus dessen Hangar ein halbes Dutzend Droiden geflogen kamen. Hätte Tara nicht so schnell reagiert, wäre sie vermutlich in die Drodien hineingekracht. "Whoa!", schrie sie und riss sofort die Steuerung nach hinten, feuerte aus Reflex eine handvoll Schüsse ab. Tara traf dreimal und durch die entstehende Explosion wurde auch noch ein vierter Jäger zerstört. Eine Druckwelle riss ihren Jäger leicht zur Seite.