Kapitel 11

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"Diese ständigen Besprechungen tun mir Leid. Eine solche Entscheidung bringt soetwas nunmal mit sich."

Tara nickte verstehend auf die Entschuldigung des Königs hin. Er hatte ihn den letzten Tage gleich mehrere Konferenzen täglich gehabt, viele davon mit und manche ohne Mirea. Die junge Jedi hoffte jetzt schon inständig, dass sie dieses Mal nicht so lange dauern würde, wie am Tag zuvor. Als die blonde Wache Tara erneut aufhalten wollte, als sie hinter Vater und Tochter den Raum betreten wollte, hätte Tara ihn zum wiederholten Mal fast eine verpasst, wenn Mirea sich nicht noch umgedreht hätte.

"Jenkins", seufzte sie, "ich hatte doch gesagt, dass das in Ordnung ist."

Eher widerwillig ließ die Wache Tara passieren. Während der Sitzung sagte Tara kein Wort und blieb etwas abseits stehen. Sie hatte weder die Erlaubnis, noch das Bedürfnis sich in das Gespräch zwischen der Königsfamilie, dem Kanzler und den drei Senatoren einzumischen. Den Senator von Alderaan, Bail Organa und die Senatorin von Naboo, Padmé Amidala erkannte sie sofort wieder, nur den dritten konnte sie nicht mehr zuordnen.

"Es tut mir leid Kanzler, aber das kann ich euch nicht beantworten", sagte der König, nachdem Tara eine Weile nicht mehr zugehört hatte, sich aber bemüht hatte, dass es wenigstens so aussah.

Tara sah hoch und als sie Padmé ansah, lächelte diese ihr zu. Tara lächelte zurück.

Als der König dann endlich das Hologramm deaktivierte, konnte Tara nicht sagen, ob die Sitzung nun kürzer oder länger war, als die am Tag zuvor. Sie war sich nur sicher, dass sie sich länger angefühlt hatte. Sie folgte Vater und Tochter zusammen mit Captain aus dem Raum. Mirea und der König besprachen die Sitzung und Tara sah aus dem Fenster des Flurs nach draußen. Es war noch Vormittag. Die Sonne stand noch nicht allzu hoch am Himmel und erwärmte die rechte Hälfte von Taras Gesicht.

Von einen auf den anderen Moment verkrampfte sich Taras Körper plötzlich. Es war als würde eine leise Stimme in ihrem Kopf "Achtung" schreien. Als hätte die Stimme sie überwältigt, ihre eigene Stimme gelenkt, brüllte Tara das Wort einfach nochmal, ohne überhaupt nachgedacht zu haben. Sie wirbelte herum, riss Mirea zu Boden und schrie: "Runter!" In dem Moment fiel ein Schuss und das große Fenster des Flurs zersprang in tausend Teile. Tara hörte Schreie. Vorsichtig stand sie auf und sah zu Captain Surik, der neben dem König am Boden kniete. "Bringt sie in Sicherheit!"

Sie wartete nicht darauf, dass der Captain antwortete, und sprang aus dem zerschossenen Fenster. Noch im Fall fanden ihre Augen den Attentäter. Zwei Droiden auf einem Dach gegenüber. Sie landete einige Meter weiter unten auf einem Vorsprung, als die beiden Droiden auf zwei Speeder stiegen und davon flogen. Tara rannte los, hielt ausschau und entdeckte dann wonach sie gesucht hatte, drei Soldaten an der westseite des Palastes. Sie sprang nach unten und die Wachen wirbelte zu ihr herum, als sie landete. Die junge Jedi ignorierte sie, riss einen der Speeder an sich, der neben ihnen stand und raste, ohne auf die ihr hinterherhallenden Rufe zu achten davon. Sie brauchte einen Moment, bis sie die beiden Droiden zu entdecken, die aus der Stadt rasten. Die andren Fahrzeuge wichen in alle Richtungen aus, um mit diesen nicht zu kollidieren. Tara holte auf, schlengelte sich durch den Verkehr und hatte die Droiden fast erreicht, als sie sie entdeckten. Der hintere drehte seinen Oberkörper um 180° und legte seine Gewehr an. Die junge Jedi sprang auf die Füße und der Speeder explodierte kaum eine Sekunde, nachdem sie abgesprungen war. Sie landete auf dem Dach eines Hochhauses, stieß sich nach ein paar schnellen Schritten mit aller Kraft wieder ab, verstärkte ihren Sprung durch die Macht und schaffte es den hinteren Teil vom Speeder des Droiden zu greifen, der sofort ein Stück nach unten sackte. Sie kniff die Augen zusammen, als sich ein stechender Schmerz durch ihren Arm zog. Dennoch zwang sie ihre Hand nicht loszulassen, verkrampfte sie so sehr sie konnte an dem Metallteil. Tara schwanger sich nach oben, zog ihr Lichtschwert und kassierte einen harten Schlag ins Gesicht, der ihren Kopf nach hinten riss. Sie fiel zurück und schaffte es gerade noch sich erneut am Speeder festzuhalten, bevor sie hinunter gestürzt wäre. Warmes Blut lief ihr die Stirn herunter und verklärte ihr auf dem linken Auge die Sicht, die ohnehin schon von Sternen geprägt war. Tara teilt die Waffe des Droiden in zwei, als er sie auf sie richtete, trennte ihm den Kopf von den Schultern und warf ihm mit der Macht vom Speeder. Tara sah ihm hinterher, was sie wohl lieber nicht getan hätte. Als sie nach unten sah, erinnerte sich selbst in Gedanken daran, dass sie keine Höhenangst hatte, redete sich das für einen Moment selbst ein. Der zweite Droide richtete seine Waffe auf Tara, die noch immer am hinteren Teil des Speeders hing. Der erste Schuss traf knapp über ihr auf den Speeder und Funken stoben auf. Der nächste raste direkt auf die zu. Tara verkrampfte ihre linke Hand noch fester um das Metallteil, schwang mit der anderen das Lichtschwert und blockte den Schuss auf den Droiden zurück. Ihr Schädel pochte so schmerzhaft, dass es sie einen Moment ablenkte. Warum musste dieser verdammte Droide einen so harten Schlag haben? Ihre Augen, beziehungsweise das eine Auge, das nicht wegen dem Blut zugekniffen war, weitete sich plötzlich und sie löste augenblicklich ihre schmerzende Hand vom Speeder, der über in eine Reklametafel krachte.

Tara fiel nach unten. Die Welt im sie herum drehte sich immer schneller und das war nicht nur ihrem Schwindelhefühl zu verschulden. Der Wind pfiff laut in ihren Ohren. In ihrer, sie nannte es jetzt einfach mal Flugbahn, befand sich kein Fahrzeug, auf dem sie hätte landen können. Im freien Fall konnte Tara nur verschwommen erkennen, wie sie dem Boden fast erreicht hatte. Sie konzentrierte sich darauf ihren Fall mit der Macht abzubremsen, befürchtet aber damit zu spät begonnen zu haben. Mit nur noch wenig Geschwindigkeit, aber noch genug, damit Tara etwas in ihrer Schulter kancken spürte, prallte sie auf den Boden, rollte sich ein paar Mal ab und blieb stöhnend liegen. Den Geschmack von Blut im Mund, das inzwischen ihr Kinn erreicht hatte.

Star Wars - Auf in den KriegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt