Kapitel 44

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Als Tara die Augen aufschlug, war sie wieder zehn Jahre alt. Die grauen metallwände um sie herum waren die selben, wie die letzten Wochen zuvor und nahmen ihr die Hoffnung, dass als das nur ein Traum gewesen war. Die Kisten, die sie mit der Macht hochgehoben hatte, landeten alle gleichzeitig krachend auf dem Boden, als ihre Konzentration in sich zusammenfiel.

Hinter ihr seufzte jemand und sie fuhr zusammen. "Was soll das, Tara?", fragte Count Dooku. "Diese Grundlagen sind doch schon lange kein Problem mehr."

Jeder Muskel ihres Körpers spannte sich an. "Verzeihung", sagte sie schnell und wollte es sofort erneut Versuchen.

Dooku schüttelte den Kopf. "Nein", sagte er ruhig. "Warte." Eine eisige Welle durchfuhr Taras Körper. Sie schluckte schwer und ließ die Hände wieder sinken. "Tara", sagte er und angesprochene drehte sich um, jede Phaser ihres Körpers in höchster Alarmbereitschaft, die Augen jedoch geschlossen, den Kopf zu Boden gerichtet. "Sieh mich an."

Das hatte sie befürchtet. Ihre Finger schlossen sich zu einer Faust und sie bis die Zähne aufeinander. Entgegen dem, was sie wollte, hob sie den Kopf und schlug die Augen auf. Sie hasste es ihn anzusehen. Ruhe und Kälte peitschte in Wellen von ihm aus. Wie immer erkannte Tara in seinem Blick, die Macht die er besaß. Er wusste genau was in ihrem Kopf vorging. Es fühlte sich jedesmal an als könne er durch Taras Augen direkt in ihren Geist blicken, wusste genau, was Tara dachte. Als wüsste er exakt welchen Faden er ziehen musste, damit Tara tat, was sie sollte.

"Was willst du wissen?", fragte er und Tara war verwirrt. "Du hast doch eine Frage, hab ich nicht recht?"

Tara zögerte. Seine Präsenz war so kalt wie immer, aber er schien nicht wütend. War es einer dieser Tage, an denen er geduldig versuchte ihr zu helfen? Das kam hin und wieder vor, aber Tara hatte bereits gelernt, dass man damit vorsichtig sein musste. Diese Maske konnte leicht und schnell zerbrechen.

"Was ist ein Jedi?", fragte sie nach kurzem zögern.

Wenn Count Dooku von der Frage überrascht war, so ließ er sich das in diesem Augenblick nicht anmerken. "Wie kommst du darauf?", fragte er.

"Ich hab... davon habe ich geträumt", sagte Tara zögerlich. "Von diesem Wort..." Unzufriedenheit blitzte in Dookus Augen auf und Tara bereute sofort die Frage gestellt zu haben. "Vergesst es", sagte sie deshalb schnell. "Tut mir leid. Das war vermutlich-"

"Es ist gut, dass du fragst", unterbrach Dooku sie. "Was weißt du darüber?"

Tara verlagerte unsicher ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen. "Nicht viel. Mein ehemaliger Meister hat manchmal mit Leuten über sie gesprochen. Über Dinge, die sie so im Krieg vollbringen. Heldentaten..."

"Glaubst du das, was er so geredet hat?", fragte Dooku.

"Nein", antwortete Tara sofort.

"Lüg nicht, Tara", sagte Dooku ruhig und angesprochene zuckte zusammen.

"Ich weiß ja noch nichtmal wirklich, was ein Jedi ist", sagte sie kleinlaut.

"Jedi sind Machtnutzer, Tara. Abgesehen davon sind sie das genaue Gegenteil von uns. Sie sind unsere Feinde."

"Warum?", rutsche es Tara raus und sie bereute es sofort.

"Sie sind diejenigen, die uns ins Exil getrieben haben. Jahrhunderte mussten wir uns ihretwegen versteckt halten und unsere Existenz geheim halten."

"Aber-"

"Sie fürchten uns. Seit ewigen Zeiten sind die Jedi die Feinde der Sith. Sie verfolgen das Ziel die Galaxis von uns zu befreien."

"Also wenn die Jedi hier auftauchen würden..."

"Würden sie nicht zögern, diese Basis dem Erdboden gleichzumachen. Sie würden euch alle töten. Sie würden versuchen dich zu töten, hörst du Tara?" Angesprochene nickte langsam. "Deshalb musst du meistern, was du hier lernst, verstanden? Wenn du nicht durch das Lichtschwert eines Jedi sterben willst."

Star Wars - Auf in den KriegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt