Kapitel 21

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Anakin wusste noch nicht, wie recht er damit hatte, als Tara ebenfalls in Position ging und darauf wartete, dass ihr Meister den ersten Angriff startete. Ihre Klingen kreuzten sich und Anakin brauchte erneut nicht lange um festzustellen, dass Taras Schnelligkeit sowie Stärke weiter abgenommen hatte. Tara tat ihr bestes um ihre Atmung noch unter Kontrolle zu halten, aber dennoch konnte Anakin sagen, dass ihre Angriffe langsamer waren als sonst und sie noch erschöpfter war, als am Tag zuvor. Tara blockte eine  Schlag ab, trat ein Schritt zurück und holte zu einem Tritt aus. Anakin wich zur Seite hin aus, drehte Tara eine Hand auf den Rücken, wodurch sie ihr Lichtschwert fallen ließ und nach vorne stolperte. Sie sackte mit einem Knie zu Boden und blieb dort kurz keuchend und nach Luft schnappen hocken. Ihre Beine fühlten sich wackelig und schwach an. Schweiß war ihr auf die Stirn getreten, obwohl das doch kaum hätte anstrengend sein sollen.

Tara kniff kurz sowohl wütend als auch erschöpft die Augen zusammen und stand wieder auf. Sie griff nach ihrem Lichtschwert und drehte sich zu Anakin um. Der wütende Ausdruck auf ihrem Gesicht war verschwunden.

"Nochmal", forderte sie ihren Meister lächelnd auf.

Anakin zog misstrauisch die Augenbrauen hoch. Tara erkannte den besorgten Blick sofort, aber ihr Lächeln fiel kein Stück zusammen. Sie grinste noch breiter, fast schon siegessicher und hob ihr Lichtschwert.

"Mir geht's gut. Alles in Ordnung."

Wie bedeutungslos waren diese Worte inzwischen geworden? Wie oft hatte Tara sie gesagt, obwohl sie nicht stimmten? Die junge Jedi hatte diese Worte inzwischen so oft gesagt, dass sie wusste wie sie sie sagen musste, damit man ihr glaubte. Inzwischen sagte sie diese Worte so reflexartig, wenn die Frage aufkam, ob es ihr gut ging, dass Tara so schnell und unterbewusst antwortete, dass sie nicht mal darüber nachdachte, ob es stimmte. Doch eine Person konnte sie damit immer noch nicht täuschen, obwohl sie es häufig versuchte. Denn genau wie das falsche Lächeln erkannte Anakin auch die leeren Worte, die sein Padawan versuchte ihm glaubhaft zu machen. Tara fluchte in Gedanken, als sich Anakins misstrauische Miene nur langsam legte, wissend, dass sie ihn auch dieses Mal nicht überzeugt hatte. Manchmal, nach einiger Zeit, fragte sie sich warum sie nicht einfach die Wahrheit sagte. Dann fiel es ihr noch im selben Moment wieder ein. Dann weigerte sie sich diese Worte aufzugeben, die aus ihrem Mund kaum noch Bedeutung hatten. Dann weigerte sie sich diese Maske fallen zu lassen, mit der sie ihre Schwäche verbarg, mit der sie vorgab stark zu sein, obwohl sie es nicht war, mit der sie verzweifelt versuchte allen glaubhaft zu machen, dass alles in Ordnung war.

Anakin seufzte und man konnte aus seinem Gesicht deutlich erkennen, dass er nicht tun wollte, was er dabei war zu tun. Er sah Tara entschuldigend an und streckte seine Hand aus.

"Gib mir dein Lichtschwert."

Tara sah ihn an, geschockt von dem was ihr Meister gerade gesagt hatte und zweifelnd daran dass sie es richtig verstanden hatte.

"Was?", fragte sie als spreche er eine andere Sprache.

"Du hast mich verstanden, Tara. Dein Lichtschwert." Er streckte die Hand noch weiter aus.

Tara schüttelte verwirrt den Kopf.

"Ihr sagt immer dieses Lichtschwert wäre mein Leben. Was..."

"Tara."

Tara zuckte bei dem strengen, aber dennoch ruhigen Ton in Anakins Stimme beinah zusammen.

"Aber wieso wollt ihr..."

"Keine Diskussion. Ich hab gesagt, gib mir dein Lichtschwert."

Tara schüttelte erneut verwirrt den Kopf.

"Ich... Nein. Ich brauche..."

"Vorallem mal eine Pause. Dein Lichtschwert bitte, Tara."

Das Geduld nicht eine seiner Stärken war, hatte Obi Wan ihm oft genug gepredigt. Und seine Geduld mit der Starrköpfigkeit seines Padawans ging nun zuende

Star Wars - Auf in den KriegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt