Kapitel 30

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Tara wusste nicht wie lange sie schließlich gebraucht hatte, aber die Sonne stand bereits hoch am Himmel, als sie schließlich tatsächlich ein Dorf erreichte. Die junge Jedi konnte es nicht fassen. Sie wäre am liebsten nochmal, sich auf R3 stützend, zusammengebrochen. Ihre Beine fühlten sich schwach und kraftlos an, als könne sie Tara keinen Meter mehr tragen. Das unerträgliche Pochen in ihrem Kopf war noch schlimmer geworden und obwohl ihre Sicht noch klar war, hatte sie das Gefühl, als ob die Welt nicht ganz gerade stehen würde und als ob sich ihr Blick bei jedem Schritt ein kleines bisschen drehen würde.

Tara stolperte, einen Fuß vor den anderen setzend, den Hang zum Dorf herunter und jeder Schritt erforderte mehr Kraftaufwand, als der vorherige. Obwohl die junge Jedi unglaublich müde war, hatte sie daran gedacht ihr Lichtschwerz unter ihrer Jacke zu verstecken. Sie wusste nicht, wie die Leute in diesem Dorf zu den Jedi standen, also wäre es wahrscheinlich besser ihre Identität zu verbergen, bis sie sich sicher sein konnte, dass es nicht gefährlich war diese zu zeigen.

Individuen aller verschiedenen Spezien gingen an Tara vorbei, als sie die Dorfgrenze passierte. Keiner von ihnen schenkte ihr besonders viel Beachtung. Ein Toydarianer warf Tara einen skeptischen Blick zu, als sie sich erneut auf R3 stützen musste, um nicht umzufallen. Die Kräfte der jungen Jedi schwanden mehr und mehr mit jedem Schritt, den sie tat.

"Verdammt...", murmelte sie vor sich hin. Sie wankte durch die Straßen des Dorfes, an Häusern vorbei, die nach Wohnungen aussahen, aber konnte keinen einzigen Stand ausmachen. Sie brauchte dringend etwas zu essen, aber ein Markt würde sie vermutlich eher im Zentrum des Dorfs, als am Rand finden. Tara brauchte dringend eine Pause, ein Schluck Wasser und so war es eine Erleichterung, als sie schließlich an einer Bar vorbeiging. Das würde es tun, dachte die junge Jedi und ging die Stufen herunter. Sofort schlug ihr der starke Geruch von Alkohol entgegen. Die stickige, warme Luft trug nicht unbedingt dazu bei Taras Schwindelhefühl zu lindern. Auch die in allen möglichen Farben aufleuchtenden Lichter waren nicht wirklich hilfreich. Musik spielte halbherzig im Hintergrund. Es war gerade mal Mittag, wesshalb die Bar ziemlich verlassen und die meisten Tsiche leer waren. Eine kleine Gruppe spielte in der Ecke eine Partie Sabacc. Einer von ihnen warf Tara einen skeptischen Blick zu, als sie eintrat. Ein Mann lag an einem der Tische in der Mitte, den Kopf in die Arme gelegt sah es aus, als würde er schlafen. Vor ihm stapelten sich ein Dutzend leere Gläser. Tara ging an ihm vorbei, zuckte leicht zusammen, als er etwas im Schlaf murmelte und setzte sich an einen der Hocker, die an der Bar standen. Sie holte die Credits aus der Tasche, aber bevor sie etwas sagen konnte, kam ihr der Barkeeper zuvor.

"Die nehmen wir hier nicht", sagte er mürrisch. Tara sah ihn kurz verwirrt an. Ihr Gehirn schien Informationen ungewöhnlich langsam zu verarbeiten. "Wir neben hier keine republikanischen Credits", wiederholte der Mann langsam, als würde er Tara für blöd halten.

Vielleicht hätte sie es mit einem Gedankentrick versuchen können, aber damit war sie nie sonderlich erfolgreich gewesen. Im schlimmsten Fall würde der Mann herausfinden, dass sie ein Jedi war. Bevor Tara sich jedoch dafür entscheiden konnte aufzustehen, schlug jemand eine Handvoll ihr unbekannter Credits auf den Tisch.

"Lass mal gut sein, Kym. Ich zahl das."

Tara drehte sich überrascht zur Seite. Eine Rodianerin mit blauer Haut war neben sie getreten, hatte das Geld auf den Tresen der Bar gelegt und sich ebenfalls einen der Hocker herangezogen. Ihr Brustpanzer schimmerte leicht in dem schwachen, ständig die Farbe ändernden Licht. An ihrem Gürtel hing ein handlicher Blaster und um ihren rechten Oberschenkel hatte sie ein Messer geschnallt. Tara brauchte nicht lange um zu verstehen. Einen Kopfgeldjäger erkannte sie auf den ersten Blick. Die Frau gab die Bestellung auf ohne Tara eines Blickes zu würdigen. Die Hand der jungen Jedi zuckte, als sie dachte, die Rodianerin würde ihren Blaster ziehen. Stattdessen zog die Frau einen Energieriegel aus der Tasche und hielt ihn Tara hin, als der Barkeeper gerade zwei Getränke vor ihnen abstellte.

"Du siehst aus, als würdest du den sehr dringend brauchen", sagte sie. Tara sah verdutzt auf den Riegel. Sie hatte genug erlebt um zu wissen, dass es keine gute Idee war Essen von irgendwelchen zwielichtigen Personen in einer halbdunklen Bar anzunehmen, aber sie spürte keine Warnung durch die Macht und ihr Magen krampfe sich inzwischen vor Hunger so sehr zusammen, dass sie entschied diese Tatsache leichtsinnig zu ignorieren und den Riegel zu nehmen.

"Danke", sagte Tara, wenn auch noch immer leicht überrumpelt.

"Du solltest deine Credits so schnell wie möglich umtauschen. Die Dinger wird hier keiner annehmen", sagte sie, deutete mit dem Kopf in Richtung von der Tasche, in die Tara die Credits zurückgesteckt hatte und nahm einen kräftigem Schluck aus ihrem Glas. "Ich wette Ilan kann die dir umtauschen. Die Straße runter ist der Markt. Ich bin mir sicher, da wirst du ihn finden. Um die Uhrzeit hängt er selten woanders rum."

Sie hatte so schnell geredet, dass Taras müdes Gehirn eine Weile brauchte um die gegebenen Informationen zu verarbeiten. Dennoch, Fremden, die ihr ohne ersichtlichen Grund halfen, stand sie äußerst skeptisch gegenüber. Sollte sie vielleicht nicht auf den Tipp dieser Frau hören? "Ähm... Danke...", sagte sie erneut und erst jetzt fiel ihr auf, dass sich die Rodianerin gar nicht vorgestellt hatte.

"Shira", sagte sie. "Kein Problem. Aber nur um das klarzustellen, das hab ich nicht aus purer Freundlichkeit heraus gemacht, klar? Oh nein, das passt nicht zu mir. Sagen wir einfach ich hatte heute einen guten Tag", lachte sie und klopfte gegen ihre Tasche. Tara konnte die Credits darin klimpern hören. "Da hab ich halt gute Laune."

"Verstehe", sagte Tara, nahm einen Schlug aus ihrem Glas und beobachtete wie die Rodianerin den Rest ihres Getränks mit einem Zug lehrte und das Glas anschließend auf den Tisch knallte.

"Na dann", sagte die Rodianerin und machte Anstalten aufzustehen.

"Wenn...", begann Tara noch einen Satz, aber die Frau ließ sie nicht ausreden.

"Lass mich dir nocht einen letzten Tipp geben, okay? Vertrau nicht zu vielen Leuten in irgendwelchen Bars." Sie zwinkerte der jungen Jedi zu und schob ihren Hocker zurück, stand auf und verließ die Bar.

Tara sah ihr hinterher, nicht sicher was das gerade für ein Gespräch gewesen war, wenn man es denn überhaupt eins nennen konnte. Der Mann an dem Tisch in der Mitte des Raumes schreckte aufeinmal hoch, sah sich desorientiert um und ließ seinen Kopf dann wieder auf den Tisch sinken. Nur einige Sekunden später konnte Tara ihn leise schnarchen hören.

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