Kapitel 42

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Es verging eine Weile bevor sich Anakin meldete und die beiden jungen Jedi die Medistation wieder verließen. Ein mulmiges Gefühl hatte sich in Tara ausgebreitet. All der Hochmut, den sie nach ihrem Flug verspürt hatte, war verschwunden. Sogar als Anakin ihnen berichtete, dass sie erneut in den Kampf ziehen würden, fühlte sich Tara erstaunlich emotionslos.

Die Seperatisten hatten den Sandsturm genutzt um von Süden aus ihre äußerste Verteidigungslinie unbemerkt zu überwinden. Konnten sie ihren Vormarsch nicht aufhalten, würde der Stützpunkt fallen. Sie konnten nicht zulassen, dass der Stützpunkt mit hunderten wehrlosen Verletzten überrannt wurde.

"Alles in Ordnung?", fragte Anakin seinen Padawan auf dem Weg zum Ausgang.

"Ja", murmelte Tara. "Ja, ich denke schon."

Der Jedi Ritter zog eine Augenbraue hoch. "Ich brauche dich gleich bei voller Konzentration, Tara. Kriegst du das hin?"

"Natürlich", antwortete sie entschlossen. Ihre Augen funkelten leicht.

Anakin nickte. Das reichte ihm.

Tara griff nach ihrem Lichtschwert. Der Krisrall darin pulsierte synchron mit ihrem Herzschlag. Der Wind heulte laut außerhalb der dicken metallwände.

Eine Gruppe Soldaten schloss sich ihnen an, als sie die Türen auffuhren. Trockener Wind pfiff ihnen entgegen. Tara rannte zu den Speedern während es sich anfühlte als würde eine unsichtbare Kraft sie zurückhalten.

Der Wind zog kräftig an dem weiten Gewändern, die sich die Jedi übergezogen hatten. Tara rückte die Schutzbrille zurecht, die sie über die Augen geschnallt hatte und zog sich ihr Halstuch über Mund und Nase, als sie losfuhr.

Es dauerte ein paar hundert Meter bevor sie die Fronlinie durch die dichte Sandwand hindurch überhaupt erahnen konnte. Plasmaschüsse zischten durch den Himmel und die junge Jedi steuerte das Speeder-Bike schnell zur Seite um ihnen auszuweichen, zog ihr Lichtschwert und blockte einige von ihnen zurück, ohne sehen zu können, wo dessen Schützen waren.

Mitten aus dem nichts, brach ein feindlicher Speeder aus der Sandwand hervor, direkt auf Kolisionskurs. Tara schrie auf, sprang ab und die beiden Speeder explodierten unter ihr in einer lauten Explosion. Ein dumpfes Dröhnen, ein schrilles piepen erfüllte Taras Gehör.

Die junge Jedi pralle auf den Boden auf und rollte sich wieder auf die Füße. Staub und Erde wirbelten auf. Nicht das es groß auffallen würde. Die Brille half zwar, damit Tara keinen Sand in die Augen bekam, aber viel erkennen konnte sie dennoch nicht. Flammen und Rauch zügelnten in die Luft.

Das heulen eines Antriebs durchdrang kaum hörbar die Kulisse aus Explosionen und Gebrüll. Heißes Plasma knallte auf den Boden. Tara wirbelte herum. Das waren keine Schüsse von Handfeuerwaffen gewesen, sondern die Blaster eines Jägers, der immer näher kam. Schreie hallten zu ihr durch. Die Silhouette eines Droiden-Jägers brach aus de Sturm hervor. Tara stürzte in Deckung, als dieser über ihren Kopf hinweg schloss.

"Bei der Macht...", hustete sie. Kümmerten sich die Seperatisten denn überhaupt darum, dass sie gerade auch ihr eigenen Truppen auslöschten?

Das Heulen des Antriebs wurde leiser, verschwand und tauchte direkt wieder auf. Der Jäger drehte um. Tara rappelte sich wieder hoch. Die Macht um sie herum begann zu wirbeln. Eine vertraute Kraft voll Energie und Wärme floss bis in ihre Fingerspitzen. Sie spürte jede Vibration im Boden, jeden Sandkorn um sich herum. Die Geräusche in ihrem Unkreis schienen verschluck. Einzig und allein der Antrieb drang noch zu ihr durch und verriet ihr genau, von wo der Jäger kam, noch bevor er wieder auftauchte. Tara streckte ihre Hände aus. Sie musste ihn nur aus der Bahn werfen, vielleicht einen Flügel brechen und die Schwerkraft würde bei dem Rest helfen.

Star Wars - Auf in den KriegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt