Kapitel 4

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Nicht zu bekommen, was man will - ist manchmal Glück.

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Im Nebenraum herrschte ein hoher Geräuschpegel. Hier her wurden wohl alle Kandidatinnen geschickt, die in der engeren Auswahl standen.
Keiner interessierte sich so wirklich für mich als ich den Raum betrat. Manche drehten nur ganz kurz den Kopf zu mir, wandten sich dann jedoch wieder uninteressiert von mir ab.

Genauso wie auch überall befanden sich auch hier Kameras, die alles ständig im Blick behielten. Ich konnte mich einfach nicht daran gewöhnen, ständig unter Beobachtung zu stehen.
'Wie halten es eigentlich all die Promis da draußen aus?
Das war ja schrecklich.'

Ich blickte mich nach einem noch freien Platz um und fand dann schließlich einen ganz links in der Ecke. Seufzend nahm ich Platz. Jetzt musste ich wieder warten. Ich hasste es zu warten.

,,Und? Aufgeregt?", fragte mich unerwartet jemand neben mir. Ich drehte meinen Kopf zu ihr und musterte sie. Ein markantes Gesicht, grüne Augen und lange braune Haare. Ihre Lippen waren voll jedoch nicht aufgespritzt wie bei gefühlt jedem hier im Raum.

Ich schüttelte meinen Kopf. ,,Eigentlich nicht wirklich". 'Zumindest nicht mehr'

,,Ich schon", meinte sie und knetete ihre Hände unruhig. ,,Bin übrigens Angelina".

,,Mira", stellte auch ich mich vor.

,,Wurdest du eigentlich auch gefragte, was du dir von dem Ganzen hier erhoffst?". Sie drehte ihren Oberkörper etwas zu mir und sah mich fragend an. Ich musterte ihr Kleid und bemerkte, dass auch sie sich perfekt für dieses Casting gestylt hatte. In ihrem kurzen, enganliegenden und dunkelgrünen Kleid, welches ihre schmale Taille sehr gut betonte, sah sie umwerfend aus. Dazu trug sie elegante Pumps in Schwarz und ließ ihre Haare offen.

,,Ich habe das Gefühl, dass diese Frage jedem von uns hier gestellt wurde", antwortete ich ihr und lehnte mich an der Rückenlehne an.

,,Es lief alles so gut bis dahin. Diese Frage hat mich vollkommen rausgebracht. Ich habe gestottert wie ein Volltrottel", beschwerte sie sich und legte ihre Hand an die Stirn. ,,Diese Folge werde ich mir definitiv niemals anschauen", sagte sie, worauf ich leise lachen musste.

,,So schlimm war es bei mir jetzt nicht, aber aus dem Konzept gebracht hat mich diese Frage auch", meinte ich und fuhr mir kurz mit der Hand über die Haare.

Während ich meine Augen durch den Raum wandern ließ, fühlte ich mich plötzlich doch sehr unwohl. Man sah, dass sich jede Einzelne hier ziemlich viel Mühe gegeben hat, um perfekt auszusehen. Nur ich saß in meiner gewöhnlichen Freizeitkleidung und wollte nur noch im Boden versinken als ich daran dachte, dass mich so das ganze Land sehen würde. Ich konnte mir jetzt schon vorstellen wie sich mich verurteilten und den Kopf über mich schüttelten. Dabei wollte ich doch gar nicht erst auffallen.
Aber wer hätte auch gedacht, dass ich in die engere Auswahl kommen würde? Ich zumindest nicht.

Es verging keine weitere Minute als plötzlich ruckartig die Tür aufging und es still im Raum wurde, nachdem alle bemerkt hatten, dass dieser von Thalila und Cole betreten wurde. Sofort standen alle von ihren Plätzen auf und blickten aufmerksam nach vorne.

,,Ich möchte nun die Namen der fünfzehn Kandidatinnen nennen, die um das Herz von Mister X die nächsten Wochen werben dürfen", kündigte Thalila an und senke ihren Blick auf die Liste, welche sie in der Hand hielt.

Alle hörten ihr gespannt zu, als sie anfing die Namen vorzulesen. Auch ich wurde hellhörig.

,,Vanessa Hills.....", fing sie an und sofort fing jemand laut an vor Freude zu quietschen. Es war so laut und schrill gewesen, dass ich versucht war mir die Ohren zuzuhalten.

Mister XWo Geschichten leben. Entdecke jetzt