Kapitel 34

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,,Er will dich nicht dabei haben", berichtete er mir mit Nachdruck in seiner Stimme. Schien mit Kayl einer Meinung zu sein.

Ich versuchte mit ihm Schritt zu halten, denn er wollte mich abwimmeln.

,,Hör zu em...". Ich wollte ihn beim Namen nennen, jedoch fiel mir auf, dass ich ihn ja gar nicht kannte.

,,Martin", sagte er seufzend. Verstand nun, dass es nicht so einfach war mich loszuwerden.

,,Hör zu, Martin. Falls was schiefgehen sollte, muss ich die Koordinaten kennen", beharrte ich. Dass ich zu dieser Befreiungsaktion nicht mit durfte, damit konnte ich leben. Aber womit ich nicht leben konnte war, nicht zu wissen, wo man sie suchen müsste, falls etwas nicht nach Plan lief.

,,Ich werde Kayl später zu dir schicken, dann kannst du das mit ihm klären", sagte er schnell. ,,Und jetzt hör auf mir hinterherzujagen, sonst bemerkt es noch jemand", zischte er letzteres,

,,Danke". Zufrieden ließ ich von ihm ab. Mehr wollte ich ja auch gar nicht.

,,Mira!", hörte ich jemanden nach mir rufen, sobald Martin hinter der Ecke verschwand und drehte mich um. Emma kam auf mich zugelaufen.

,,Du warst heute nicht beim Frühstück. Hast du etwa schon wieder verschlafen?"

Ein unschuldiges Grinsen meinerseits folgte. Ich hatte tatsächlich verschlafen. Aufgrund der kleinen Auseinandersetzung mit Kayl am Abend zuvor, konnte ich lange nicht einschlafen. Erst bei Sonnenaufgang bin ich eingenickt.

,,Was auch sonst", sagte sie augenverdrehend und schmunzelte. ,,Ich wollte dich fragen, ob du Lust hast, mit Stefanie, Joucy, Katy und mir dich heute auf meinem Balkon etwas zu sonnen? Ich habe Liegestühle besorgt oder eher von den Security-Männern bringen lassen", grinste sie.

Ich überlegte nicht lange, bevor ich einwilligte. Da ich eindeutig etwas Ablenkung gebrauchen konnte und mal an etwas anderes als an Mister X denken wollte. Somit beschlossen wir, uns in circa einer halben Stunde bei ihr im Zimmer zu treffen.

~

,,Hey, schön dich endlich mal kennenzulernen. Ich bin Joucy". Sie reichte mir freundlich lächelnd die Hand und zeigte auf einen der Liegestühle. ,,Der da ist noch frei", wies sie mich drauf hin. Sie hatte lange blonde Haare mit natürlichen Locken.

Während ich auf den Liegestuhl zulief, bemerkte ich, wie viel größer der Balkon von Emma war als meiner. Mit hellem Boden und einem edlen Gerüst war er ein richtiger Blickfang.

,,Schade nur, dass wir es bei Angelina nicht mehr geschafft haben", meinte eine Schwarzhaarige, die neben Joucy lag und winkte mir kurz zu. ,,Ich bin Katy und das ist Stefanie", stellte sie sich und ihre Freundin links von ihr auch vor.

Ich schenkte beiden ein Lächeln und schirmte meine Augen mit meiner Hand etwas ab. Die Sonne war so grell und heiß, sodass ich mich sofort aus meinem Kleid befreite und es sorgfältig zusammengefaltet neben mich ablegte, damit es später nicht zerknittert war. Wäre es mein eigenes Kleid, würde ich ganz anders damit umgehen, aber es war eine Kreation von Theo. Und diese behandelte ich mit Respekt. Dann nahm ich die Sonnencreme, welche mir Joucy daraufhin reichte und fing an mich einzucremen.

,,Haaayy", begrüßte mich Stefanie langgezogen. Sie hatte schulterlange, hellbraune Haare und ihre Beine wirkten so lang, dass ich daraus schloss, sie wäre um einiges größer als ich. Vermutlich auch etwas größer als Brandon.

,,Ihr Rauswurf kam auch ziemlich unerwartet, wenn ihr mich fragt", sagte Emma und legte sich auf die Liege neben mir. Sie war schon fertig eingecremt und setzte ihre pinke Sonnenbrille auf. ,,Aber so läuft das hier nun mal. Finde es nur schade, dass wir bei ihr noch nicht mal die Chance bekommen haben, uns zu verabschieden", fügte sie hinzu.

Mister XWo Geschichten leben. Entdecke jetzt