Kapitel 12

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Ruckartig drehte ich mich um 180 Grad.

An seiner Uniform erkannte ich, dass es einer der Security-Männer war. Als ich daraufhin sein Gesicht näher betrachtete, wusste ich auch welcher von ihnen. Er war der, den ich vor ein paar Tagen unter meinem Balkon bemerkt hatte.

,,Was willst du hier?", fragte ich sogleich mit geweiteten Augen und sah mich unauffällig im Raum um, um irgendetwas zu finden, womit ich mich verteidigen könnte, falls dieser mir zu nahe kommen sollte.

,,Beruhig dich. Ich will nur reden". Mit seinen grünen Augen sah er direkt in meine dunkelbraunen. An ihm konnte ich keine einzige Emotion erkennen. Er verhielt sich sehr ruhig und gefasst.

,,Worüber?". Ich beruhigte mich etwas und runzelte nun meine Stirn.

Seine Augen wichen nicht von meinen. ,,Hier läuft etwas, was ich mir nicht erklären kann. Und du bist der Mittelpunkt des Ganzen".

,,Was genau meinst du?". Ich verstand nur Bahnhof.

,,Ich bekomme vieles mit. Viele Gespräche. Gespräche zwischen Thalila und Cole. Gespräche, die keinen Sinn ergeben", sagte er und verwirrte mich somit noch mehr.

,,Ehrlich gesagt, ergibt dieses Gespräch für mich gerade keinen Sinn". Ich war kurz davor, meine Augen zu verdrehen.

,,Es gibt einen Grund, wieso Brandon gerade mit dir am meisten Zeit verbringt", redete er weiter.

Nun war ich sichtlich genervt von ihm. ,,Vielleicht, weil er an mir am meisten interessiert ist?"

Langsam schüttelte er den Kopf und sah mich eindringlich dabei an. ,,Sie tragen nicht einfach so alle Earbuds".

Er verhielt sich immer noch so emotionslos und ruhig, dass ich so langsam glaubte, dass mir jemand einfach einen schlechten Schauspieler hineingeschmuggelt hatte, um diese Show hier spannender zu gestalten.

,,Okay, du kannst jetzt aufhören mit dem Scheiß. Ich hab dich durchschaut", lachte ich und hob meinen Zeigefinger.

,,Denke über meine Worte nach, Mira", sagte er während er sich zum Fenster wandte und dieses öffnete. Mit Leichtigkeit kletterte er darüber und verschwand sogleich in der Dunkelheit.

Nachdem er gegangen ist, schenkte ich seinen Worten keinerlei Ernsthaftigkeit. Es war ein gescheiterter Versuch, mich zu verunsichern. Ich ging ausgiebig duschen und verschwendete keinen einzigen Gedanken mehr an ihn und seinen Worten.

Als ich kurz davor war in mein Bett zu steigen, fiel mir plötzlich das Gespräch zwischen Cole und Thalila ein, welches ich an der Treppe mitbekommen hatte. An dem Zeitpunkt habe ich mir noch nichts darüber gedacht, doch jetzt....

Ich schüttelte meinen Kopf und lachte kurz auf, weil ich mich selbst gerade echt lächerlich fand. Das ist alles nur Show. Ein Schauspiel. Seufzend legte ich mich ins Bett. Alles Bullshit.

~

Am nächsten Morgen betrat ich den Essenssaal und setzte mich wie gewöhnt zu Angelina und Emma.

,,Warum bist du gestern nicht gekommen?", fragte mich Angelina sogleich.

,,Ja, genau. Angelina hat so verrückte Masken mit hier hergeschleppt, die hast du im Leben noch nie gesehen", erzählte Emma fasziniert.

,,Tut mir leid. Ich habe dein Zimmer ewig nicht finden können und bin dann auch noch zufällig Brandon über den Weg gelaufen. Wir haben uns etwas unterhalten und schlussendlich hat er mich zurück in mein Zimmer begleitet"

,,Oh, deswegen war Baley heute so am durchdrehen". Angelina sah zu Emma und diese nickte.

,,Du hast ihr wie es aussieht ihr Date mit Brandon gestrichen".

Mister XWo Geschichten leben. Entdecke jetzt