Kapitel 16

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,,Irgendwie schmecken die heute nicht". Mit einem angewiderten Gesichtsausdruck legte Emma ihr Besteck bei Seite. ,,Die sind so komisch gummiartig".

,,Dann geh dir doch einfach mal etwas Normales holen anstelle von jedes Mal deine Pfannkuchen", meinte Angelina augenverdrehend.

,,Mm...nö. Jetzt ist mir der Appetit vergangen", sagte Emma schulterzuckend und schob den Teller von sich. Dann drehte sie sich zu mir. ,,Alle okay bei dir?"

Müde stocherte ich in meinem Rührei herum. ,,Ja, alles gut. Hab nur schlecht geschlafen heute".

Nickend sah sie wieder weg.

,,Weißt du was?". Angelina legte ihre Arme auf den Tisch und beugte sich etwas vor. ,,Ich bin mir zu 100 % sicher, dass ich heute kein Date haben werde. Das heißt, dass wir nun wirklich ein Mädelsabend machen können und vor allem werden. Und damit du nicht wieder das Problem mit der Zimmersuche hast, werden wir beide einfach zu dir kommen", schlug sie vor und von der Seite sah ich Emma schnell zustimmend nicken.

'Vielleicht würde mir etwas Ablenkung ja guttun'

Also nickte ich.

,,Gut, dann ist das abgemacht". Angelina stand auf. ,,Ich gehe mir jetzt eine neue Frisur verpassen, weil mein Stylist meint, diese würde nicht zu seinen Kleidern passen". Sie verdrehte ihre Augen. ,,Bin schon gespannt, welche er passend für seine Kleider findet", sagte sie unzufrieden und ging.

,,Und ich muss zum Interview", seufzte Emma. ,,Sag mal, wirst du eigentlich auch so oft zum Interview gerufen wie ich?"

Daraufhin schüttelte ich nur meinen Kopf. Bis jetzt musste ich glücklicherweise nur ein einziges Mal dort hin.

,,Ich bestimmt schon das fünfte Mal", beschwerte sie sich. ,,Die wollen mich doch echt verarschen". Energisch stand sie auf und automatisch schob sich der Stuhl etwas zurück. Mit einem "Bis später" verließ auch sie unseren gemeinsamen Tisch.

Nun saß ich hier ganz allein und sah durch das Fenster in den Garten. Das Wetter war mal wieder richtig schön und dementsprechend waren auch viele der Kandidatinnen zu sehen, die auf Bänken saßen und die Sonnenstrahlen genossen.

,,Mira Tonke?"

Fragend drehte ich meinen Kopf zu dem Security-Mann. ,,Ja?"

,,Sie hatten nach dem Buch „Schöner als zuvor", von Nikolas Morton gefragt. Nun, wir haben es für sie gefunden", sagte er mit einem Lächeln und reichte mir das Buch.
Verwirrt nahm ich es entgegen. Noch bevor ich etwas dazu sagen konnte, war dieser auch schon verschwunden.

Mit gerunzelter Stirn blickte ich zum Buch in meiner Hand und blätterte kurz darin herum.
Ich fand nichts Außergewöhnliches und schlug das Buch wieder zu. 'Vielleicht nur ein Irrtum?'

Während ich mich mit dem Buch in meiner Hand wieder auf den Weg in mein Zimmer machte, fielen mir die geschriebenen Worte von Kayl wieder ein.

Ich komme nicht mehr unauffällig in dein Badezimmer, weshalb wir  einen anderen Weg finden müssen, um zu kommunizieren. Ich werde mir was überlegen.

Und dann lief ich schneller. In meinem Badezimmer angekommen, schloss ich wie gewohnt die Tür hinter mir ab. Dann drehte ich das Buch so um, dass die Seiten nach unten geöffnet waren und fing an es mit voller Kraft zu schütteln.

'Komm schon, da muss doch irgendetwas sein'

Und schon nach kurzer Zeit viel dieses Etwas endlich auch schon auf den Boden. Energisch warf ich das Buch zur Seite und entfaltete das Stück Papier.

Bei dir im B. um 22 Uhr.

Das B bedeutet wohl mein Badezimmer. Wie es aussah, hat er wohl doch einen Weg gefunden um wieder zu mir hochzukommen.
Erleichtert lehnte ich mich mit dem Rücken an die Badezimmerwand. Dann konnte ich ihm von dem Vorfall von heute Morgen erzählen.

Mister XWo Geschichten leben. Entdecke jetzt