,,Ich glaube, der hier gehört dir", grinsend warf mir Kayl mein Bikinioberteil rüber, den er vom Boden aufgehoben hatte.
Schmunzelnd fing ich ihn, während ich immernoch komplett nackt auf der Fläche neben dem Waschbecken saß und Kayl dabei beobachtete, wie er sich seine Kleidung wieder anzog. Zumindest die, welcher er bereits gefunden hatte.
Stirnrunzelnd fing er sich an, im Kreis zu drehen. ,,Wo ist mein T-Shirt?"
Kichernd zeigte ich auf die Wandlampe neben der Badezimmertür. Ich hatte perfekt getroffen.
Er griff sofort danach ohne jegliche Emotionen, so als hätte er sein T-Shirt schon abertausende von Malen von einer Wandlampe geholt. Und wer wusste es schon. Vielleicht hatte er das ja wirklich schon ein paar mal müssen und fand es dementsprechend nicht mehr lustig. Ich im Gegensatz jedoch schon. Kichernd hielt ich mir die Hand vor den Mund.
,,Warum ziehst du dich nicht an?", fragte er, nachdem er es sich übergezogen hatte.
,,Ich muss doch noch duschen, schon vergessen?", lächelnd neigte ich meinen Kopf zur Seite und stützte mich von hinten mit meinen Armen. Es war ein glückliches Lächeln. Ein zufriedenes Lächeln.
Kayl kam auf mich zu und stellte sich vor mich. ,,Stimmt ja". Er stütze sich am Rand der Fläche mit seinen Armen ab und beugte sich zu mir runter, um mich zu küssen. Automatisch schlang ich meine Arme um seinen Hals und zog ihn so weit zu mir runter, bis sich der Abstand zwischen uns beiden schloss. Zärtlich küssten wir uns.
,,Ich muss jetzt los", flüsterte er, nachdem er sich nach kurzer Zeit von mir gelöst hatte.
,,Es ist aber noch nicht dunkel", sagte ich, mit dem Hintergedanken er würde es sich anders überlegen und noch bleiben.
,,Ich muss aber meinen Rucksack packen und noch ein paar Sachen mit Martin besprechen, bevor wir uns auf den Weg machen", sagte er sanft. ,,Außerdem solltest du das Abendessen auf keinen Fall verpassen. Du hast heute schon das Frühstück ausfallen lassen"
Ich seufzte. Ich hatte zwar Hunger, würde aber mit Freude darauf verzichten, nur um mehr Zeit mit ihm verbringen zu können. Aber ich wusste, dass es wichtig war, für ihn, sich noch vorher für die Mission vorzubereiten. Also gab ich ihm noch schnell einen letzten Kuss und nickte ergeben. ,,Pass auf dich auf".
~
Ich zupfte an den roten Vorhängen meines Bettes. Nach dem Abendessen wurde mir Bescheid gegeben, dass ich wieder zurück in mein altes Zimmer ziehen konnte. Die Duschkabine wurde repariert und war nun wieder einsatzbereit. Etwas niedergeschlagen ließ ich mich auf mein Bett plumpsen. Nun würde es Kayl wieder schwieriger haben, mich besuchen zu kommen. Dies bereitete mir schlechte Stimmung. Genau da, wo etwas mal gut läuft, meint das Universum alles wieder zerstören zu müssen.
Ein Klopfen ließ mich auf meine Zimmertür aufblicken.
,,Ein Brief für Sie, Miss", sprach der Security-Mann und reichte mir den Umschlag, welcher in seiner Hand lag, nachdem ich die Tür geöffnet habe. Ich erkannte diesen Umschlag sofort. In solchen lagen immer Einladungen zu einem Date mit Brandon.
Erinnerst du dich noch an den Schlossturm, von welchem aus wir ein Baumhaus im Wald erblicken konnten?
Erinnerst du dich noch an meine Worte, in denen ich dir versprach dich dort hin auszuführen?
Nun denn, ich möchte mein Versprechen jetzt wahr machen.Würdest du dich bitte in einer Stunde zum Vorhof begeben?
Du wirst dann von der Limousine zum besagten Ort gefahren.
- BrandonFast schon genervt, stöhnte ich auf. Musste er auch gerade jetzt ein Date mit mir haben wollen? Es befanden sich noch so viele Frauen im Schloss und er beschloss ständig nur mit mir auszugehen. Zumindest fühlte ich mich so. Ich hätte wetten können, es gab zu diesem Zeitpunkt jemanden im Schloss, der noch nicht das Vergnügen hatte, ihn zu treffen.
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Mister X
Mystery / ThrillerEine verlorene Wette, ein Casting, ein Mister X, eine Reality-Show. Eigentlich ganz harmlos...wenn man natürlich die mysteriösen Briefe, das Verschwinden der Kandidatinnen, die ganzen Security-Männer und das seltsame Verhalten der Veranstalter ignor...