Ich stand da nun vor ihm seit gefühlten Stunden. Ich versteckte mein Gesicht in meinen Händen und fing an zu schluchzten. Ich wollte das alles nicht realisieren, dass kann doch nicht wirklich passieren.
Kopfschüttelnd weinte ich und wurde von der einen zur anderen Sekunde sauer.Ich war so wütend. Warum? Weil er hier lag!- mich nicht nervte, mich nicht Zwerg nannte, er wollte fern von mir bleiben, wie ich von ihm. Aber jetzt liegt er hier vor mir.
,,Cihan. Cihan. Kalk lütfen, ben seni yanliz birakmadim simdi sen beni yanliz birakma. Hadi steh auf lüften. Tek gözlerini ac o yeter."
(bitte steh auf,lass mich hier nicht alleine, jetzt lass du mich hier nicht alleine. steh auf bitte. Öffne nur deine Augen das reicht mir.)
Ich rüttelte leicht an ihm aber es kam keine Reaktion.
War er jetzt wirklich Tod?-Nein er darf nicht sterben nicht jetzt. So sagte er es !Verzweifelt legte ich meine Stirn auf seine Brust und rief die ganze zeit nach ihm. Erschöpft legte ich meinen Kopf seitlich und versuchte seinem Herzschlag zu lauschen.Als ich hörte wie es leicht klopfte, hob ich sofort meinen Kopf hoch und grinste, als wenn ich im Lotto gewonnen hätte.
Ich nahm sofort mein Handy raus und wollte einen Krankenwagen anrufen. Sofort nachdem ich mein Handy entsperrte ging es auch sofort aus. Akku leer.Verdammt, was mache ich den jetzt. Ich schrie nach Hilfe aber keiner war hier, um mir zu helfen.
Mir fiel sofort ein, dass Cihan auch noch ein Handy hatte.
Ich nahm es zitternd aus seiner Hand und entsperrte es. Zum Glück hatte er keinen Code drinnen.Ich ging auf sein Anrufprotokoll, um von dort auf das Ziffernfeld zugehen, wie es eben so auf dem Iphone ist.
Ich sah, dass er Ezel und Mehmet auch angerufen hatte und das mehrere male.
Ich sah den letzten Anruf, den er geführt hatte und das war mit mir. Er hatte mich ernsthaft unter einem Herz-Symbol gespeichert. Ich schüttelte lachend meinen Kopf und wählte die Nummer um einen Krankenwagen zu rufen.Sie stellten mir die ganze Zeit fragen, die ich garnicht beantworten konnte. Am besten war ja die, wo ich mich befand. Wenn ich das nur wüsste. Ich beschrieb es so gut wie möglich und sagte ihnen auch das sie hier nicht mit einem Wagen reinfahren können, weil es wie eine Gasse hier war.
Jetzt sollte ich warten. Was wenn es zu spät ist?
Ich setzte mich auf den Boden und legte Cihans Kopf langsam auf meinen schoss, sodass er genau vor mir lag.Mir liefen wieder unzählige von Tränen, die keinen stopp kannten. Ich streichelte seine Wange und fing an heftiger zu weinen, der Gedanke, dass es Tufan gewesen sein könnte und das auch nur weil ich gelogen hatte bring mich um.
Wenn er wegen mir hier sterben sollte könnte ich mir das niemals verzeihen. Warum bin ich auch so dumm und erzähle ihm sowas?Ich sah mir Cihans Gesicht genauer an. Er war so ein schöner Junge. Seine vollen Lippen, die jetzt aufgeplatzt war sah dennoch schön aus. Die Wunde an seiner Augenbraue versuchte ich abzutupfen mit meinem Oberteil. Was haben die nur mit ihm gemacht. Einen Menschen so zu verstalten.
Einfach schrecklich.Ich sah, dass Cihans Hand immer noch auf seinem Bauch lag. Sie war auch nur mit Blut überzogen.
Vorsichtig nahm ich sie ihm runter und sah nur sein weißes Hemd, dass schon mittlerweile rot war, von seinem Blut. Es strömte soviel Blut raus.Sofort zog ich mir meine Jacke aus und drückte es auf die Stelle um die Blutung zustoppen. Im Moment war es mir so egal, ob es meine Lieblingsjacke war. Es ging hier um sein Leben, an was anderes konnte ich auch nicht denken.
Als ich Schritte hörte fing ich noch mehr an zu weinen. Endlich kamen sie. Ich hatte schon gedacht die haben uns vergessen. Sie packten irgendein Zeug aus deren Tasche und versorgten ihn kurz vor Ort.
Zwei andere Kollegen von ihm kamen mit einer Liege.,,Bitte machen sie irgendwas, dass er es überlebt ich flehe sie an bitte." Der Sanitäter lächelte mir aufmunternt zu und meinte, dass sie sein bestes geben würden.
Sie trugen Cihan vorsichtig auf die Liege und brachten ihn zum Wagen, der gleich in der Nähe stand.
Sie stiegen alle ein und sahen runter zu mir, bis auf der eine, der stöpselte Cihan an irgendwelche Geräte.,,Er..er er hat einen Herztumor." sagte ich stotternd und sah dabei nur zu Cihan, der sich nicht einmal regte.
Sie sahen sich alle mit einem skeptischen Blick an. Einer von denen rief ins Telefon, dass er einen Herztumor hätte und der andere fragte, ob ich nicht mitfahren möchte.
,,Darf ich wirklich?". ,,Natürlich na los kommen sie schon." sagte er freundlich zu mir und reichte mir seine Hand.Ich schüttelte meinen Kopf und hob meine Hände hoch, die voll mit seinem Blut waren.
Ich stieg langsam ein und wir fuhren dann auch schon schnell los.
Ich nahm Cihans Hand in meine und legte meinen Kopf auf unsere Hände. Ich betete weinend zu Allah, das ihm nichts passieren sollte, dass er hier bei mir bleiben sollte.Als ich spürte, wie Cihan seine Finger bewegte sprang ich sofort auf und zeigte den Sanitätern seine Hand. Einer nahm sofort eine kleine Lampe in die Hand und strahlte damit in seine Augen.
Er sprach zu ihm, ob er ihn hören würde. Cihan nickte nur ganz leicht.Ich sprach auch einfach dazwischen und streichelte ihm über seine Wange.
,,Cihan du Idiot. Bak sakin gitme lütfen, du kannst mich auch so oft Zwerg nennen wie du willst.
Aber bleib nur bei mir."Seine Mundwinkel hoben sich leicht zu einem Lächeln,er versuchte seine Augen zu öffnen, was ihm auch gelang. Er sah zu mir, in meine Augen er blinzelte nicht einmal.
,,Du Zwerg" sprach er zerbrechlich aus.Ich fing an zu lachen und die Sanitäter stimmmten mit ein.
Er musste auch lachen, was ihm garnicht gut tat. Er fing an zu husten, was sich nur schrecklich anhörte.Sofort wurde jeder von uns still aber er hörte nur lachend auf zu husten und wurde wieder ruhig.Einer der Sanitäter fing an zu lachen und sagte, dass wir doch verrückt wären und er solche Menschen zum erstenmal erleben würde. Ich lächelte ihm leicht zu und drehte mein Gesicht wieder zu Cihan, der wieder seine Augen geschlossen hatte.
Auf dem Gerät, was seine Herzschläge anzeigte, piepte auf einmal viel schneller, Cihan schrie auf und fasste sich an sein Herz.Sein Schrei halte immer noch in meinem Kopf.
Das alles spielte sich vor meinen Augen so schnell ab, als wenn ich in einem Film wäre aber leider passierte dies alles wirklich. Sie versuchten ihn eine Spritze zu geben, die Cihan versehentlich aus deren Hand schlug.
Der Wagen hielt auch sofort an, die Spritze war ihnen jetzt auch völlig egal.
Sie zogen die liege, worauf er lag in Sekundenschnelle raus und brachten ihn irgendwo hin.
Es waren viele Ärzte und Krankenschwestern vor Ort, die sich alle um Cihan sammelten und mit rannten.Ich rannte ihnen hinter her und wurde dann auch von einer Krankenschwester gestoppt. Sie teilte mir mit, dass ich nicht mit rein durfte und hier warten soll.
Ich sah sie nur wütend an und wollte an ihr vorbei. Sie hielt mich wieder zurück und wurde auch etwas lauter.Sie rief irgendjemanden von hinten zu sich, ich drehte mich in die Richtung und versuchte zu erkennen, wer die Person nochmal war. So blieb ich auch stehen und so ging auch die Krankenschwester.
Er kam mit schnellen Schritten auf mich zu.
Je näher er mir kam, desto mehr erkannte ich ihn.
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Asla vazgecmem'
RomanceEs ist erstaunlich, wie schnell sich das eigene Leben ändern kann. Man wird mit Dingen konfrontiert mit denen man niemals gerechnet hat, wie zum Beispiel mit der wahren Liebe. Wie schlimm muss es sein, sich in jemanden zu verlieben und zu erfahren...