K'19

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Wieder saß ich in der selben Position und wartete.Ihm ist etwas passiert deswegen diese Hektik von eben aber sie wollten mir nichts sagen.

Was heißt das eigentlich: ,,Es tut mir leid aber wir können ihnen nichts sagen."

Die spinnen doch. Die sehen doch wie verzweifelt ich bin wieso können die mir nichts sagen.
Ich kannte auch dieses Szenario aus den Serien. Sie konnten nie was sagen und zum Schluss kam der Arzt raus mit der Aussage, das sie ihr bestes gegeben hätten aber den Patienten verloren haben.

Ich hoffte nur das beste, das der Idiot einfach heil rauskommt. Von mir aus können wir wieder getrennte Wege gehen,keinen Kontakt zu einander haben nur er sollte dort raus.
Gedankenverloren saß ich immer noch auf dem kalten Boden. Kein Mensch war zusehen nur noch einige Patienten, die auf ihre Zimmer gebracht worden, mit Hilfe der Krankenpfleger.

Ich legte meinen Kopf nach hinten an die Wand. An die Kälte von der Wand und dem Boden habe ich mich sofort gewöhnt. Meine Augen schlossen sich langsam aber ich öffnete sie wieder. Schlafen wollte ich nicht. Auf keinen Fall. Ich wollte wach sein, wenn sie zu mir kommen und sagen das es ihm gut geht und er das schlimmste überstanden hat.

Meine Augen schlossen sich wieder, die Kraft um sie zu öffnen hatte ich um ehrlich zu sein nicht mehr. Ich versuchte standhaft zu bleiben aber ohne Erfolg. Mit geschlossenen Augen lauschte ich den Geräuschen, die noch zu hören waren. Das Klingeln vom Telefon an der Rezeption, die tickende Uhr und das Rauschen,was aus den Wänden kam.

Plötzlich klingelte ein Handy und ich sprang sofort auf. Ich sah um mich herum und griff in meinen Pyjama langsam holte ich es raus. Die Person hatte schon aufgelegt. Auf seinem Handy sah ich, dass wir schon mittlerweile kurz vor 5 Uhr hatten.

Mehmet hatte ihn angerufen. Warum er um diese Zeit anrief?- Bestimmt weil er zum Gebet aufstand. Ich starrte wie eine irre die ganze Zeit auf den Namen von Mehmet.
Ich wollte sein Handy nach einer gefühlten Stunde wieder zurücklegen aber er rief nochmal an.
Sollte ich ran gehen?
Ich meine er war auch mit ihm befreundet, er hatte doch das Recht zu wissen, wie es ihm geht.

Stotternd ging ich an seinen Anruf. ,,Ciha.. " er stoppte sofort, als er bemerkte, dass ich nicht Cihan war. ,,Wer ist dran? Und warum hast du das Handy von meinem Bruder?" fragte er gereizt.

..Mehmet.. benim.. Zehra" gab ich leise von mir. Er fragte mich wütend, was ich mit seinem Handy mache und warum ich um diese Zeit überhaupt mit Cihan unterwegs war.

Wäre ich doch nur mit ihm irgendwo Unterwegs dachte ich mir.
Ich fing leise an zu schluchtzen, ich versuchte mit ihm zu reden aber es geling mir in diesem Moment garnicht.
,,Zehra tamam beruhig dich erstmal, dann kannst du mir erzählen was mit dir oder euch beiden los ist"

,,Mehmet wir sind im Krankenhaus hier im Zentrum.. Cihanin durumu hic iyi degil. Öldümü kaldimi bilmiyorum. Bana bir sey demiyorlar."
(Cihans Lage ist überhaupt nicht gut. Ob er lebt oder gestorben ist weiß ich auch nicht die sagen mir hier garnichts) sagte ich, während ich mich etwas beruhigte.

Er antwortete mir garnicht und legte einfach auf. Ich legte sein Handy wieder zur Seite und ging mir verzweifelt durch die Haare.

Ich kann es immer noch nicht begreifen, in was für einer Lage wir uns gerade befinden. Konnten wir nicht wie normale Menschen unsere Wege gehen und nichts miteinander zutun haben?
All das war meine Schuld,wäre ich nicht da gewesen, hätte Tufan ihn niemals so hingerichtet. Irgendwas in mir sagte, dass Tufan an all dem Schuld war und kein anderer. Ich verabscheute den Typen wie sonst was.
Jetzt sitze ich hier auch noch und weine einem Jungen nach, den ich nicht mal richtig kenne. Aber für diese kurze Zeit, die wir zusammen verbracht haben, hatte er einen sehr großen Einfluss auf mich. Warum wusste ich selbst nicht. Noch nie war es bei einem Jungen so. Ich hatte mich ja auch so gut wie es ging von jedem ferngehalten, wollte mit keinem etwas zutun haben. Außer mit meinen zwei Besten und deren zwei Jungs.
Aysu und Azra versuchten immer aufs neue mir einen Typen anzudrehen, Freunde von Mehmet aber ich wollte nie etwas mit ihnen zu tun haben. Es blieb immer nur bei dem Grupppentreff und mehr auch nicht.
Cihan aber war was anderes. Ich fühlte mich zu ihm hingezogen. Ich wollte bei ihm sein, in seiner Nähe. Mit ihm reden und lachen. Für ihn da sein. Er tat mir auf eine Art und Weise gut.
Aber ich tat ihm nur das Gegenteil.

Für ihn bin ich ja jetzt da.-Ob es zuspät ist weiss ich nicht ich hoffte nur, das er mich wieder Zwerg nannte und nervte, mehr wollte ich nicht.

,,Zehra." Schrie jemand und ich sah sofort in die Richtung. Ich sah wie Mehmet und Ezel auf mich zu rannten. Sie sahen beide sehr müde aus. Ich stand sofort auf und ging ein wenig auf sie zu.
Mehmet umarmte mich einfach und mir kam wieder das heulen aber ich wollte nicht mehr weinen, deshalb riss ich mich auch zusammen.

Ich drückte mich wieder weg von ihm und sah hoch zu beiden. Sie fragten mich was passiert ist und setzten sich auf die Stühle die dort waren. Ich setzte mich wieder auf meine Lieblingsstelle in einen Schneidersitz hin und erzählte ihnen alles bis aufs kleinste Detail.
Ich spielte dabei mit meinen Fingern und weinte dabei. Mir flossen einfach nur die Tränen in Strömen, kein Ton kam aus mir. Ich wischte sie mir mit meinen Ärmeln weg und erzählte ihnen alles zu Ende.

Ezel schrie auf und schlug gegen die Wand, die neben ihm war. Mehrere male schlug er dagegen und legte seine Stirn an die Wand. Mehmet sass immer noch auf seinem Platz und regte sich keinen Centimeter. Nervös wackelte er mit seinem Bein auf und ab, was mich auch voll nervös machte.

Ich stand auf und ging auf Ezel zu. Vorsichtig legte ich meine Hand auf seine Schulter und sah ich leicht lächelnd an. Er drehte sich jetzt ganz zu mir und umarmte mich. Er fing an leicht zu weinen.

,,Zehra er ist doch mein Bruder er kann doch nicht einfach gehen nicht jetzt wo wir wieder zu einandern gefunden haben." sagte er mit Tränen in den Augen.
,,Keiner geht irgendwohin Ezel. Er wird dort lachend rauskommen und irgendeinen dummen Spruch bringen.Er ist stark glaub mir." ich versuchte ihn aufzumuntern, obwohl es mir nicht besser ging.

Irgendjemand musste hier den Starken spielen. Die Rolle übernahm ich nur zu gerne. Ich ging in die Cafeteria und kaufte ihnen einen Kaffee.Einen 5€ Schein hatte ich noch zum Glück in meiner Jackentasche. In Mehmets Kaffee haute ich gleich 5 Packungen Zucker rein, da er sonst rum weinen würde, dass ihm das zu bitter schmeckt.

Ich überreichte ihnen ihr Kaffee und sie fragten mich ob ich den keinen möchte. Ich schüttelte meinen Kopf und fragte Mehmet nur, warum er so früh wach war.

,,Ich wollte zum Gebet aufstehen, da sah ich auf meinem Handy, dass Cihan mich versucht hatte 8 mal anzurufen. Ich dachte mir erstmal nichts bei und weckte auch Ezel zum Gebet, der aber erstmal nur Theater machte, dass er müde sei. Nachdem Gebet ging Ezel in sein Zimmer und sah, dass Cihan ihn auch mehrere male veruscht hatte an zurufen. Und so riefen wir auch ihn an aber dann kamst du ans Telefon und jetzt sitzen wir hin" sagte er und lehnte sich nach hinten.

Ich nickte ihm nur zu und sah wieder zur Tür. Ich hoffte nur, dass sie sich endlich öffnete und eine gute Nachricht kam.

Ezel stand auf und ging wie ein verrückter hin und her. ,,Setz dich du machst mich noch irre." forderte ich ihn auf. Er aber schrie nur auf und ging auf die Tür zu. Er versuchte sie mit seinen Händen zu öffnen,was ihm aber nicht gelang.

Ich musste irgendwie lachen, weil er so verzweifelt war wie jeder von uns hier.
,,Sie öffnet sich nur mit einer Karte.", er fragte mich wo man sich so eine Karte kaufen kann.

Mehmet lachte jetzt auch los und kriegte sich nicht mehr ein.
,,Junge bist du völlig bescheuert du musst hier arbeiten um rein zukommen."

,,Ein schöner Blick zu einer Krankenschwester und Simsalabim die Türen öffenen sich" sagte jetzt Ezel arrogant und breitete seine Arme aus.

Wir lachten alle und plötzlich ging die Tür auf. Wir sahen uns alle mit offenen Augen an und Ezel schrie auf, das er es drauf hätte mit der Magie. Mehmet und ich standen schnell auf und liefen zum Arzt rüber, der gerade raus kam.

Er sah uns alle einmal an und blieb bei mir stehen mit seinem Blick. Bitte Allah bitte lass ihn leben.

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Heyyyy, und ein weiteres Kapitel, was uns nicht mehr über Cihan's Zustand verrät.
Hahahaha ich hoffe, dass es euch trotzdem gefällt.

•Ich würde gerne von euch wissen, wie ihr die Geschichte bis jetzt findet.
•Was könnte ich ändern bzw besser machen zB die Schreibweise o.ä
•Würdet ihr auch gerne die Sicht von Cihan zu lesen bekommen?

Ich würde mich riesig freuen, wenn ihr mir ein kleines Feedback hinterlassen würdet. 💕✋

Asla vazgecmem'Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt