Chapter three

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>Jace wollte abhauen und wo warst du überhaupt? <, Jonathan folgte ihr den Flur entlang zu ihrem Zimmer. >Ich wusste schon von Anfang an, dass er nicht loyal sein wird und was das andere angeht, ich musste einfach weg von dieser Party und habe die Gegend überprüft<, genervt öffnete sie ihre Zimmertür. >Hey<, er griff nach ihrem linken Handgelenk. Verwundert drehte sie sich um und funkelte ihn mit denselben Augen an. >Es tut mir leid, ich hatte ja keine Ahnung, wie eifersüchtig du auf Clary bist<, sie zog ihre Hand weg. >Ich vermisse nur die Zeit, wo es nur dich und mich gab. Jonathan<, er verzog bei diesem Namen sein Gesicht. >Sebastian<, berichtigte sie sich auch wenn sie diesen Namen hasste. >Wir haben noch nie jemand anderen außer uns gebraucht, weder in dieser Dimension noch in Edom, nirgends. Verliere einfach nicht deine Schwester, bei dem Versuch die andere für dich zu gewinnen. Sie ist nicht auf unserer Seite und wird es nie sein<, sie schlug ihre Tür vor der Nase ihres Bruders zu und ließ sich erschöpft auf ihr Bett nieder.

Diese Nacht schien ziemlich kurz für die Morgenstern zu sein. Zerschellendes Glas riss Ariana aus dem ersehnten Schlaf. Sie wickelte ihren schwarzen Seidenmantel um sich und trat stets anmutig die gläserne Treppe nach unten. Sie nahm ihren Elbenlichtstein in die Hände und tauchte die untere Etage in ein kühles Blau. >Was zum-<, das Licht zeigte ein verwüstetes Wohnzimmer, ihr Bruder, der mit einer Glasscherbe in seinem Rücken zu tun hatte und eine aufgebrachte Clarissa, die an ihr vorbeistürmte nach oben. Grob befreite sie Jonathan von dem Glas. >Was ist passiert? <, dieser zeichnete eine Heilrune. >Ich möchte nicht darüber reden<, er nahm sich seinen Mantel und verließ ihr Zuhause. Ariana war jedoch recht ehrgeizig und schob deswegen für eine kurze Zeit ihren Stolz beiseite. Sie verfolgte die Rothaarige und klopfte vorsichtig an ihr Zimmer. Aber andererseits war dies hier ihr Zuhause, also trat sie einfach ein. Clary saß mit angezogenen Beinen auf ihrem Fensterbrett und starrte auf den wunderschönen Sonnenuntergang. >Was war passiert, Clarissa<, sie konnte sich diese Situation wirklich nicht erklären und suchte nun Antworten. >Sebastian hat mich versucht zu küssen, das ist passiert<, schrie sie ihr aufgebracht entgegen. Ariana war von ihren Worten schockiert, wollte sie eigentlich gar nicht glauben.

Verwirrt verließ Ariana das Zimmer und schloss sich in ihrem eigenen ein. Wenn das wahr war, ging ihr Bruder definitiv zu weit. Aber sie konnte sich jetzt nicht darauf konzentrieren. Heute Abend erfolgte die langgeplante Zeremonie, in der all ihre Anhänger endlich zu den Erdunkelten  und smoit zu viel stärkeren Kriegern wurden.

Sie betrachtete einige Sekunde ihr nur für diesen Abend angefertigtes Kleid. Goldene Ranken schlangen sich um den blutroten Stoff. Vorsichtig zog sie sich um und genoss für eine kurze Zeit die leichte Berührung um ihre schlanken Beine. Sie schlüpfte in ein Paar hohe Schule, schminke sich und band ihre langen Haare zu einem strengen Zopf zusammen. Heute Abend würde sich vieles ändern und Ariana wollte nun nur noch ihren Bruder unterstützen. Es schien egal zu sein, was er getan hatte, denn dieser Tag war einfach zu wichtig, um nun Gefühle zu zeigen. Zufrieden blickte sie in einen bodentiefen Spiegel.

Die untergehende Sonne ließ ihre Haut noch blasser, und die Farben ihres Kleides noch intensiver wirken. Im Korridor traf sie auf ihren Bruder und Jace, die beide tiefrote Anzüge mit goldenen Runen darauf trugen. Natürlich stockte den beiden kurz der Atem, als Clary aus ihrem Zimmer trat. Ihr Kleid betonte in Arianas Augen nur ihren unweiblichen Körper, die jungen Männer konzentrierten sich dennoch nur auf die kleine Rothaarige. >Wir werden erwartet<, Ariana stolzierte nach unten ins Wohnzimmer und öffnete das Portal, welches sie direkt an ihren gewünschten Ort bringen wird. Nacheinander gingen sie durch das Zusammenspiel aus warmen Farben und befanden sich im nächsten Moment auf einem riesigen Platz, welcher von einem Steinkreis begrenzt wurde. Unzählige Shadowhunter blickten die vier entschlossen an. Jonathan füllte die Stille mit einigen Worten, während sich Clarissa und Jace flüsternd unterhielten. Dies ließ Ariana stutzig werden.

Die Zeremonie begann und jeder einzelne trank aus dem Kelch und wurde zu den besten und loyalsten Kriegern, die sie sich hätten vorstellen können. Jonathan war so zufrieden mit seinem Werk, dass er Arianas Rufe nicht hörte. Andere Shadowhunter und Schattenwesen kamen auf sie zu. Ariana sprang auf einen der hochlegenden Felsen und machte ihren Pfeil und Bogen sichtbar. Sie nahm das kühle Metall und drückte es von sich weg. Mit der anderen Hand spannte sie die schwarze Sehne und legte einen Pfeil an dieser an. Sie schloss ein Auge und konzentrierte sich erstmal darauf, dass ihr Bruder in Sicherheit war. Jonathan ließ seine Truppe vortreten und hatte nun Schwierigkeiten, Clary und Jace zu finden. Ihre gleichen schwarzen Augen trafen aufeinander und ihr Bruder nickte leicht. Ariana verstand sofort. Sie zielte auf einen der Werwölfe auf dem Abhang und ließ die dünne Sehne los. Der Pfeil schnellte in ihre gewünschte Richtung und traf den Lykanthropen, jedoch nicht tödlich. Ob dies mit Absicht war, wusste sie nicht ganz, denn sie war eine ausgezeichnete Bogenschützin und verfehlte nie ihr gewolltes Ziel. Beide Seiten trafen aufeinander und dies war der Anfang vom Ende.

Schnell fokussierte sie sich nicht mehr auf die Schattenwesen, suchte stattdessen nach einer gewissen dunkelhaarigen Nephilim. Sie entdeckte Isabelle Lightwood und atmete erstaunlicherweise beruhigt aus, als es ihr gut zu gehen schien. Ihre Augen wanderten weiter, bis sie den Bogenschützen der anderen sah. Dieser zielte genau auf ihr Herz, welches kurz stockte, als er sah, dass dieser Shadowhunter genau wie Isabelle aussah. Nur in männlich und in Arianas Augen nicht so attraktiv wie seine Schwester. Ariana zielte nun ebenfalls auf ihn, jedoch nie mit der Absicht, diesen Pfeil fortzuschicken. Sie konnte es einfach nicht. Kurz flackerten ihre Augen wieder zu Isabelle – was eigentlich ziemlich ungewollt war – jedoch gerade rechtzeitig, um mitzubekommen, wie sie von hinten überrascht wurde. Ohne darüber nachzudenken jagte sie den nächsten Pfeil in die Angriffshand des Erdunkelten, was Isabelle eine Möglichkeit gab, ihn wahrzunehmen. Alec hatte dies jedoch mitbekommen und seinen Bogen ungläubig senken lassen.

Ariana verließ ihren Posten und hastete zu ihrem Bruder. >Jona... Sebastian lass uns verschwinden, das ist es nicht wert, Jace, Clary, früher oder später werden sie sich gegen dich stellen. Ich bin die einzige, die immer auf deiner Seite sein wird<, fast flehend sah sie ihren Bruder an. >Trotzdem hast du einen von uns mit deinem letzten Pfeil getroffen<, sein Blick wirkte enttäuscht. >Ich musste das tun, sonst hätte mich der Lightwoodjunge getroffen, außerdem war es nur sein Arm, davon stirbt kaum jemand<, Jonathan betrachtete kurz die Kämpfenden, nahm dann Arianas Hand, wie früher, als sie noch kleiner waren. Er gab ihrem Warlock ein Zeichen und zog sie mit durch das Portal.

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