Chapter twenty-eight

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Ariana betrat das Zimmer, erneut. >Woher weiß, ich ob dir vertrauen kann? <, die Blonde setzte sich neben sie aufs Bett. >Kannst du nicht<, antwortete sie. >Aber du kannst das nehmen, bis du es herausgefunden hast<, Ariana löste den Silberring von ihrem langen dünnen Finger. Das geschwungene M glänzte in den Strahlen der untergehenden Sonne. Sie hatte keine Ahnung, warum sie dies tat, die Blonde machte es trotzdem. Sie nahm Isabelles Hand in ihre, drehte ihre offenen Handfläche nach oben und ließ den Ring darin fallen. >Ariana, was hast du vor?<, sie klang unsicher, vielleicht sogar beängstigt, jedoch schluckte sie diese Empfindung schnell hinunter. >Keine Sorge<, sie verband ihre Augen miteinander. >Ich habe nicht vor, dir einen Antrag zu machen, Isabelle<, sie schloss ihre Hand mit Isabelles in ihrer.

>Sieh meinen Familienring als Versprechen, dass ich immer wieder zu dir zurückkomme. Ich weiß, wie meine Vergangenheit aussah, aber ich habe mich verändert, nicht zuletzt wegen dir. Nimm ihn einfach und denke an meine Worte<, Ariana ließ ihre Hände los und legte ihre Lippen vorsichtig auf Isabelle. Sie küsste sie zart, mit allen Emotionen, die sie in der Lage war, zu zeigen. Sie küsste sie so zurückhaltend, als wäre es ihr erster Kuss. Isabelle erwiderte den Kuss, dessen Bedeutung sie nur zu erahnen vermochte. Und dann nahm sie all ihre Selbstkontrolle zusammen und zog sich aus dem Kuss zurück. >Du wirst das noch bereuen<, hauchte sie gegen ihre Lippen. >Mag sein<, Ariana legte ihren Kopf leicht schief und strich eine lose Strähne hinter Isabelles Ohr. Sie genoss diese leichte Berührung, schloss für einen kurzen Moment die Augen.

>Wir sollten schlafen gehen<, Ariana hatte nicht die Absicht diesen intimen Moment zu Nichte zu machen, jedoch war morgen Weihnachten und sie war sich sicher, dass Isabelle solche Familientage viel bedeuteten. >Kann ich die Nacht hier verbringen<, sie klang so anders, so unsicher. Vielleicht fühlte sie sich von dem Morgenstern-Familienring unter Druck gesetzt. Vielleicht war sie aber immer noch geprägt von den Aussagen ihrer Freunde, dass Ariana sie fallen lassen würde. >Natürlich<, es lag nichts Erotisches in der Luft, nicht Erregendes. Und Arianas Körper stellte dies seltsamerweise äußerst zufrieden. Sie wollte es nicht zugeben, aber sie wollte Isabelle und nicht nur auf einer sexuellen Ebene. Sie brauchte sie und sie wollte es richtig dieses Mal richtig machen.

Sie schlüpfte in ihre Nachtgarderobe und ließ der Schwarzhaarigen einen von ihren Pullovern zukommen. Die Mädchen gingen gemeinsam ins Badezimmer. Sie schminkten sich ab. Machten sich bettfertig. Isabelle stand am Waschbecken und Ariana trat hinter sie. Die Schwarzhaarige lehnte sich erschöpft an die Nephilim hinter sich. Ariana vergrub ihre Nase in ihrem Hals, saugte diesen einmaligen Duft in sich auf. >Bist du okay? <, Isabelle wirkte blass, blasser als sonst. Ihre Augen glänzten. Jetzt, da sie ungeschminkt war, fiel ihr das alles erst auf. >Warum, sehe ich etwas krank aus? <, sie fixierte ihre Augen auf Arianas Gesicht im Wandspiegel. >Nein, du bist wunderschön<, sie hauchte einen Kuss auf ihren Hals. >Ich bin wahrscheinlich nur müde<, sie lächelte schwach und schien mehr zu sich selbst zu reden.

>Gewiss<, Ariana zog sie in ihr Zimmer und die Shadowhunter legten sich ins Bett. Sie lehnten sich an die Bettlehne an. Isabelle rutschte selbstverständlich nah an die Blonde und schmiegte sich an sie. Die Blonde begann geistesabwesend ihre Haare zu streicheln, während Isabelle ab und zu die Augen zufielen. Ariana betrachtete kurz den Silberring an Isabelles Hand und ein seltsamer Gedanke erreichte sie: sie hatte noch nie etwas so Richtiges gesehen. >Hättest du dir vorstellen könne, Simon zu heiraten? <, sie hatte nicht den leisesten Schimmer, wie sie darauf gekommen war. >Keine Ahnung, vielleicht. Ich mag es einfach nicht mich dermaßen zu binden. Hochzeit ist nur eine Formalität und meine Eltern sind das beste Beispiel dafür, dass es die Beteiligten nur beengt und unter Druck setzt<, sie berührte Arianas Familienring an ihrer Hand, als könnte sie dadurch ihre Familie besser verstehen.

>Hattest du deshalb so viele Beziehungen mit Schattenwesen? Um dich auszuleben und deine Freiheit zu genießen? <, Ariana hätte niemals erwartet, dass aus ihrer körperlichen Beziehung das hier werden könnte, denn so war Isabelle nun mal nicht, dies hatte sie jedenfalls immer angenommen. >Eigentlich nicht. Ich wollte damit die Aufmerksamkeit der Nephilim und vor allem meiner Eltern auf mich ziehen<, sie sagte es ganz locker, als könnte man es nicht in den falschen Hals bekommen. >Warum? <, sie blickte zu Isabelle herunter, die sich leicht in ihren Armen zu ihr drehte. >Um von Alec abzulenken. Ich wusste vor ihm selber, dass er auf Jungs steht. Und unsere verdammte Gesellschaft liebt nun mal ihre Traditionen<, sie kuschelte sich noch näher an die Blonde. >Du bist aber auch nicht gerade der Innenbegriff von heterosexuel<, hauchte Ariana in ihr Ohr, erzeugte an dieser Stelle eine leichte Gänsehaut.

>Bevor ich dich traf schon<, sie flüsterte gegen Arianas Lippen, ließ sie vor Verlangen beben. >Ich habe nie wirklich darüber nachgedacht, aber im Moment kann ich sowieso nur an dich denken<, die verband ihre Lippen zu einem. Isabelle legte ihre Hand an ihre Wange und die Blonde spürte das kühle Metall ihres Ringes. Die Nephilim drückte sie in die Landschaft aus weichen Kissen. Ariana löste sich widerwillig von ihr. >Gute Nacht, Isabelle<, sie löschte das Licht und legte sich auf den Rücken. Isabelle bettete ihren Kopf in ihrer Halsbeuge ein und legte ihren linken Arm und Bein besitzergreifend um Ariana. Diese lächelte. Und es war etwas Unkontrolliertes, wie der restliche himmlische Teil ihres Blutes, der endlich an die Oberfläche wollte. >Schlaf gut<, Ariana fuhr immer wieder mit ihren Fingern durch Isabelles schwarze Haare. Sie waren weich, wie ihre Haut und schlangen sich um ihre Hand, als wollten sie sie dort - hier und jetzt.

Die Blonde blickte eine Weile ins Nichts, vielleicht in die Luft. Sie saugte die eisige Nachtluft auf, spürte wie sich ihre Lungen füllten. Isabelle, in ihren Armen liegend, atmete gleichmäßig und ruhig, sie war bereits eingeschlafen. Plötzlich sah sie ein bläuliches Licht, ihr Handybildschirm. Sie benutzte ihre freie Hand, um es zu greifen und entsperrte den Startbildschirm.

5 ungelesene Nachrichten

„Es tut mir leid, Ariana"
„Das war dumm"
„Und unsensibel"
„Bitte ignoriere mich nicht"
„Ich habe unsere Gespräche sehr genossen und habe meinem Unterbewusstsein klargemacht, dass wir nur Freunde sein können und ich bin okay damit, wirklich"

Es war Elliot, wer auch sonst.

„Ich weiß nicht, was ich sagen soll", Ariana drehte ihr Handy um und legte es aufs Bett. Wegen ihm hatte Isabelle einen halben Gefühlsausbruch und sie wusste bis heute nicht, warum sie dermaßen Reaktion gezeigt hatte. Sie spürte ein sanftes Vibrieren.

„Nichts. Es tut mir einfach leid und wenn ich es irgendwie wiedergutmachen kann. Ich würde alles tun".

„Lass uns diese Sache einfach vergessen. Warst du auf dem Date mit Rebecca?", Ariana war sich nicht sicher, warum, aber Elliot verdiente es, glücklich zu sein und ihnen war beiden bewusst, dass Ariana ihn nicht glücklich machen könnte, selbst wenn Isabelle nicht existieren würde.

„Ja😊 und es war überraschend schön. Ich hatte sie als ein wenig nervig in Erinnerung, aber sie ist wirklich reif geworden und ich denke, aus uns könnte etwas werden".

„Ich freue mich für dich und behandle sie richtig, Jackson", Ariana konnte nur hoffen, dass er tatsächlich Interesse an ihr hatte und es nicht zur Überbrückung des Uneintrefflichen nutzte, denn niemand verdient so etwas.

„Natürlich und danke, Ariana, ich habe das Gefühl, dass wir gute Freunde werden könnten".

„Vielleicht, gute Nacht, Elliot und frohe Weihnachten".

„Ebenfalls".

Zuletzt online vor 1 Minute

Und mit der Sicherheit ein Problem weniger zu haben und mit diesem wunderbaren Mädchen in ihren Armen, wurden ihre Augen immer schwerer, schienen unmöglich noch lange offenzubleiben. Und bevor sie etwas dagegen tun konnte, gab sie sich der Müdigkeit hin und entfloh dem Land der Träume.

ShadowBeautyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt