Chapter forty-two

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Ariana erwachte in der Sekunde, in der sie Schritte vernahm. Sie lag noch nicht lange im Bett, dies war das einzige, was sie mit Sicherheit wusste. Ariana fasstr an ihren Kopf. Sie hatte das seltsame Gefühl, dass sie etwas vergessen hatte. Sie würde am liebsten ihren letzten Weg ablaufen, jedoch hatte sie die letzten Stunden geschlafen. Sie hasste Momente, in denen ihr etwas missfällt. Andererseits, konnte es so wichtig sein, wenn sie es vergessen hatte?

Ihre Tür wurde groß aufgerissen. >Miss, die Königin verlangt Sie zu sehen<, er blickte einmal kurz an ihr hinunter, >angezogen<, fügte er hinzu und schloss die Tür. Nun ja, ob er sich darüber sicher sein konnte, dachte sie sich und begann zu grinsen. Sie mochte es, wenn jemand sie auf diese Weise ansah und die Königin war die einzige, die das wirklich tat. Ariana zog sich eine seidige Hose über mit einer roten Bluse, welche von einem dunklen Jackett umschlossen wurde. Hohe Schuhe machten es komplett und sie sah stolz an sich hinunter. Ariana war nie unzufrieden mit ihrem Körper gewesen, sie hatte nur bis sie die Elbenkönigin kennengelernt hatte einfach keine Ahnung gehabt, wie sie ihn einsetzten konnte, um ihre Ziele zu erreichen. Die Blonde fühlte sich gut, nicht ausgezeichnet, dazu fehlte die himmlische Macht ihrer Stele. Ihre Stele - sie hatte sie nicht mehr bei sich. Vermutlich wurde sie ihr von den Vampiren und Werwölfen abgenommen. Ariana vermisste nicht nur ihre Stele. Sie vermisste auch ihren Bogen, eine Konstante in ihrem Leben. Sie schüttelte den Kopf. Sollte sie noch etwa vermissen?

Sie zuckte mit den Schultern und verließ das Zimmer. Eine Traube von Soldaten war um die Königin versammeln. Ihr sonst neckisches Lächeln war verschwunden und doch wirkte sie wunderschön. Ihre Augenwinkel zuckten hoch, als sie Ariana sah. >Was war passiert, meine Königin? <, sie machte einen leichten Knicks. >Ich liebe es, wenn du so redest, mein Liebes, aber wir haben andere Probleme<, sie strich eine lose Strähne aus Arianas hellem Gesicht. Diese Geste erinnerte sie an etwas, jemanden. Wahrscheinlich an die Königin selbst. >Die Nephilim. Wer auch sonst? Sie sind immer noch für dich verantwortlich und wollen dich mir stehlen, mein Engel<, sie hauchte gegen ihre Lippen. >Aber ich werde das nicht zulassen<, sie platzierte ihre Lippen auf ihrer kühlen Wange. Ariana deutete ein Grinsen an. >Nun denn<, sie wendete sich ihren Wächtern zu. Einer von ihnen öffnete ein grünschimmerndes Portal. Zwei Elben betraten es zuerst, schließlich die Königin, gefolgt von Ariana und einigen anderen Feenwesen, die sie nicht mehr im Auge behalten hatte.

Die Nacht hatte sich über New York gelegt. Ariana fragte sich, wie die Königin in ihrem dünnen Kleid nicht fror. Das und warum sie hier waren. >Wir haben uns mit den Shadowhunters geeinigt<, begann sie, ihre Frage zu beantworten. >Wir zeigen ihnen, dass es dir gut geht und du freiwillig einwilligst, dass du unter meiner Obhut stehst. Das sollte ihnen genügen<, sie liefen neben einer riesigen Brücke. Der Mond reflektierte jeden einzelnen Stahlträger und Manhattan auf der anderen Seite leuchtete wie tausend Sterne. Eines musste man den Mundanes lassen, dachte Ariana, sie wussten wirklich, wie man die Schönheit des Bauens nutzte. Rauschendes Wasser klang wie Musik in ihren Ohren und sie hatte seit Tagen nicht mehr eine solche innere Ruhe verspürt.

Ariana brauchte keine Nachtsicht, um die Schatten einige Meter vor ihnen zu sehen. Eine Gruppe dunkelgekleideter Nephilim. Endlich löste sich einer von ihnen und kam alleine auf sie zu. Es war in diesem Moment, indem Ariana merkte, dass sie ebenfalls die einzige war, die weiterlief. Sie blickte über ihre Schulter. Die Königin stand in der Nähe des Portals und nickte ihr zu. Ariana blickte nach vorn. Dunkle Haare wehten durch die winterliche Nachtluft. Festentschlossen schlossen die langen Beine ihrer Distanz. Es handelte sich um eine Frau, dass hätte sie auch von einer größeren Entfernung ausmachen können. Sie blieben einige Meter voreinander stehen. Schokoladige Augen blickten sie an, als wollten sie ihre tiefe Verbundenheit ausdrücken, aber Ariana hatte keine Ahnung, wer sie war.

>Ariana<, hauchte sie mit gebrochener Stimme. Es war nicht einmal der Fakt, woher sie ihren Namen kannte, der sie verwunderte. Es war die Art, wie sie ihn aussprach, als hätten ihre Lippen diesen Namen bereits tausend Male berührt. Die Frau begann zu strahlen, warum, war ihr nicht bewusst, aber kein Stern der Welt hätte dieses in den Schatten stellen können. >Ich schätze, ich bin hier, um zu sagen, dass es mir gut geht und ich aus freien Stücken bei den Feenwesen bin, also ich bin in Ordnung und-<, das hübsche Lächeln ihres Gegenübers erstarb. Hatte sie etwas falsch gemacht? >Es ist also wahr? <, ihre Augen wurden glasig. Was passierte hier? >Verzeihung, Ma'am? <, Ariana wurde nervös, warum fiel ihr es so schwer, mit einer Fremden zu sprechen? >Sie hat dich mich vergessen lassen, sie-<, ihre Stimme versag. Ihre Lippen zitterten und Ariana hatte noch nie eine Nephilim, irgendjemanden so verwundbar in ihrer Nähe gehabt.

>Es tut mir leid, Miss, wenn ich mich an Sie erinnern sollte, ich wusste, dass ich irgendetwas vergessen habe<, Ariana biss unbehaglich auf ihre Unterlippe. >Wir haben dich aufgenommen, meine Eltern, die Lightwoods führen das New Yorker Institut<, die junge Dame kam kaum merklich auf sie zu, ihre Augen brennend vor Schmerz. >Ja, ich erinnere mich daran, aber ich bin ihren Kindern nie begegnet, ich verbrachte viel Zeit in der Bibliothek oder auf Missionen, Ihr Flügel ist wirklich wunderbar<, die Blonde versuchte ein aufmunterndes Lächeln, auch wenn ihr menschliche Fürsorge nicht lag. >Nein. Unsere Zimmer waren nebeneinander<, Ariana schüttelte langsam den Kopf. >Mein Zimmer war weit abgelegen<. >Wir haben uns in unserem Wintergarten geküsst<, versuchte sie es weiter, voller Hoffnung. Erneut schüttelte Ariana den Kopf, >es tut mir leid, ich erinnere mich nicht<. Sie wusste nicht warum, aber die Frau begann ihr leidzutun. >Du hast mir das Leben gerettet. Wir haben uns verliebt, Ariana verdammt<, sie schüttelte leicht den Kopf. >Wir haben Weihnachten zusammenverbracht<, ihre Stimme wurde lauter, verzweifelter. >Ich habe dir diese Stele geschenkt<, sie reichte ihr einen schwarzem Metallstab. Ariana nahm sie an. >Wir haben sie bei dem Vampirversteck gefunden, ein Werwolfsmädchen hat uns erzählt, wo du bist<, sie legte ihre Hände an ihre Wangen. Leichte Tränen strömten aus ihren Augenwinkeln. >Bitte, Ariana<, sie legte ihre Lippen auf ihre. Sie waren feucht und schmeckten wie der Himmel selbst.

Isabelle küsste sie voller Verzweiflung, Sehnsucht. Sie küsste sie, als wäre Ariana ihre Luft und sie konnte verdammt nochmal nicht mehr atmen. Arianas Herz schlug hart aus ihrer Brust. Blut rauschte durch ihre Ohren. Ihre Zungen waren aus dem Spiel gelassen worden, es waren nur ihre Seelen, die sich verbanden. Sie wurden eins. Ariana schloss ihre Augen und Bilder rasten filmartig an ihr vorbei. Ihre erste gemeinsame Berührung. Ihr erster Kuss. Ihr erster Streit. Alles. Die Blonde begann sich lebendig zu fühlen und endlich erinnerte sie sich, was sie vergessen hatte. Jede Faser ihres Körper, wollte ihren Kuss erwidern, sich fallenlassen, sich in ihrem Geschmack ertränken und nie wieder Luft atmen.

Aber sie konnte es einfach nicht. Mit ihrem Erinnerungsrausch kamen auch die Gründe, warum sie Isabelle verlassen hatte. Sie sollte sie hassen, und nicht nach ihr suchen sollen. Und sie bereute ihre Entscheidung dermaßen, aber es war zu spät. Sie musste mit den Folgen ihrer Taten leben, wie ihr Vater zusagen pflegte. Die Elbenkönigin hatte ein Auge auf sie geworfen und wenn sie wusste, dass ihre Gefühle zu stark sind, um sie zu ersticken, wird sie Isabelle etwas antun. Sie genoss die Wärme ihres Körper noch für genau eine Sekunde, bevor sie sie wegdrückte. >Es tut mir leid, Miss<, sagte sie so monoton, wie nur irgendwie möglich. Ihr Kopf schrie sie an, sag ihr die Wahrheit! Ihr Herz rief, vertiefe dich in ihren süßen Kuss! Ihr Körper zog sie einfach in ihre Nähe. >Bitte, Ariana<, salzige Tropfen rannen über ihre glühenden Wangen. Es zerriss ihr Herz. Eine kühle Stille entstand.

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