>Was ist hier denn-? <, Ariana drehte sich um. Clary stand im Türrahmen. >Ariana? <, sie wirkte, als hätte sie einen Geist gesehen, was gar nicht so abwegig war. >Ariana? <, hinter ihr traten ihre Freunde, Simon und Alec. Alle blickten sie verwundert an. >Raus! <, Isabelle hatte erneut das Wort angegriffen, da ansonsten niemand dazu in der Lage war. >Ich möchte dich nie wiedersehen, Morgenstern<, die Spitze ihrer Peitsche landete vor ihren Füßen. Ariana wich zurück, hoffend niemanden zu berühren. Isabelle knallte die Tür vor ihrem Gesicht zu. Unsicher drehte sich Ariana zu den anderen um. >Also hast du uns doch nicht vergessen? <, Clary klang unsicher, als dachte sie, sie würde halluzinieren.
>Nicht wirklich<, Ariana lehnte sich an die Wand. >Dann bist du hier nicht willkommen<, zischte Alec, und Ariana konnte es ihm nicht verübeln. >Lass sie doch ausreden, Schatz, schließlich hat sie euer Leben gerettet<, Magnus trat in diesem Moment aus dem Nichts auf. >Es tut mir wirklich leid, ich dachte Isabelle sei tot und könnte wenigstens euch noch schützen, wenn ich fernbleibe<, Ariana blickte von ihren Füßen zu ihren Freunden, jedenfalls hoffte sie dies. >Du hast mir gefehlt als meine einzige Schwester<, Clary versuchte aufmunternd zu lächeln und kam auf sie zu. Ariana wich zurück, Clary blickte sie verletzt an. >Ich habe gerade einen Elben durch eine Berührung versehentlich umgebracht, ich möchte nur sichergehen<, Ariana ließ ihren Blick über ihre Flügel und anschließend über ihre neblige Hände gleiten. >Keine Sorge, anders als mein Bruder liegt mein Verlangen nicht darin, euch zu verletzen, ich sollte gehen. Ich wollte mich nur vergewissern, dass Isabelle nicht tot ist<, Ariana ballte ihre Hände zusammen, um die dunkle Macht zukontrollieren.
>Ariana<, Clarys Stimme war nur noch ein Flüstern. >Mir geht es gut, sorgt einfach dafür, dass es Isabelle gut geht<, Ariana kehrte ihnen den Rücken zu. >Das ist das Problem<, sie drehte sich zu der Rothaarigen um. >Isabelle hat seit Tagen nichts mehr gegessen, schläft nicht. Es schadet ihrem Baby und doch interessiert es sie nicht einmal, ob sie es verliert. Ohne dich, wird sie alles verlieren<. Ariana blickte an einen undefinierbaren Punkt der Wand. >Mein Bruder hätte mit diesen dämonischen Kräften fast die gesamte Welt niedergebrannt, ich sollte mich von ihr fernhalten, von euch allen<, die Blonde schaute nicht einmal zurück. Sie ließ die dunklen Flure hinter sich. Sie hörte ihre eigenen Schuhe den Boden berühren, trotzdem hoffend, dass sie niemandem begegnete. Isabelle war am Leben, dass war alles was zählte. Ariana hatte die Flügeltür des Ausgangs bereits im Blick.
>Ariana, warte<, es war ihre kleine Schwester. Sie hatte sich geschworen, nicht noch einmal zurückzuschauen. >Bitte, Clary, ich bin zu gefährlich für euch<, Ariana hielt inne. >Wir haben deinen Bogen gefunden, er lag neben deiner Stele. Er ist auf dich abgestimmt. Niemand hier kann etwas damit anfangen. Und du solltest uns wenigstens nicht ganz vergessen. Bitte, Ariana, du bist meine einzige Schwester. Ich wollte mein ganzes Leben lang eine. Nimm den Bogen und wir werden dich alle in Ruhe lassen<, Ariana blickte über ihre Schulter. Clarissas grüne Augen funkelten sie an. Ihre eigenen hätten auch genauso aussehen können, wenn sie nicht dämonisch wäre.
>Von mir aus, aber hört danach auf, nach mir zu suchen<, Arianas Mundwinkel zuckte traurig nach oben. >Versprochen. Er ist im Waffenlager. Komm mit<, die kleine Rothaarige lief voraus, hielt einen gewissen Abstand, wie Ariana es wollte. Schnell erreichten sie das Waffenlager. Ariana kannte jeden Korridor, alles schien vertraut. >Es müsste dort liegen<, Clary gewehrte ihr den Vortritt und zeigte geradeaus. Ariana ging auf die Stelle zu. In diesem Moment schloss sich die Tür.
>Ich sehe ihn ni-<, Ariana blieb die Luft zum Atem weg. Dunkelbraune Augen fanden sie. Die Schwarzhaarige war an eine Arbeitsplatte gelehnt. Sie stützte sich ab und versuchte die Tür zuöffnen. >Clary, komm schon, das ist albern<, sie legte eine Hand an die Metalltür. >Ihr beide kommt dort hinaus, wenn ihr das geklärt habt<, Clary redete, als wäre ihr die Idee des Jahrhunderts gekommen. >Ich kann nicht versprechen, dass wir dann beide noch leben werden<, schrie Isabelle durch den kaum vorhandenen Türspalt. >Wir sehen uns dann also in drei Wochen, aber denkt daran, dass heute der letzte Tag des Jahres ist. Wir gehen uns ohne euch das Feuerwerk ansehen, wenn es sein muss<, Magnus hinterließ ebenfalls noch seinen Kommentar. Isabelle atmete genervt aus. Ihre Augen fingen Arianas. Ihre Blicke verhakten sich fest ineinander.
>Es tut mir leid, Isabelle<, hauchte Ariana, nachdem sie die Stille zu erdrücken drohte. >Oh, es tut dir leid?! <, sie trat um die Arbeitsplatten herum auf die Blondhaarige zu. >Was genau tut der großen Ariana Morgenstern leid? Dass sie mich verlassen hat, als ich sie am meisten brauchte? Oder dass sie mich mit einem ungeborenen Kind alleine lässt? Vielleicht auch, dass sie die Elbenkönigin mir vorzieht? Dass sie mich erfrieren lässt, diese drei Worte nicht erwidert, obwohl sie genau weiß, wie schwer sie mir fallen? Oder dass sie genauso aussieht, wir ihr Bruder, bevor er die Welt in die Luft jagen wollte? Oder-<, Isabelle war ihr immer nähergekommen. Durch die Schwangerschaft war sie nicht Herr ihrer Emotionen. Ihre Augen waren glasig und errötet. Sie standen sich mittlerweile so nah, dass Ariana ihre Worte auf ihren Lippen spürte. Sie ertranken in den Augen des anderen. Ariana vergaß, dass sie die Schwarzhaarige mit einer Berührung umbringen konnte. Sie drehte sich mit ihr. Nun stand Isabelle an der Wand. Ariana griff aus Reflex ihren Hals, um sie noch fester an die Wand zu drücken.
>Mir tut es leid, dass ich dich verlassen habe. Ich geriet in Panik. Ich bin ein Monster und hätte es mir niemals verziehen, wenn ich dein Kind ruiniert hätte. Ich war der festen Überzeugung, dass Simon der richtige für dich ist, er ist der Vater. Du hast eine glückliche Familie verdient<, ihre Lippen berührten sich fast, aber eben nur fast. >Mir tut es leid, dass ich dich vor der Feenkönigin beschützen wollte. Sie wollte mich in meinen Bruder verwandeln, da sie besessen von ihm ist. Ich ließ dich zurück an diesem Tag, weil dich die Königin ansonsten umgebracht hätte. Sie war verzweifelt, dass ihre Tränke nichts nutzten. Und diese Kräfte habe ich nur bekommen, als ich dachte, du seist tot. Deine Freunde wollten mich befreien, die Königin hätte sie umgebracht. Ich habe mich selbst verraten, um sie zu schützen und daraufhin nahm sie dir vor meinen Augen das Leben<, ihre Stimme erstickte.
>Wieso hast du das alles getan? <, sie klang schwach, ermüdet. >Ist es nicht offensichtlich? Ich liebe dich auch, Isabelle Lightwood<, dies löste ihre letzte Distanz, um endlich ihre Lippen zu vereinen. Ariana konnte nicht anders als zu seufzten, so lange hatte sie sich danach gesehnt. Nicht eine Sekunde hatte sie dieses süßlichen Geschmack vergessen. Dieser Kuss war unschuldig, tiefgründig. Er verlangte nach Bedeutung und war erfüllt mit Liebe. Arianas Schmetterlinge im Bauch tanzten verrückt. Sie löste die Hand von ihrem Nacken, um ihre Wangen einzuschließen.
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ShadowBeauty
FanfictionDie Zwillinge Jonathan und Ariana Morgenstern wurden von der ganzen Welt geführchtet. Ariana zweifelte manchmal vielleicht an den ganzen Umständen, aber zugeben würde sie dies niemals. Sie möchte ihrem Familiennamen eine Ehre bereiten, aber was pass...