Alles wurde versucht. Isabelle Lightwood kann von uns nicht gerettet werden, die Kopfstimme eines Stillen Bruders erreichte Ariana und ungeduldig lehnte sie sich gegen die Wand. >Aber es muss doch etwas geben, irgendwas, Magnus? <, Alecs verzweifelte Stimme drang klar und deutlich zu ihr durch und ihr Herz begann zu rasen. Ich werde mich mit meinen Brüdern beraten, schwebend verließ der Stille Bruder das Stimmengewirr, kam direkt auf sie zu. Ich hätte nie gedacht, dass sich ein Morgenstern nochmal wagt hier aufzutauchen, Ariana hoffte inständig, dass nur sie die kleine Nachricht erreicht hatte. >Die Taten der Vergangenheit tun mir aufrichtig leid und ich bin in keiner Position um Gefallen zu bitten, aber Sie müssen Isabelle helfen, um jeden Preis<, Ariana hatte längst die Kontrolle über ihre verbale Fähigkeiten aufgegeben. Und warum sollte Sie diese Information interessieren, Ariana machte den Mund auf, jedoch verließ kein Ton ihre Lippen. >Sie ist eine ausgezeichnete Shadowhunterin und-<, setzte sie an, wurde jedoch von dem Stillen Bruder unterbrochen, warum sollte ich ehrlich zu Ihnen sein, Miss Morgenstern, wenn sie nicht einmal ehrlich zu sich selbst sein können? Damit schwebte der Stille Bruder davon, ließ Ariana verzweifelt zurück.
>Kannst du nicht irgendeine Rune erschaffen, die das Gift aus ihrem Körper entfernt<, Ariana wurde von Simons Stimme wieder zurückgezogen. >Rein theoretisch schon, aber dieses Gift stammt von einem Dämonenfirsten. Er wurde von Lilith geschickt und ist voller dunkler Magie. Es gäbe eine Rune, die jemand anderen das Gift absorbieren und damit schwächen lassen könnte, aber jeder von uns würde von der Intensität des Dämonengiftes sterben. Unser Engelsblut würde sich schützend zusammenziehen und den Zufluss zu unserem Herzen stoppen, aber anderseits brauchen wir das Engelsblut um Runen akzeptieren zu können<, Clary ließ sich wehmütig auf einen Stuhl fallen. >Und wenn uns nicht schnell etwas einfällt, könnte es zu spät sein<, Ariana konnte die Verzweiflung aus Alecs Stimme hören. Sie konnte dem nicht mehr zu hören, sie musste etwas tun, bevor es zu spät war. Sie bog um die Ecke, stellte sich in den Türrahmen der offenen Tür. >Ich tue es<, alle Augen flogen auf die Blonde zu, welche selber nur die blasse Schwarzhaarige in diesem weißen Bett liegen sehen konnte. Sie wirkte schon schwach und doch so stark, wie sie gegen dieses Gift ankämpfte. >Was zu-<, setzte Jace an, wurde jedoch von Clarissa unterbrochen, >das könnte vielleicht sogar funktionieren. Sie besitzt das Engelsblut, um die Rune benutzen zu können, und das Dämonenblut, was dafür sorgen wird, dass ihr das Gift nichts anhaben wird. Aber ich habe diese Rune noch nie ausprobiert, sie könnte trotzdem tödlich sein<. Ariana brauchte keine Sekunde, um auch nur ansatzweise darüber nachzudenken, >ich tue es<. Wiederholte sie mit demselben Selbstbewusst sein. Wenig später wurde sie von Alec aus dem Raum geschoben, welcher die Tür hinter ihnen schloss. Ariana blickte eine Mischung aus Verwunderung und Überraschung. >Woher wissen wir, dass du ihr nicht einfach etwas von deinem Dämonenblut überträgst und sie damit direkt umbringst? <, seine blauen Augen versuchten durch ihre Seele hindurchzuschauen. >Warum sollte dich eine lebensgefährliche Rune auftragen, um Isabelle umzubringen? <, stellte sie eine Gegenfrage und versuchte seinem Blick standzuhalten. >Die bessere Frage wäre, warum du es überhaupt machst<, Ariana begann unterbewusst wieder auf ihrer Unterlippe zu kauen und die Worte des Stillen Bruders traten wieder in ihren Kopf. >Weil sie mir nicht egal ist<, ihr Herzschlag erhöhte sich erneut und Alec schien genauso überrascht von dem Gesagten zu sein wie sie selbst. >Du bist ein Dämon, Morgenstern, du bist nicht in der Lage dich für etwas anderes als dich selbst zu interessieren<, zischte er schon fast. >Sagt der, der einen Halbdämon datet<, erwiderte sie so gleichgültig wie möglich. >Das ist etwas anderes<, er verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust. >Ist es das? <, sein Blick schien sich etwas aufzuweichen. >Bitte höre mir zu. Isabelle könnte in jeder Sekunde gegangen sein, lass mich wenigstens versuchen, sie zu retten. Und wenn ich das nicht schaffe<, sie schluckte einmal schwer bei diesem Gedanken. >Verbannt mich zurück nach Edom, bringt mich um, es ist mir egal, aber bitte, lass mich das tun<, Ariana hatte nie vorgehabt jemanden anzubetteln, aber Isabelles leblosen Körper zu sehen, hat jeden Funken Vernunft aus ihren Körper erloschen lassen. Ihr Körper zitterte bei dem Gedanken, sie könnte es nicht schaffen. Alec schaute über sie hinweg, nickte anschließend. Ariana drehte sich ebenfalls um und sah Magnus, der Alec ermutigend anlächelte. Ihre Augen schienen eine eigene Sprache zu sprechen, die nur sie beide verstanden. Ariana hatte das Gefühl, dieser Moment sei zu intim, weshalb sie zurück in den Krankenraum trat. >Ich bin bereit<, Ariana verlor Isabelle keine Sekunde aus den Augen. >Gut<, setzte Clarissa an. >Die Verbindung funktioniert nicht, wenn das Gift zu viele Möglichkeiten hat, an das es sich haften kann, dass bedeutet, alle außer Ariana müssen den Raum verlassen<, Isabelles Mutter wollte zum Protestieren ansetzten, verstummt jedoch bei Clarissas strengen Blick. Und wenn Ariana nicht solche Sorge um Isabelle gehabt hätte, hätte sie das Durchsetzungsvermögen der Kleinen bewundert. Simon, Jace und Maryse verließen zuerst den Raum. Schließlich ging Jocelyn neben ihr durch die Tür. Ihre Augen trafen sich für den Bruchteil einer Sekunde und egal wie sehr sich Ariana anstrengte, sie könnte ihren Ausdruck nicht lesen. Luke durchschritt dicht gefolgt die Tür und blickte sie ebenfalls undefinierbar an. Dieser schloss die Tür hinter sich. >Also warum willst du das wirklich tun, ich meine vor kurzem hättet ihr alles darauf gesetzt diese Welt in Flammen aufgehen zu lassen? <, fragte sie, während sie Ariana ein komplizierte Anordnung von schwarzen Linien auf ihr Handgelenk auftrug. Die schwarze Farbe erfüllte sie erneut mit einer berauschenden Energie. >Du wirst nicht wissen, wie das ist, aber niemand möchte allein an der Spitz stehen<, Clarissa blickte kurz hoch und starrte Ariana kurz an. >Izzy ist wie eine Schwester für mich<, sagte sie mit einer bittenden und starken Stimme. >Ich weiß<, erwiderte Ariana und blickte die Schwarzhaarige kurz an. >Ich würde für sie sterben, aber warum tust du es? <, Ariana löste krampfhaft ihren Blick von der liegenden Schönheit. >Weil sie die einzige Person ist, bei der es mich stört, dass sie mich hasst<, Ariana klang verletzlich und nur damit hätte man ihren ganzen Zustand beschreiben können. Simon hatte ihn unbewusst gefunden, ihren Schwachpunkt und dieser lag still und leichenblass einige Meter von ihr entfernt. Clarissa schien fertig zu sein und hatte mittlerweile fast die Rune zu Ende auf Isabelles Oberarm aufgetragen. Ariana setzte sich auf die andere Seite des Bettes. Sie bekam kaum mit, wie Clarissa kurz davor war den Raum zu verlassen. >Ariana<, diese drehte sich um, fing Clarissas Stele. >Isabelle hasst dich nicht, egal wie sehr sie es versucht<, damit ließ die Rothaarige die beiden allein. Ariana strich eine lose Strähne hinter Isabelles Ohr. Sie ließ ihre Finger über die porzellanweiße Haut ihres Gesichts fahren, versuchte sich jedes Detail einzuprägen. Ihr Gesicht war kühl und jegliche Farbe war diesem gewichen. Ariana nahm Isabelles Hand, verflocht ihre Finger miteinander. >Du darfst nicht sterben, hörst du? Ich habe noch nie solche Gefühle gehabt. Du musst es schaffen, Isabelle, für deine Familie, für deine Freunde, für mich<, ihre Stimme brach am Ende und sie wusste, dass jetzt nicht der Moment für Sentimentalitäten war, aber sie konnte nicht anders. Alles in ihr glühte, sie brauchte Isabelle, mehr als sie dürfte. Sie umklammerte mit der freien Hand die Stele. Das kühle Metall schmiegte sich in ihre Haut und fühlte sich einfach nur richtig an.
Sie setzte die Spitze an Isabelles Rune an, so vorsichtig, als könnte sie zerbrechen. Sie fuhr die noch schwarzen Linien nach, aktivierte sie. Sie hat dasselbe bei sich. Es kribbelte etwas. Sie ließ die Stele fallen, wusste nicht ganz warum. Sie spürte einen Stromfluss zwischen ihren verbundenen Händen. Ein starkes Ziehen überall, wo sie sich berührten. Dunkle Magie verteilte sich in ihrem Körper und drohte sie von innen zerfallen zu lassen. Sie kämpfte dagegen an, sie musste es einfach, für Isabelle. Schmerzende Wellen überfluteten ihren Körper. Sie presste ihre Kiefer aufeinander, versuchte sich dem Verlangen einfach Loszulassen, zu widersetzen. Jede Zelle ihres Körper drohte in Flammen aufzugehen und ihr Kopf schrie sie an einfach loszulassen und diesem Schmerz ein Ende zu bereiten, aber sie konnte und wollte einfach nicht. Sie wusste nicht, ob es Stunden, Minuten oder Sekunden war, aber schließlich verfloss der Schmerz allmählig. Sie öffnete ihre bis vor kurzem noch schmerzverzerrten Augen, blinzelte einige Male, bis sie wieder klarsehen konnte. >Isabelle? <, hauchte sie mit brüchiger Stimme, behielt die Schwarzhaarige fest im Blick. Ariana starrte sie fieberhaft an. >Du darfst mich nicht allein lassen<, flüsterte die Blonde. Arianas Augen begannen zu brennen und plötzlich fühlte sie sich zurück an dem Moment erinnert, als ihr Bruder vor ihren Augen starb. Ihre Hände begannen zu zittern und sie überlegte angesprengt, was sie noch tun konnte. >Ich kann das nicht noch einmal<, murmelte sie, eine Träne drohte ihren Augenwinkel zu verlassen. Ungläubig schüttelte die Blonde ihren Kopf. Ein Tropfen bahnte sich seinen Weg über ihre blassen Wangen, ließ einige salzig feuchte Spur zurück. Die Träne fiel auf ihre verflochten Finger, welche sich leicht zu bewegen begannen. Ariana spürte diese Regung sofort, sprang auf. Isabelles Finger bewegten sich erneut und ruinierten Arianas Theorie, sie hätte sich dies nur eingebildet. Schnell wisch sie die Indizien einer Träne fort, blickte hoffnungsvoll auf das weiße Gesicht, was sich langsam mit Farbe füllte. Ihre Lider flatterten, zeigten schließlich dieses wunderschöne Braun. Verwirrt blickte sich Isabelle in dem maschinenbefüllten Zimmer um. Ariana suchte einen unbemerkten aus diesem Raum zu kommen. >Ariana<, ihre Stimme brach und obwohl Ariana ihre Augen geschlossen hatte, um durchatmen zu können, spürte sie diesen Blick auf sich und ihre Haut bekam eine Gänsehaut. Sie öffnete vorsichtig ihre Augen und war plötzlich von einer Woge des Glückes überrollt. Sie ist noch dort. Isabelle lebte.
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ShadowBeauty
Fiksi PenggemarDie Zwillinge Jonathan und Ariana Morgenstern wurden von der ganzen Welt geführchtet. Ariana zweifelte manchmal vielleicht an den ganzen Umständen, aber zugeben würde sie dies niemals. Sie möchte ihrem Familiennamen eine Ehre bereiten, aber was pass...