Jeder Nephilim hatte seine eigene Kampftechnik. Seine definierte Waffe. Nur diese Kombination ließ ihn unbesiegbar werden und sie war einmalig. Shadowhunter entdecken diesen Rhythmus früh und leicht. Er ielt das gesamte Leben lang an – und es war unmöglich, so etwas vorzutäuschen, vor allem vor Isabelles Bruder. Sie waren zusammen aufgewachsen, haben jede freie Minute gemeinsam trainiert, waren ein eingespieltes Team. >Komm<, er setzte sich in Bewegung und Ariana folgte ihm. Sie schwiegen eine Weile – plötzlich war ein Geräusch zu vernehmen. Für einen Mundane unmöglich zu hören, doch für ein Nephilim eine Selbstverständlichkeit. Alec zog seinen Bogen über seine Kopf, zusammen mit seinem Köcher. >Halt das kurz<, er drückte es Ariana in die Hände. >Was hast du vor? <, sie war wirklich verwirrt.
>Eine Distanzwaffe ist ungeeignet. Ich muss mein Ziel zuerst sehen. Ich gehe kurz vor<, er wartete erst gar nicht auf eine Antwort und hechtete weiter. Sie trafen tatsächlich Sekunden später auf Dämonen, keinem Fürsten, jedoch andere Monster in Form von riesigen Insekten. Sie waren keine Herausforderung. Vier Pfeile später waren sie alle samt zurück zur Hölle verbannt worden. Alec musste nichts tun. Pfeile. Ariana hatte nicht nachgedacht. Es war eine wichtige Eigenschaft der Shadowhunter im Kampf ihren nächsten Zug nicht bedenken zu müssen, sondern sich einfach auf ihre für sie bestimmte Waffe zu konzentrieren. >Mein Bogentraining scheint sich auszuzahlen<, sie traute sich kaum, dem jungen Mann in die Augen zu sehen. Er erhob sein Engelsschwert und murmelte einen Engelsnamen. Er drängte Ariana gegen die Mauer. Hielt die Spitze auf Höhe ihres Herzens. Sie spürte die kalte Wand zwischen ihren Schultern, blickte ständig zwischen Alec und dem leuchtenden Engelsrelikt hin und her.
>Alec? <, fragte sie schwach. Sie war sich im Klaren, wie aussichtslos diese Lage war, aber es lag nicht an ihr, Isabelles Geheimnis zu lüften. Angesprochener zog seine Stele aus seiner Hosentasche und fuhr mit der funkelnden Spitze über ihren Oberarm. Die Blonde nahm wieder ihre Gestalt an. >Und du erwartest wirklich, dass wir dir vertrauen? <, seine dunkelblauen Augen bohrten sich in ihre Seele. >Was hast du mit Isabelle gemacht? <, Ariana versuchte dem immer intensiver werdenden Blick standzuhalten. >Nichts, was dich in dieser Situation interessiert<, Alecs Blick wurde abfällig und Ariana wusste genau, dies war nicht der richtige Moment für solche Art von Scherzen, aber sie konnte sich nicht helfen.
>Was war ansonsten dein Plan? <, Alec bemerkte es vielleicht nicht, aber das himmlische Schwert schien sich langsam seinen Weg durch ihre blasse Haut zu bahnen. Schmerzen spürte sie nicht, hatte sie seit langem nicht mehr. >Wolltest du heute endlich abhauen? <, Ariana hatte an etwas anderes denken sollen, aber einmal mehr war sie davon fasziniert, wie sich Alec um die Menschen sorgte, die er liebte. Sie hatte keine Ahnung, wie sich so etwas anfühlte und doch sehnte sie sich in diesem Moment danach. >Isabelle geht es gut, den Umständen entsprechend. Ich habe nur versucht ihr zu helfen, in dem ich an ihrer Stelle auf diese Mission gehe. Es tut mir leid, dass du nun noch mehr Gründe hast, mir nicht zu trauen, aber ich bereue diese Entscheidung nicht<, ein dünner Rinnsal Blut rann über ihren Oberkörper, kaum sichtbar auf dem schwarzen Stoff und doch spürte sie ihn – und nichts hätte ihr egaler sein können.
>Welchen Umständen entsprechend? <, Alec war immer noch so auf ihre Worte fixiert, dass er alles andere ausblendete. >Es liegt nicht an mir, sie dir mitzuteilen<, eine Mischung aus Besorgnis und Unsicherheit flammte hinter seinen Augen auf. >Du hast schon gegen mehr als eine unserer Regeln verstoßen, Morgenstern. Ich müsste mich nicht einmal rechtfertigen, wenn ich dich hier in dieser Gasse sterben lassen würde<, Ariana hatte nicht die Intension zu sterben und doch hatte sie Sorgen, ob Isabelle es ihr verzeihen könnte, wenn sie es ihrem Bruder sagen würde. >Deine Schwester ist schwanger<, Ariana riskierte einen Blick über seine Schulter. Shit. Mit einem unerwarteten Hieb, ließ sie ihn leicht nach hinten taumeln. Sie nutzte sein Entfernen, um sich abzudrücken. Die Blonde vollführte einige Wandsprünge und ließ in der Luft Peile von der Sehne schnellen – direkt an die Stelle, wo das Herz bei Menschen war. Der Dämonenfürst zuckte zusammen.
>Micheal<, flüsterte Ariana, sprang aus der Luft auf ihn und bohrte das Engelsschwert tief in seinem Schädel. Für jeden anderen Shadowhunter wäre solch ein Fürst etwas anspruchsvoller gewesen, nicht jedoch für Ariana. Ein paar elegante Hiebe später sank er zu Boden und blieb dort verstümmelt liegen. >Fahr zu Hölle<, flüsterte Ariana und schenkte ihm einen letzten Pfeil zwischen die Facettenaugen. Sie drehte sich zurück zu Alec. Ein leichter Wind kam ihr entgegen und lockerte ihre Haare auf. Der Schwarzhaarige hatte alles beobachtet. >Tut mir leid, wegen des Hiebes<, sie reichte ihm seinen Bogen. Er wirkte abwesend und surreal. >Sie wollte euch nicht belasten und-<, Alec nahm seinen Bogen an sich. >Warum sollte sie dir so etwas erzählen, aber ihrem eigenen Bruder nicht? <, er lachte abwertend. >Woher weiß ich, dass du die Wahrheit sagst? <, er beobachtete wie die feinen Blutstropfen Arianas an seinem Engelsschwert verdunsteten.
>Tust du nicht, aber sogar ich kann meine Gefühle für deine Schwester nicht länger verbergen. Also, warum sollte ich lügen? Warum sollte ich mir Mühe geben, dafür zu sorgen, dass Maryse Lightwood mich nicht hasst? Warum sollte ich mich demütigen, indem ich mich bei dir und Magnus entschuldigte? <, sie hoffte die restlichen Dämonen wären zusammen mit dem Fürsten verschwunden. >Jonathan konnte uns für Monate an der Nase herumführen. Jeder vertraute ihm<, begann der Lightwoodjunge, >woher weiß ich, dass du nicht dasselbe vorhast? Dämonen sind unfähig für Gefühle. Es könnte auch gespielt sein<, er überprüfte und versiegelte mit seiner Stele das, was der Dämon übriggelassen hatte.
>Mein Bruder hatte die gesamte dämonische Welt hinter sich. Er hatte Valentine und seine Gefolgschaft. Ich habe niemanden. Also wozu diese ganze Mühe? Nicht einmal Jonathan wollte alleine ganz oben stehen<, sie wusste nicht warum, aber in diesem Moment war ihr es unausgesprochen wichtig, endlich Alecs Vertrauen für sich zu gewinnen. Er war Isabelles Bruder und wenn sie sich auch nur im Entferntesten eine Zukunft mit ihr wünschte, musste sie dies einfach tun. >Und du denkst, du könntest Isabelle an deiner Seite haben? <, er schüttelte belustigt den Kopf. >Meine Schwester hatte schon mehr Partner in ihrem Leben, als Raziel Nephilim erschaffen hat. Keine Ahnung, was sie an Simon findet, aber er war der Einzige, den sie jemals liebte. Er ist der Richtige für sie. Die Liebe ihres Lebens. Du – auf der anderen Seite – bist ein Lückenfüller. Nichts als eine Ablenkung. Sie hat dir wahrscheinlich erzählt, sie sei schwanger, da sie hoffte, du würdest sie dafür endlich verlassen – jetzt, wo Simon zurück ist. Sieh es ein, Morgenstern, du gehörst nicht in diese Familie und wirst es auch niemals<, sie hatte Alec noch nie (...) so erlebt.
>Alec, Izzy<, Clary rief sie, nicht weit entfernt. Ariana sorgte dafür, dass sie wieder das Aussehen von Isabelle annahm. Ihre blonden Locken verfärbten sich vom Ansatz aus rabenschwarz. Die Mädchen besaßen einen ähnlichen Körper, weshalb dieser Plan perfekt funktioniert hätte. Die Rothaarige kam um die Ecke gestürmt, gerade als Arianas äußerliche Verwandlung abgeschlossen war. >Hey, wir haben euch gesucht. Wir wollten uns vor einer halben Stunde treffen. Wir waren besor-<, Alec ignorierte sie und lief an ihr vorbei. >Wir waren mit dem Fürsten beschäftigt<, Ariana lächelte sie warm an, auch wenn ihr Inneres eine andere Sprache bevorzugte. >Alec war nur besorgt um Magnus, da er sich noch nicht gemeldet hat<, sie griff ihre Hand und zog sie zurück zum Van. >Gut, dass ein weiterer Dämon zurück zur Hölle geschickt wurde<, antwortete Clary, merkte nicht eine Sekunde, dass etwas Anderes hier das Problem war.
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ShadowBeauty
FanfictionDie Zwillinge Jonathan und Ariana Morgenstern wurden von der ganzen Welt geführchtet. Ariana zweifelte manchmal vielleicht an den ganzen Umständen, aber zugeben würde sie dies niemals. Sie möchte ihrem Familiennamen eine Ehre bereiten, aber was pass...