"Pass auf, du fällst noch runter."
"Keine Sorge, ich passe schon auf.", trotzdem mache ich einen kleinen Schritt zurück vom Fenster.
Drei Wochen.
Drei Wochen, in denen ich jeden Tag auf die erlösende Nachricht gewartet habe: Du kannst es ihm sagen.
Aber bisher kam nichts."Ich hätte keine Lust, dich vom Asphalt zu kratzen. Und Filch würde bestimmt furchtbar genervt sein.", lachend legt Remus seinen Kopf in den Nacken, sieht zu dem Mond auf, der hell am Himmel scheint.
Ein zunehmender Mond, er hat noch zehn Tage Zeit.
Mittlerweile ist der Schnee spurlos verschwunden und hinterlässt nur kahle Bäume und eine unangenehm trockene Kälte.
"Einen Moment dachte ich schon, du würdest dir Sorgen um mich machen.", mit einem herzhaften Gähnen wende ich mich ab. "Ich bin müde."
Kiofschüttelnd reißt der Mann seinen beinahe starren Blick vom Himmel ab, dreht sich zu mir. "Wollen wir gehen?"
Ich nicke.
Ohne zu zögern legt er mir einen Arm um die Hüfte, während wir durch den Korridor schlendern.
Diese Nähe ist mir mittlerweile vertrauter geworden, als ob eben meine Abwesenheit uns beiden klar gemacht hatte, wie sehr wir uns eigentlich mögen.
"Hast du eigentlich schon mitbekommen, dass Professor Trelawney momentan den Untergang der Zauberwelt vorhersagt? Angeblich haben wir noch vier Jahre.", mit einen verschmitzten Grinsen erleuchtet er mit seinem Zauberstab den Gang, sehr zuwider der schlafenden Porträts.
"Vier Jahre? Das dauert ja noch.", sorgen macht sich wahrscheinlich niemand.
Trelawney, die etwas eigenartige Lehrerin für Wahrsagen hat schon so manch abstruses Zeug von sich gegeben."Aber gut zu wissen."
Kopfschütteln zucke ich mit meinen Schultern. "Dann weiß man wenigstens, wann es vorbei ist."
Mit einem Mal bleibt er wie erstarrt stehen.
"Was ist?", verwundert sehe ich zu ihm aus.
"Nox.", das Licht verschwindet, Dunkelheit umfängt uns.
Nein.
Nicht ganz.
Irgendwo in unserer Nähe dringt etwas Licht um die Ecken."Hörst du das?", flüstert Remus leise.
Ein dumpfer murmeln, Stimmen, die ich nicht verstehen kann.
Trotzdem rutscht mir mein Herz in die Hose.
Wenn das jetzt Sirius ist, der wieder einmal, sturköpfig wie er nun einmal ist, Dummheiten macht...In den schummrigen Licht kann ich grob seine Umrisse erkennen, er deutet mir, ihn zu folgen.
Je näher wir der Lichtquelle kommen, desto mehr wird mir klar, das es nicht Sirius ist.
So eine kalte Stimme hat nur einer.
Der Suppenkoch höchstpersönlich.
Snape.Aber er ist nicht allein.
Die genauen Worte kann ich nicht verstehen, nur dass Snape offensichtlich außer sich ist.
"Sie unverschämter kleiner..."
"Professor.", Remus nimmt den letzten Schritt in den Lichtschein.
Aprupt wirbelt Snape herum, hält seinen Zauberstab für meinen Geschmack ein wenig zu genau zwischen seine Augen.
Ich selbst halte mich etwas im Hintergrund.
Er hasst mich schon genug, da will ich mich nicht einmischen.
Trotzdem halte ich meinen Zauberstab fest umschlossen.Potter, im Schlafanzug, mit Zauberstab und einen alten Pergament in der Hand, sieht etwas verloren drein.
"Lupin. Miss Gunn. Hatten wir einen kleinen Spazieren im... Mondschein?"
Wenn ich dürfte, würde ich diesen unverschämten Mann verhexen, einfach um ihn ruhig zu stellen.
Aber ich tue es Remus gleich und ignoriere die spötrische Bemerkung.
"Harry, geht es dir gut?"
Der Junge nickt stumm, sein Blick zuckt zwischen Snape, Remus und mir hin und her.
Er ist offensichtlich nervös, zuckt leicht zusammen, als der Zaubertrankmeister ihm das Pergament aus der Hand reißt.Nur am Rand bekomme ich mit, wie die beiden Männer über mögliche dunkle Flüche die auf den Pergament liegen könnten, streiten.
Meine Aufmerksamkeit gilt weiterhin den jungen Potter.Es ist nicht Snape oder die Angst vor einer Strafe, die ihn so beunruhigt.
Irgendwas ist passiert.
Irgendwas, was ihn aufs tiefste verstört hat."Harry, kommst du bitte mit?"
Sowohl der Schüler als auch ich werden erst jetzt aus der Starfe erweckt.
Vielleicht ist Remus einfach ein schlechter Schauspieler oder vielleicht kenne ich ihn mittlerweile schon zu gut, denn in seiner Stimme schwingt eine gewisse Schärfe mit, die ich so von ihm nicht kenne.
Sein stechender Blick richtet sich auf Potter, der nur schluckt, den Kopf senkt.
"Gute Nacht, Professor.", Remus sieht Harry auffordernd an.
Nein, diesen Blick mag ich ganz und gar nicht.
Schweigend stehen Snape und ich und gegenüber.
Schnell wird mir klar, dass ich lieber Remus und Harry folgen sollte, bevor der Griesgram sich noch irgendwelche Bemerkungen erlaubt.Ich mache mir noch nicht einmal die Mühe ihn eine Gute Navht zu wünschen, sondern setze einfach den Beiden nach.
Hinter mir kann ich nur noch hören, wie die Gemälde sich über das grelle Licht beschweren, das wenige Momente später auch schon erlischt.
Stumm begleite ich die beiden bis zum Klassenzimmer für Verteidigung gegen die dunklen Künste.
Den ganzen Weg über hatte Remus sich in ein bedrohliches Schweigen gehüllt, das bei mir win flaues Gefühl verursachte.
So kenne ich ihn nicht.Das Geräusch, als er das Schloss öffnet durchschneidet die Stille.
Unauffällig schlüpfe ich nach ihnen on den Raum, schließe die Tür hinter mir.Nicht sicher, was ich machen soll, bleibe ich einfach etwas abseits stehen, während der Lehrer aufgebracht durch den Raum schreitet, während sein Schüler sichtlich unruhig die Arme vor der Brust verschränkt.
"Ich habe keinen Blassen Schimmer, wie dies in deinen Besitz gekommen ist.", setzt der Professor dannschließlich an. "Aber es erstaunt mich, dass du es mir nicht gleich ausgehändigt hast."
Was?
Das alte Pergament?
Berwindert ziehen sich meine Augenbrauen zusammen.
Was ist das denn für ein Ding?"Hast du nicht daran gedacht, dass diese Karte Sirius Black direkt zu dir führen könnte?"
"N-Nein... Nein, Sir."
Harry hat immernoch seinen Blick gesenkt, wagt es nicht in seine Augen zu sehen.Verständlich.
"Dein Vater und deine Mutter haben ihr Leben gegeben um deins zu retten. Eine ziemlich schlechte Art, ihnen zu danken, Nacht herumwandern mit einen Mörder auf freiem Fuß.", kurz schweigt er, danach klingt seine Stimme wieder kontrollierer, aber nicht weniger streng. "Geh zurück in den Gemeinschaftsraum. Keine Umwege. Ich werde es sehen."
Dieses Pergament...
Ist es doch verzaubert?
Anscheinend schon.Der Junge nickt kurz, will gerade gehen.
"Ach so, Professor... Die Karte- sie ist manchmal falsch."Beinahe augenblicklich schnellt Remus Kopf in die Höhe. "Wie meinst du das?"
"Ich... Ich habe jemanden auf der Karte gesehen, der tot ist.", unsicher hält er kurz inne.
"Peter Pettigrew."Peter Pettigrew.
Lebt er wirklich?
Das würde heißen, Sirius ist wirklich-"Gute Nacht, Professor. Miss Gunn.", sichtlich verwirrt von der angespannten Stimmung macht er sich aus dem Staub.
Mein Blick trifft auf Remus.
Peter Pettigrew.
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Die Frau im Mond (Remus Lupin FF)
FanfictionJasmin. Die letzte ihrer Art. Dumbledore holt sie nach Hogwarts, um auf den jungen Potter aufzupassen. Und dann trifft sie auf Remus Lupin, Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, Werwolf. Es passiert alles zu schnell. Sie trifft ihren alt...