3.

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Das ist also der Junge, der überlebte.
Ganz Unscheinbar sitzt er in den Meer aus Schülern, reden fröhlich auf einen rothaarigen Jungen ein.

Beeindruckend, selbst der Mond hat von ihn geredet, zwar nur sehr leise, aber genauso ehrfürchtig.

Die Bänke leeren sich.
Mein Blick folgt den drei jungen Menschen, Harry Potter, der Rothaarige und den Mädchen mit den struppigen Haaren, als sie die Halle verlassen.
Griffendor.
Mut und Tapferkeit.
Es lässt sich nur hoffen, dass es auch stimmt, sonst werden dunkle Zeiten hereinbrechen.

Auch die Lehrer verabschieden sich nach und nach, wird für mich auch an der Zeit, in den Turm zu gehen.
Unauffällig stemme ich mich auf die Beine.

"Clarissa, auf ein Wort.", die sanfte, aber bestimme Stimme den Schulleiters lässt das gesamte Kollegium auf mich starren.
"Sicher.", die Aufmerksamkeit macht mich unruhig. Angestarrt werden. Gefahr.
Umso einiger habe ich es, den Zauberer in seiner wehenden Robe aus der Halle zu folgen.

"Geht es dir gut?", vor den weiten Torflügeln macht er halt, schnkt mir einen seiner besorgten Blicke.
Stumm nicke ich. "Was gibt's?"
Seufzend streicht der Mann sich über den langen Bart. "Remus."
Remus Lupin.
"Du hast mir nicht gesagt, ein Wer-"
"Sh...", nachdrücklich deutet er mir, zu schweigen. "Es sollen nicht alle wissen. Der arme Mann hat schon genug darunter gelitten."

Menschen.
Menschen und ihre Angst vor Werwölfen. Dabei wollen sie doch nur singen.
Schwer zu verstehen, oder?

"Remus nimmt Medizin, um sich unter Kontrolle zu halten, aber... über etwas Aufsicht wäre ich trotzdem dankbar."
Ich verstehe.
Werwölfe vertragen sich gut mit meiner Art, wir sind durch den Mond miteinander verbunden.
Vielsagend nicke ich in Richtung der großen Halle. "Wissen Sie es? Von Lupin und von mir?"
"Zweimal nein.", der alte Mann seufzt leise, lässt seine Augen kurz aufblitzen, als er mich direkt ansieht. "Nur die Leute, die es wissen müssen, wissen es. Minerva, Madam Pomfrey und ich von dir. Severus... Er kennt Lupin."

Serverus Snape.
Die schwarze, stumme Silhouette, die streng und kalt in die Runde gestartet hat.
Ich weiß nicht so recht, ob ich ihn mögen soll.

"Der Orden?", bohre ich weiter. "Es hieß, er würde noch existieren."
Der Schulleiter wendet sich ab. "Ja. Es gibt uns. Aber das ist kein Gespräch für heute Nacht. Ruh dich aus, morgen ist dein erster Tag."
Ein leises Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. "Das glaube ich dir nur zu gerne. Gute Nacht, Albus."
"Gute Nacht,... Clarissa.", ein kurzes Nicken von ihn, dann gleitet er still und stumm den Gang entlang, in sein Zimmer.

Schwer atmend lehne ich mich gegen die kalte Steinwand, schließe kurz meine Augen.
Hogwarts.
War es richtig, hierher zu kommen?

Und es ist wahr.
Sirius Black ist wieder da.
Und er sucht nach Harry.
Oder?
Er hat mir viel erzählt, vielleicht sogar die Wahrheit.

"Miss Gunn, richtig?"

Träge schlage ich meine Augen auf. Mondsinger.
Seine Augen strahlen mir in einen wachen grüm entgegen, das Flackern der Fackeln lässt die tiefen Narben auf seinen Gesicht hervortreten.

"Sicher, dass es Ihnen gut geht?", fragt er freundlich nach, in seinen Blick ein leichter Hauch von Sorge. "Sie sind ja vorhin beinahe gestürzt."
"Nein, nein. Alles gut.", kurz fahre ich mir durch die langen Haare. "Nur etwas erschöpft."
"Kann ich mir vorstellen. Ist auch mein erster Tag als Lehrer.", ein schiefes Lächeln. "Wollen wir es vielleicht beim Du halten? Immerhin sind wir jetzt Kollegen."
"Klar." Reinigungskraft. Tolle Kollegen, wirklich.
"Dann... wünsche ich eine Gute Nacht, Clarissa. Ich hoffe, wir werden gut zusammenarbeiten."
Der Mann deutet eine leichte Verbeugung an.
"Hoffentlich. Gute Nacht."
Der Mann nickt mir zu, macht kehrt.
Wenn ich doch nur wüsste, in welche Richtung er geht... Dann...
Ja.
Dann was?

Ich sehe ihm nach.
Ich bin nicht Clarissa.
Jasmin.
Mein Name ist Jasmin von Hohburg.
Die letzte meiner Art.
Ich will, dass du meinen Namen kennst.

Die Frau im Mond (Remus Lupin FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt