Der Mond scheint nicht, er reflektiert nur das Licht der vielen kleinen Sonnen, die ihn im Himmel umgeben.
Und trotzdem ist es doch der Mond, der am hellsten strahlt.Meine Finger schließen sich unruhig um das glatte Holz meines Zauberstabs.
12 Zoll, Haselnuss, Phönixfeder, dehnbar, liegt schwer in der Hand.
Mein lieber Freund Ollivander hat ihn mir gemacht, vor viel zu langer Zeit.Heute Nacht flüstert der Mond über Freiheit und über Schmerz, ein trauriges, einsames Lied am Himmelszelt.
Die Dielen karren leise auf.
Dielen müssen laut sein.
Dann weiß man, wenn sich jemand die Hütte betritt, wenn sich jemand anschleicht.
Desinteressiert sehe ich weiter in die Sterne.
Sie haben ihn mir schon lange zuvor angekündigt."Es ist Zeit."
Eine sanfte, leise Stimme. Eine Stimme, die ich seit Jahren nicht mehr gehört habe, sie aber noch jeden Tag in meinen Kopf Nachhallt.Seufzend drehe ich den alten Mann mein Gesicht zu. Ganz still steht er da, strahlt Ruhe und Weisheit aus. Die Halbmondförmigen Brillengläser Funkeln im Mondschein auf.
"Albus. Hör auf so dramatisch zu sein."
Leise Lachend macht er einige Schritte auf mich zu, lässt sich neben mir auf die Fensterbank fallen. "Bonbon?"
"Nein, danke."
Schulzerzuckend steckt er sich ein blassgelbes Bonbon in den Mund, verzieht kurz sein Gesicht. "Der Honigtopf übertrifft sich immer wieder auf Neue. Saure Zitrone."
Müde lächelnd drehe ich mich weg. Der Honigtopf... Hogsmeade. Erinnerungen, die ich gerne hassen würde."Wieso bist du hier?", frage ich ihn stattdessen.
"Muss ich es dir sagen? Schweigen die Sterne über die Welt?"
"Nein.", die Sterne zwitschern immer leise, aber fröhlich ihre naiven Lieder über die Erde. "Sie haben es mir erzählt."
"Natürlich haben sie das.", ein Lächeln, das fast unter den langen weißen Bart verschwindet, huscht über Dumbledores Gesicht. "Wem sonst?"Ich atme tief durch. Eine laue brise weht mir eine Strähne meines silbernen Haares in das blasse Gesicht.
Natürlich weiß ich, was dort draußen passiert, weiß von den dunklen Lord, von dem Überlebenden."Wie macht sich der junge Potter? Noch am Leben?"
"Ja, wenn auch nur durch Wunder."
"Wunder?", zynisch lache ich auf. "Du hast nich nie an Wunder geglaubt."
"Und ich tue es immernoch nicht.", mit einem Mal wird seine Miene ganz ernst. "Der dunkle Lord lebt. Und er sucht nach Harry. Jasmin, er war in Hogwarts."Träge sehe ich wieder in das tiefe Blau der Nacht. In der Ferne brechen schwarze Tannen durch den Boden, recken sich verzweifelt nach den Licht, nach den Verführerischen Gelispel der Sterne.
"Ich weiß."
"Ich dachte, für solche Kleinigkeiten Interessiert der Mond sich nicht."
Schmaubend stemme ich mich auf meine Füße, wende mich von den Lichtern ab. "Der Mond nicht, aber die Zeitung. Ehrlich, für wie abgeschottet hältst du mich denn?"
"Für zu abgeschottet.", seine hellen Augen blinken mich über den Brillenrand hinweg beinahe vorwurfsvoll an. "Du hast nichts unternommen. Du versteckst dich."
Schulterzucken spiele ich mit meinen Zauberstab. "Es ist nicht mehr in meinen Händen. Die letzten meiner Art hat Voldemord getötet. Wir konnten ihn gemeinsam nicht besiegen, also wie soll ich alleine einen Unerschied machen? Es ist nicht mehr mein Kampf."
"Sicher?", der Schulleiter zieht einen Brief aus seiner Robe hervor. "Bist du etwa kein Teil dieser Welt?"Neugierig nehme ich das gelbliche Pergament entgegen.
"Hogwarts braucht dich."
Meine dunklen Augen huschen kurz über die schwarze Tinte, über das Angebot, das er mir gerade macht. Ein angebot, von dem viele nicht einmal zu träumen wagen. Trotzdem schüttel ich meinen Kopf. "Nein."
"Doch. Du musst."
"Ich muss gar nichts.", stelle ich trotzig klar. "Hier ist mein Zuhause. Ich will nicht weg."
"Jasmin...", der alte Mann beugt sich eindringlich vor. "Die Welt braucht dich. Jetzt mehr als je zuvor."
Zerknirscht sehe ich auf den Boden.
Was soll ich tun?
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Die Frau im Mond (Remus Lupin FF)
FanficJasmin. Die letzte ihrer Art. Dumbledore holt sie nach Hogwarts, um auf den jungen Potter aufzupassen. Und dann trifft sie auf Remus Lupin, Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, Werwolf. Es passiert alles zu schnell. Sie trifft ihren alt...