37.

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Dieses ungute Gefühl macht mich noch verrückt.

Etwas kräftiger als nötig klopfe ich gegen die dicke Holztür.

Zwei Tage ist es her, seit uch das letzte Mal mit Sirius gesprochen habe.
Seine Worte, seine Entscheidung, reißt mir noch immer ein Loch in mein Herz.
Die Nächte waren unruhig und durchzogen von einer Mischung aus Angst und Schuldgefühlen.

Was, wenn man Sirius fasst, ihn zurück nach Askaban schleppt?
Habe ich ihn in Stich gelassen?

Fürs erste wird es wohl das beste sein, etwas Abstand voneinander zu gewinnen.

Und jetzt muss ich nur noch mit Remus reden, ihn die Situation erklären und hoffen, dass er mich versteht.
Darf ich von ihm verlangen, seinen Freund nicht mehr zu helfen?

Ihn zu verlieren, gerade jetzt wo zum ersten Mal seit langem alles so perfekt zu sein scheint, lässt eisig kalte Schauer meinen Rücken hinunter laufen.

Nein, er darf kein Mörder werden.

"Guten Tag.", als sich die Tür mit einen Schwung öffnet, strahlt mir sein warmes Grinsen entgegen. "Was kann ich für Sie tun?"

Mit einen leichten Kopfschütteln drücke ich mich an ihn vorbei.

Es ist Nachmittag, die Klassenräume sind leer.
Das träge Licht der Frühlingssonne scheint durch die glänzenden Fenster, taucht den Raum in ein helles, beinahe weißes Licht.

"Wie geht's dir?", sobald die Tür ins Schloss fällt, gebe ich ihn einen kleinen Kuss.

Bisher sehen wir davon ab, unsere Beziehung öffentlich vor den Schülern zu zeigen, pflegen einen professionellen Umgang, aber auf den Gängen und Fluren kocht die Gerüchteküche.

Seufzend erwiedert er, bevor er sich ein wenig auf den nächstbesten Tisch zurücklehnt. "Das sollte ich eher dich fragen. Schlecht geschlafen?"

"So in etwa.", kurz vergraben sich meine Zähne in meiner Unterlippe. Der leise, aber scharfe Schmerz hilft mir immer wieder aufs Neue, meine Gedanken zu ordnen. "Wir müssen reden."

Beinahe augenblicklich ändert sich sein Ausdruck von fröhlich zu besorgt.
"Hab ich was falsch gemacht?"

Mit einen leisen Lachen hebe ich abwehrend meine Hände. "Nein, hast du nicht, keine Bange."
Der kurze Moment er Leichtigkeit fällt  in sich zusammen. "Ich möchte mit dir über Sirius und Peter reden. Wir haben... wit hatten eine Auseinandersetzung."

"Oh...", mit einen halb beruhigenden, halb fragenden Ausdruck legt Remus den Kopf schief. "Schlimm?"

"Ja.", einen Moment muss ich tief durchatmen. Es fühlt sich so an, als würden die ganzen Emotionen, der ganze Stress mit einen einzigen, riesigen Schlag auf mich einprasseln.
"Remus, er will Peter töten."

Sein Schweigen bestätigt meine schlimmste Vermutung.

Er weiß es.
Oder hat es zumindest geahnt.

"Sirius war schon immer ein Hitzkopf.", nimmt er ihn in Schutz? Versucht er für sich selbst eine Entschuldigung zu finden? "Wenn er wütend ist, und er hat jedes Recht wütend zu sein, dann hat er das Temperament von einen wild gewordenen Gnoms."

"Es gibt einen riesigen Unterschied zwischen einen hitzkopf und einen Mörder."

Einige Sekunden sieht er mich einfach nur an, als wäre er sich selbst nicht ganz sicher, was von beiden Sirius ist.

Doch dann streckt er seinen Arm aus, nimmt meine Rechte Hand in seine Linke.
"Hast du Angst, dass ihm etwas passiert?"

Unwillkürlich drücke ich ein wenig fester zu.
An ihn kann ich mich festhalten, wenn ich selbst keine Ahnung mehr habe, wo oben und unten ist.
"Ich habe Angst, dass ihr beide..."
Ein wenig beschämt sehe ich weg.

Niemals würde ich Remus, meinen Remus, vorwerfen wollen, ein Mörder zu sein.
Aber die Angst sie beide zu verlieren, vielleicht sogar für immer hat mein logisches Denken ausgeschaltet.

Beruhigend streicht er einmal kurz mit seinen Daumen über meinen Handrücken.
"Mach dir keine Sorgen, okay? Wir werden einfach die Lage beobachten und wenn es drunter und drüber geht, können wir das schlimmste verhindern."

Ein riesiger Stein fällt mir vom Herzen.

"Danke.", murmel ich leise, bevor ich meine Arme fest um seine Schultern Schlinge.

Sein Körper bebt ein wenig, als er leise lacht.
"Mach dir einfach keinen zu großen Kopf, wir schaffen das schon."

Die Frau im Mond (Remus Lupin FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt