20.

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Träge schlage ich meine Augen auf.

Mein Kopf dröhnt und mir ist immernoch so verdammt kalt.

"Ach, wieder wach?"

Verwirrt blinzel ich in das Licht der Sonne, das durch die dunklen Wolken bricht.
Der Regen hat nachgelassen.

Die Ränge sind leer, die letzten Schüler verlassen gerade das Stadion.
Auch die Lehrer sind verschwunden.

"Was zur Hölle...?", ich zische kurz auf, als ich meinen Kopf etwas zu schnell zu Remus drehe. "Was ist los?"

"Du bist umgekippt. Dementoren."

Stimmt.
Wage Erinnerungen kehren wieder zurück.

"Und dann?"

"Dumbledore ist durchgedreht, hat alle Schüler weggeschickt und ist mit den Lehrern jetzt im Kontakt mit den Ministerium."

Ich schaudere.
Hoffentlich werden diese Viecher von Hogwarts abgezogen.
"Was ist mit Potter?"

"Keine Sorge. Er ist im Krankenflügel. Nichts schlimmeres passiert."

Erleichtert nicke ich. Wäre ja schön gewesen, wenn er gestorben wäre, während ich bewusstlos auf der Tribüne rumlag.
Fröstelnd schlinge ich meine Arme um meinen Körper.

Warum wird einen immer so komisch kalt, wenn Dementoren in der Nähe sind?
Was hat Kälte mit Angst zu tun?

"Du zitterst ja. Frierst Du?"

Ohne auf eine Antwort zu warten, zieht er sich seinen Mantel aus, nur um ihn mir um die Schultern zu legen.

Dankbar kuschel ich mich in den warmen Stoff ein.

"Bleib ruhig noch kurz sitzen. Diese Dinger können einen echt ausknocken.", er lehnte sich kurz über mich, sucht im den Taschen des Mantels nach etwas.

Nur am Rande höre ich das Knistern einer Plastikverpackung.
"Schokolade.", fürsorglich drückt er mir einen Riegel in die Hand. "Iss. Dann geht es dir besser."

Ich esse nichts.
Stumm sitze ich da, starre auf meine Hände, die sich schwach um die süße Kost geschlungen haben.

Warum kann ich nicht damit abschließen, es ist doch schon so lange her...?

"Komm schon. Nur ein Bissen. Hilft wirklich.", ermutigt Remus mich.

Unwillig führe ich mir meine Hand zu meinem Mund, meine Zähne vergraben sich in der schmelzenden Süßigkeit.

Es hilft wirklich.
Nur leider nicht so viel, wie ich es mir erhofft hatte.

Nach nur einen Bissen lege ich die Schokolade zur Seite, ziehe seinen Mantel enger um mich, schließe kurz die Augen.

"Lehn dich ruhig an. Und lass dir Zeit, okay?"

Das Angebot nehme ih bereitwillig an, lasse meinen viel zu wirren Kopf auf seine Schulter sinken.

Tief atme ich durch, versuche so gut es geht meine Gedanken zu ordnen.

Wie sehr ich die Dementoren hasse.

Ein Arm legt sich um meine Hüfte, zieht mich näher an ihn heran.

Remus wärmt mich und gibt mir die Sicherheit, die ich gerade so dringend brauche.

"Ich hasse Dementoren.", brumme ich leise.

"So ziemlich jeder hasst sie. Und auf dich scheinen sie eine ziemlich starke Wirkung zu haben, oder?"

Müde schließe ich meine Augen.
Meine Finger zittern immernoch, aber nur so lange, bis Remus seine freie Hand über meine legt.

"Anscheined."

Die Frau im Mond (Remus Lupin FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt