Nachts ist es besonders kalt, selbst hier im Schloss.
Meine Hände tief in meinen Taschen vergraben lunse ich um die Ecke.
Nein, ich sollte nicht hier sein, aber wen kümmert es schon?
Remus Tür ist noch geschlossen, aber bald wird er aus dem Schloss verschwinden müssen.
Es ist Vollmond.
Mein Zauberstab liegt mir schwer in der Tasche, auch wenn ich ihn heute hoffentlich nicht gebraucht werde.
Das beihahe lautlose Klicken eines Schlosses lässt mich aufschrecken.
"Desullusio.", flüstere ich leise.
Ein Unsichtbatkeitszauber, nicht besonders effektiv, aber ausreichend, dass man mich nicht auf den ersten Blick sieht.
Remus sieht sich kurz um, schreitet dann schnellen Schrittes den menschenleeren Gang entlang.
Ich muss mich beeilen, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren.
Er verlässt das Schloss, geht hinaus, ins Freie.
Sein Blick wandert zum Himmel, zu den dichten Wolken, die den Himmel verhängen.Der Mond geht gleich auf.
Das Gras ist etwas rutschig vom Regen, als ich hinter ihm den Hang hinab eile.
Zum Glück achtet er nicht auf seine Umgebung, sonst hätte er mich schon längst gesehen.
Will er in den Wald?
Nur zögerlich folge ich ihm in das Gestrüpp.
Wo soll ich mich verstecken?Mein Volk ist zum Glück immun gegen Lykanthropie, aber gebissen werden will ich trotzdem nicht.
Lupin kommt auf einer Lichtung zum Stillstand, ich bleibe im Schutz der kargen Bäume stehen.
Meine Hände streichen über die raue Rinde.
Tiefe Kratzer durchziehen das Holz, Zeichen des monatlichen Wahnsinns, den er ertragen muss.Kurzerhand greife ich nach einem tief hängenden Ast, ziehe mich auf den Baum, klettern höher, immer höher.
Von hier oben kann ich genau auf die Lichtung sehen, auf den Mann, der alleine und abwartend in den Himmel sieht.
Wie es sich wohl anfühlen muss, auf die Verwandlung zu warten?
Als es uns noch gab, haben wir oft jungen Werwölfen ein Zuhause gegeben, damit sie zur Ruhe kommen.
Aber wir selbst haben nie die Schmerzen erfahren, die eine Verwandlung mit sich zieht.Der Mond scheint.
Ein silbriger Strahl bricht durch die schwarzen Wolken, taucht den Wald in ein kaltes Licht.
Mein Blick ist starr auf Remus gerichtet.
Sein Körper versteift sich, die Arme hängen schlaff herab.
Wie ein Besessener starrt er in das Licht des Mondes.Und dann beginnt es.
Ein leises, gequältes Stöhnen durchbricht die Stille.
Sein Gesicht zieht sich in die Lange, seine Arme und Beine werden dünner, die Fingernägel zu Krallen.Und er kümmert sich vor Schmerzen.
In diesen Moment wünsche ich mir nichts sehnlicher, als da unten bei ihm zu stehen, ihn zu halten, während Knochen brechen und wieder zusammenwachsen, Gelenke sich aus und wieder einrenken, seine Haut sich über die Knochen spannt.
Ich will ihn einfach nur halten, ihn beruhigen, auch wenn das seine Schmerzen nicht verschwinden lassen wird, soll er doch wenigstens nicht alleine sein.
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Die Frau im Mond (Remus Lupin FF)
FanfictionJasmin. Die letzte ihrer Art. Dumbledore holt sie nach Hogwarts, um auf den jungen Potter aufzupassen. Und dann trifft sie auf Remus Lupin, Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, Werwolf. Es passiert alles zu schnell. Sie trifft ihren alt...