„Babe?", fragte ich leise und klopfte auch zärtlich an die Tür. Nur langsam öffnete ich diese und trat in das Zimmer.
Christa hatte mir gesagt das sie sich irgendwie komisch benahm. Da machte mir natürlich auch Sorgen, weswegen ich nun hier stand.
Heute fand die Beerdigung unserer Gefallenen Kameraden statt. Möglicherweise benahm sie sich deshalb so komisch.
Annie war sehr Emotional!
Ich schloss die Türe hinter mir und sah wie die Blonde in ihrem Bett lag. Ihre Kopf gegen die Wand gerichtet, während ihre Decke schon fast über ihrem Kopf ging.
Leise seufzte ich und kam der blonden im Bett näher. Still setzte ich mich auf ihr Bett und lehnte mich gegen die Wand.
„Heute ist die Beerdigung", gab ich leise von mir. Ich spürte wie Annie ihren Kopf bewegte, da ihr Kissen ziemlich Geräusche machte.
„Wirst du hingehen?", fragte ich leise und erst jetzt schob sie die Decke etwas runter und blickte zu mir. Nur langsam setzte sie sich ebenfalls auf und ich sah ihre Haare.
Nur leise musste ich etwas lachen. Normalerweise wachte sie vor mir auf, weswegen ich nie wirklich ihr Morgengesicht sah. Ihre Haare standen wie wild.
Annie sah mich an. Eine tiefe Schuld lag in ihren Augen „Ich werde nicht gehen", antwortete sie und meine Augen weiteten sich leicht überrascht.
Das hatte ich nicht erwartet...
„Du solltest hingehen", gab ich von mir und Annie fuhr sich durch ihre Wilden Haare. Ihre Augen feucht und ihre Temperatur sehr angestiegen.
„Erweise den Toten den letzten Respekt. Als Kamerad musst du kommen", ergänzte ich und Annies Schultern hingen.
„Kamerad...", murmelte sie leise und ihre Augen leuchteten. Etwas motivierter sah sie mich nun an „Ich werde gehen. Ich muss ihnen noch etwas sagen"
Ich blinzelte und nickte lächelnd. Ich sah zu wie die Blonde vom Bett aufstand und sich auch gleich anzog. Ihre Haare kämmte sie ordentlich und machte sich den allzu bekanntlich Zopf.
Genau wie ich hatte Annie ihre Haare ebenfalls nur hochgebunden. Irgendwie konnte ich nicht denken, wenn meine Stirn bedeckt war.
Ich blieb still und beobachtete die Blonde einfach nur. Sie drehte sich zu mir um „wie fühlst du dich?", fragte sie und meine Schultern zuckte kurz.
Ich leckte mir über meine Lippen „früher oder später sterben wir alle mal", antwortete ich was die Blonde erstaunt schauen ließ.
Ich war komisch...
ich war sehr nah am Wasser gebaut und, wenn jemand nur über seinen Tod sprach brach ich in Tränen aus. Aber kam es mal wirklich dazu, dann bildet sich eine Blockade.
Ich weinte nicht oder trauerte auch nicht so wie man es erwartete...Annie bemerkte meinen Zustand und nickte. Keiner von uns musste reden. Es war schon gut genug, wenn wir beieinander waren und uns ansahen.
Wir lebten...
wir beide...Meine Augen schlossen sich und ich gähnte einmal leise. Annie kam lächelnd zu mir und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
„Wir könnten noch ein kurzes Nickerchen machen", hörte ich die kleinere sagen. Ich lächelte und deckte mich auch gleich zu. Annie legte sich zu mir.
Fragend runzelte sich ihre Stirn „Dreh dich um", gab sue von sich, doch schüttelte ich lächelnd mit meinem Kopf. Ich deutete ihr an sich umzudrehen.
Sie spannte sich an als meine Arme sich um sie schlungen und sie dicht an mich zog. Genüsslich schloss ich meine Augen.
„Wieso bist du der große Löffel?", fragte sie und ich musste etwas Lächeln. Ich konnte spüren wie ihr zuvor angespannter Körper sich nun entspannte und fallen ließ.
„Pshhh... du brauchst das Jetzt", antwortete ich einfach nur. Nach kurzer Stille spürte ich wie ihre Hand sich auf meine Legte ihr Fuß berührte auch gleich meine Kalten.
Aus Reflex nahm sie diese kurz weg, doch schnappte sie sich meinen kalten Fuß und quetschte es mit ihren Beinen um es zu wärmen.
Ich lächelte leise vor mich hin und konnte spüren wie mein Herz vor Glück sprang. Ich zog die blonde noch dichter an mich.
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„Spinnt ihr?!"
Erschrocken weiteten sich unsere Augen und wir erblickten Christa im Zimmer. Fragend runzelte sich meine Stirn.
„Die Beerdigung fängt gleich an! Beeilt euch", hörte ich die Blonde sagen und sofort jagte sie uns aus dem Raum. Gähnend blickte ich zu Annie.
Diese sah mich genau so an und kurz darauf mussten wir leise lachen. Ich leckte mir über meine Lippen und zog auch gleich meine Jacke an, die ich mir schnell griff.
Christa kam kurz darauf aus dem Zimmer und warf Annie ihre Jacke zu „na los. Wir müssen uns beeilen", hörte ich Christa ziemlich gestresst.
Bei der Beerdigung angekommen fiel meine Miene. Es waren viel mehr Gräber als Erwartet. Tief atmete ich ein und räusperte mich auch kurz.
Annie neben mir schnappte sich meine Hand. Wir alle waren total in Schwarz und selbst der Himmel verdunkelte sich viel zu schnell.
Meine Augen fielen auf Marcos Grab. Annie neben mir zitterte leicht und starrte nur auf das Grab vor uns. Ihr Kopf senkte sich.
„Es tut mir leid", sagte sie und ich konnte sehen wie Armin sie anstarrte. Auch mein Kopf senkte sich etwas „tut mir leid", sagte ich ebenfalls.
Annie sah mich an und ein kleines Lächeln legte sich um ihre Lippen. Wir begaben uns weiter und die ersten Regentropfen fielen auf uns.
Tief atmete ich durch. Selbst der Himmel weinte. Eren blieb zum 1. mal still und betrachtete traurig die Gräber.
Auch ich sah zu Minas Grab. Mein Herz sank mir in die Hose und mein Hals schnürte sich zu. Ich löste mich aus Annies griff und atmete mehr Mals tief durch.
Bekam ich jetzt ernsthaft eine leichte Panik Attacke?
Nein...
so schlimm war es nicht...Ich hockte mich vor dem Grab und meine Hand strich über die eingravierten Buchstaben. Ich schloss für kurze Zeit meine Augen.
„Ich werd dich vermissen", gab ich leise von mir und mein Kopf senkte sich. Ich war fast nur mit Annie, jedoch konnte man meinen das Mina und Christa meine besten Freunde waren.
Mina war es auch ziemlich peinlich über Annie und Mir zu reden, da sie nur an etwas perverses dachte. Und es machte so Spaß sie damit aufzuziehen.
Tränen bildeten sich in meinen Augen. Ich spürte einen Arm auf meine Schulter und erkannte Christa. Diese lächelte sanft nachdem ich mich wieder aufrecht hinstellte.
„Ich werde Mina alles erzählen was sie zwischen euch verpasst", sagte Christa und brachte mich somit zum Lachen. Annie neben mir entspannte sich sichtlich.