Kapitel 27.

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„Mikasa?", fragte ich vorsichtig und öffnete langsam die Zimmertüre. Mikasa lag auf dem Bett mit dem Rücken zur Tür gedreht.

Langsam ging ich ins Zimmer und legte mich zu der schwarzhaarigen. Meine Hand landete auf ihrem Arm.

„Mikasa?", fragte ich erneut und erst jetzt drehte sie sich zu mir um. Unsere Basen berührten sich, weswegen ich etwas mit dem Kopf zurück ging.

„Bist du Sauer?", fragte ich leise und Mikasa seufzte. Sie blickte kurz darauf auf die Decke „ich... weiß es nicht... vielleicht bin ich einfach nur Traurig", antwortete sie.

Schuldig leckte ich mir über meine Lippen „sagst du mir auch den Grund?", fragte ich und beobachtete die Schwarzhaarige einfach nur.

„Annie ist schon seit 4 Jahren weg und du hast mich kein einziges Mal berührt... aber du verbringst nur 10 Minuten mit dem Feind und wirst Rot?"

Sie drehte sich zu mir und ihr Gesicht verhärtete sich. Sie klang für andere wohl normal, doch konnte ich ganz genau heraushören wie Wütend sie war.

„Ist das irgendein Fetisch von dir? Musst du unbedingt den Feind vögeln?", fragte sie, was mich geschockt die Augen weiten ließ.

Ich setzte mich auf „wie bitte?!", fragte ich nach und Mikasa realisierte wohl was sie dort gerade ansprach. Sofort setzte sie sich ebenfalls auf und sah mich panisch an.

„Hast du mich gerade eine Hure genannt?", fragte ich und stand auch gleich vom Bett auf. Mikasa tat es mir gleich.

„Nein das war nicht was ich meinte... ich...", fing sie an, doch wusste sie einfach nicht was sie sagen sollte. Ihr Blick richtete sich auf den Boden.

„Sag schon! Du scheinst mehr zu sagen zu haben", gab ich etwas laut von mir. Mikasa sah mich an. Ihre Hand krallte sich an ihr Oberteil.

„Verdammt, y/n! Ich liebe dich immer noch und es schmerzt mich das du jeden siehst, außer mich! Wieso zum Teufel machst du das? Wenn du mich nicht magst, dann sag es einfach! Mach mir nicht immer wieder Hoffnung"

Erstaunt weiteten sich meine Augen. Mein Kiefer spannte sich an „ich versuche deine Gefühle zu ignorieren! Ich weiß das du mich liebst, ich bin nicht Blind!", antwortete ich seufzend und Mikasa sah mich an.

„Warum willst du meine Gefühle ignorieren? Sag es", verlangte sie und trat mir einen Schritt näher. Ihr Kiefer war ziemlich angespannt und ihre Augen auch etwas verengt.

„Weil ich Annie habe! Ich bin mit Annie zusammen! Aber du bringst mich durcheinander", beichtete ich, was Mikasa sichtlich erstaunte.

Geschockt öffnete sich ihr Mund und ihre Gesichtszüge entspannten sich.

„Du warst diese 4 Jahre die ganze Zeit an meiner Seite... du behandelst mich genau so wie Annie mich behandelt hat... wie könnte ich da nicht schwanken?", fragte ich leicht lachend. Ich konnte es einfach nicht fassen das ich es ihr sagte.

Ich hatte vor es tief in mir zu vergraben und nie wieder hinaus zu holen. Mikasa umfasste mit ihrer Hand meine Hüfte und übte leichten Druck aus.

„Schwankst du, weil Annie nicht da ist? Oder, weil du untervögelt bist?", fragte sie und meine Augen weiteten sich im Schock.

Merkt man das so sehr?

„Ich... ich weiß es nicht", antwortete ich wahrheitsgemäß und mir stockte der Atem.

Mikasa verband unsere Lippen miteinander. Schockiert brauchte ich einige Sekunden, doch erwiderte ich den Kuss kurz darauf.

Wir genossen die Nähe des jeweils anderen. Meine Hände schlangen sich um ihren Hals und ich intensivierte den Kuss.

Ich konnte schon spüren wie ich in Stimmung kam. Ungeduldig grub dich meine Hand in ihre ziemlich kurzen Haare und griffen diese auch etwas.

Ich biss der größeren auf die Lippen und musste auch etwas grinsen. Sie sah mich an und kurz darauf spürte ich die Matratze auf meinem Rücken.

Mikasa beugte sich über mich und fing an meinen Hals zu küssen. Mein Herzschlag beschleunigte sich und mein Kopf realisierte erst jetzt was genau wir taten oder halt kurz davor waren zu tun.

Die Tränen stiegen mir in die Augen und glitten meinen Schläfen hinunter. Sie gelangen sogar in mein Ohr.

Mikasa kam vom Küssen wieder hoch und sah mir geradewegs in die Augen. Ihr kleines Lächeln erlosch und sie sah mich an.

„Es tut mir leid", gab ich erstickt von mir und legte meinen Handrücken auf meinen Mund. Mikasa setzte sich auf das Bett und rieb sich mit ihren Fingern ihre Stirn.

„Du bist noch mit Annie zusammen", erwähnte sie was mich nur noch mehr zum Weinen brachte. Ich drehte meinen Rücken zu ihr.

„Ich hab sie betrogen", gab ich geschockt von mir. Ich konnte den Blick der größeren auf mir spüren.

„Du hättest sie fast betrogen", sagte sie und wollte mich damit korrigieren. Wütend setzte ich mich auf und sah zu der schwarzhaarigen.

„Ich habe sie betrogen! Wir haben uns geküsst, Mikasa", sagte ich und Mikasa musste bei der Erinnerung etwas Lächeln „wir haben mehr getan als uns geküsst"

Meine Augen weiteten sich „genau das ist das Problem!", antwortete ich und stand vom Bett auf. Ich fuhr mir durch mein Gesicht und seufzte. Sofort machte ich die Knöpfe meines Hemdes wieder zu.

„Ich... muss allein sein", sagte ich und verschwand auch gleich von diesem Zimmer. Sichtlich nervös begab ich mich nach draußen.

Die Tränen rollten mir noch immer die Wange hinunter. Ich ging einfach irgendwohin. Mein Blick starr auf den Boden gerichtet.

Ich hatte sie betrogen...

Mit Mikasa...

Wir waren kurz davor es zu tun...

Annie wird mir niemals verzeihen...

„Y/n?"

Ich blieb abrupt stehen und erkannte Pieck mir gegenüber. 4 Kinder neben ihr. Sofort drehte ich mich weg und wischte mir die Tränen weg.

Ein blonder Junge sah mich besorgt an, während das Mädchen neben ihn zu Pieck sah „warum weint sie?", fragte sie und sofort hörte ich Proteste von den anderen 2 Kindern.

Falco, Gabi, Zofia und Udo also...

Pieck sagte auch gleich zu den Kindern das sie woanders hingehen sollen. Verlegen wurde ich etwas Rot. Ich hasse es, wenn andere mich Weinen sahen.

„Willst du drüber reden?", fragte sie und starrte mich an. Ich sah zu der älteren und lächelte leicht „Nein... ich möchte jetzt auch lieber alleine sein, bevor ich noch eine Dummheit anstelle", antwortete ich.

Pieck nickte verstehend „wenn was ist kannst du gern zu mir kommen"

Ich lächelte leicht „danke... du bist wirklich Lieb"

Annie Leonhardt X Fem! ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt