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Dexter

"Du scheinst ja eine heiße Nacht gehabt zu haben.", vernahm ich Seans Stimme und hob eine Augenbraue.

"Wie kommst du da drauf?", wollte ich wissen und legte mein Handy weg. Sean sah mich mit einem breiten Grinsen an und warf mir seinen Stift zu.

"So verpeilt wie du bist." Ich schnaufte genervt und nahm mir eine Akte, die auf meinem Tisch lag.

"Was du wieder denkst. Ich habe nur eine Nachricht von meiner Schwester bekommen. Mehr nicht.", antwortete ich ihm ohne meinen Blick von der Akte zu nehmen.

"Ach komm schon Dex. Wie heißt sie? Kenne ich sie?", bohrte er nach, was mich nur noch genervte machte.

Ja, du kennst sie. Deine Schwester, verdammt. Meine Gedanken schweiften sofort zu Elena und ihrem weichen willigen Körper. Fuck, sie ist die perfekte Sub und doch so verboten. Fieberhaft überlegte ich bereits den halben morgen, wie ich am besten die Finger von ihr lassen konnte. Jedoch musste ich feststellen, dass dies nicht einfach werden würde. Ich hatte mir nämlich gehörig die Finger an dieser Frau verbrannt und jedes Mal wenn ich an sie dachte, wurde ich hart.

Seans leises Lachen riss mich aus meinen Gedanken und ich verzog mein Gesicht zu einer Grimasse.

"Wir müssen die Aktion für heute Abend noch durchgehen.", versuchte ich das Thema zu wechseln und zeigte auf den Konferenzraum in den unsere Kollegen schon verschwanden.

Die Besprechung lief wie erwartet und alle waren mit unserem Plan einverstanden. Es sollte kein Problem geben die Hintermänner heute Nacht hoch gehen zu lassen.

***

Es war kurz vor Mitternacht, als wir uns auf unseren Posten begaben. Von hier aus konnten wir die Lagerhalle, in der das Treffen stattfinden sollte gut beobachten.

"248 hier ist 156 ein verdächtiges Fahrzeug nähert sich euch von Osten.", hörte ich durch das Funkgerät und sah zu Sean.

"Danke 156 wir werden bereit sein.", antwortete ich und steckte das Mikro zurück in den Halter.

"So wie es aussieht geht es los.", murmelte mein Freund und tippte auf seinem Notebook herum. Sah wohl ganz so aus, denn hinter dem Wagen, der in die Lagerhalle fuhr, befand sich auch ein LKW.

"Jungs, es geht los. Auf mein Kommando werdet ihr eingreifen.", wies ich unsere Kollegen an, was sie mir alle bestätigten. Mein Blick schweifte zu Sean, der konzentriert dem Gespräch in der Hall zuhörte. Sein Daumen ging nach oben, als er mir das Zeichen für den Angriff.

"Leute, es ist soweit. Los.", gab ich den Befehl und sah zu, wie meine Männer das Gebäude umstellten und in das Gebäude traten. Durch die Lautsprecher des Notebooks hörte ich, wie sie die Männer in dem Gebäude festnahmen. Wir stiegen aus und liefen schnellen Schrittes zu ihnen.

"Bringt sie aufs Revier.", knurre ich und sah die Männer auf dem Boden an. Alle so ziemlich in unserem Alter oder jünger. Was war das nur für eine Organisation, die da hinter steckte? Andererseits, wurde man in die Mafia hinein geboren und das raus kommen war schwerer als man dachte.

"Gute Arbeit Jungs.", begrüßte uns unser Boss, als wir zurück ins Revier kamen. "Der Kopf der Band sitzt im Verhörraum zwei." Ich nickte und warf meine Jacke über den Stuhl. Dann wollen wir doch mal sehen, ob das Vögelchen anfängt zu zwitschern.

Wir gingen zu den Verhörräumen und sahen durch die Scheibe zu dem Mann, der nicht viel älter als ich war.

"Ich geh rein.", erklärte ich Sean, der nickte. Ich liebte es die Verhöre zu machen, denn ich war in gewisser Weise der böse Cop. Mein Kumpel drückte mir die Akte in die Hand, die ich brauchte. Tief Luft holend öffnete ich die Tür und setzte mein Pokerface auf.

"Also, Mr. Spencer. Wie ich sehe wurden Ihnen Ihre Rechte bereits vorgelesen.", begann ich und warf die Akte auf den Tisch. Der Mann beachtete mich nicht und starrte stur auf den Tisch.

"Wer sind Ihre Hintermänner? Für wen arbeiten Sie." Er sah mich an, sein Blick versteinert.

"Ich werde Ihnen nichts sagen ohne meinen Anwalt.", knurrte er und sah weg. Gut, er wollte nicht sanfte Tour, dann bekam er die harte. Ich öffnete die Akte und zog die Bilder heraus um sie ihm diese vor zu legen.

"Das sind alles Opfer deines Bosses. Er schlachtet von der Ostküste bis zur Westküste alle Clanoberhäupter ab, die sich nicht seinem Willen beugen.", fing ich an ihm zu erklären und zeigte auf eines der Bilder, auf dem ein Mann Ende Fünfzig zu sehen ist.

"Er macht sogar nicht vor einem Senator halt gemacht. Auch wenn er nicht gerade auf der legalen Seite des Gesetztes gewandelt ist."

Ich konnte sehen, wie er geschockt die Bilder ansah und hart schluckte.

"Also, Spencer, spuck es aus.", knurrte ich und schlug mit der Faust auf den Tisch. Der Mann zuckte zusammen und sank zu einem Häufchen Elend zusammen.

"Ich weiß nicht wie der Typ heißt und wo man ihn findet. Wir bekamen die Aufträge immer von einem seiner Handlanger, der auch die Lieferung in Empfang nimmt.", fing er an mir zu erzählen und ich rieb mir dabei unbeeindruckt über das Kinn.

"Wie ist der Name des Handlangers.", wollte ich wissen. Spencer schluckte hart und schüttelte den Kopf.

"Wenn ich Ihnen den Namen sage, bringen die mich um.", versuchte er von dem Thema weg zu kommen.

"Ok, wenn du nicht reden willst.... Es sei denn du willst Strafminderung.", schlage ich ihm vor. Sein Blick legte sich auf mich und er sah mich mit großen Augen an. Ich hatte also seine volle Aufmerksamkeit. Sehr gut.

"Ich biete dir folgendes an. Du sagst uns den Namen der Person die euch die Aufträge weiter gibt und ich sorge dafür, dass deine Strafe um die Hälfte verkürzt wird und du bis wir deinen Boss haben hoch gehen lassen unter Polizeischutz nehmen. Ich brauche nur den Namen." Nervös knetete er seine Hände und rang mit sich. Ich sah förmlich wie es in seinem Kopf arbeitete.

"Ich kenne nicht seinen richtigen Namen. Niemand kennt ihn. Er stellt sich uns allen nur mit dem Namen Fox vor. Mehr kann ich Ihnen wirklich nicht sagen." Ich glaubte ihm und nickte. Fox, der Name sagte mir irgendetwas. Ich stand auf und gab meinen Kollegen hinter dem Spiegel ein Zeichen, das ich fertig war. Dann mussten wir nur noch raus bekommen, wer dieser Fox war.

***

Müde öffnete ich die Tür meiner Wohnung, als mein Handy piepste und ich eine Nachricht von Elena bekam. Eigentlich war ich zu müde um sie zu lesen, doch bei ihrem Namen klopfte mein Herz schneller. Vor allem als ich den Text laß: "Ich vermisse dich." Verdammt, wenn sie nur wüsste, wie sehr ich mich nach ihr sehnte. Nach kurzen zögern schrieb ich ihr zurück und schlug ihr vor mich am Nachmittag bei mir zu treffen. Ich brauchte sie. Ich brauchte sie um zur Ruhe zu kommen und ich musste mit ihr reden.

Tʜᴇ Oɴᴇ Du Oder KeinerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt