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Dexter

Der LKW fuhr in die Einfahrt der Lagerhalle und sobald sich das Tor schloss gab ich das Kommando zum Zugriff. Schüsse hallten durch die Dunkelheit, dann war alles still. Ich schlich mich mit Sean an meiner Seite in das Gebäude, doch alles was ich vor fand, waren drei Männer die blutend auf dem Boden lagen. Doch keiner von ihnen war Maddox. Wo um alles in der Welt ist dieser Hurensohn? Das Gebäude war umstellt, er konnte eigentlich nicht entkommen. Ich sah mich in der Lagerhalle um als mich ein Kollege zu sich rief. Er stand vor einem Kanaldeckel, der zur Seite geschoben war.

"Fuck.", entfuhr es mir, als mir bewusst wurde, wie dieser Scheißkerl entkommen konnte.

"An alle Einheiten, die Zielperson konnte flüchten. Riegelt die Stadt ab und sucht ihn. Das Bild findet ihr auf euren Smarthphones.", bellte ich die Info in das Funkgerät. Ich und Sean rannten fast zu meinem Wagen. Wir mussten ihn finden, bevor er Elena finden konnte. Das Telefon meines Kumpels fing an zu klingeln und mir gefror das Blut in den Adern, als ich den Namen das Anrufers sah. Sean stellte sie auf Lautsprecher und ich konnte ihre verängstigte Stimme. Ich umklammerte das Lenkrad, sodass meine Knöchel weiß hervortraten. Mit quietschenden Reifen wendete ich mitten auf der Straße und raste in das Wohnviertel in dem ich wohnte. Ich hatte das Gefühl, als wenn die Zeit wie in Zeitlupe an mir vorbei lief. Hoffentlich war ihr noch nichts passiert. Mein Herz setzte einen Schlag aus als ich sah, dass das Gebäude weiterhin von den Sicherheitsmännern umstellt war. Wie kam das Arschloch hier rein? Ich nahm zwei Stufen, als ich die Treppe hinauf in den dritten Stock lief. Deniz lag bewusstlos auf dem Boden und Owen stand direkt vor meiner Tür. Ein Knurren entfuhr mir, als ich ihn sah.

"Hände hoch Owen.", schrie ich und zielte mit meiner Waffe auf ihn. Der Typ drehte sich hämisch lachend zu mir um und zog ebenfalls seine Waffe aus dem Hosenbund. Es ging alles so schnell, dass ich erst realisierte das ich geschossen hatte, nachdem ich einen leichten Schmerz in meinem linken Arm spürte und Maddox auf dem Boden aufschlug. Sean trat zu ihm und trat die Waffe aus seinen Händen, dann beugte er sich über ihn und schüttelte mit dem Kopf. Er war tot. Erleichtert schloss ich die Augen, als mir bewusst wurde was passiert war. Es war vorbei. Elena war in Sicherheit und wir hatten unseren Job erledigt. Auch wenn das Ende nicht so gelaufen war, wie wir es uns erhofft hatten.

***

Ich setzte Elena an meinem Schreibtisch ab und drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe.

"Ich bin gleich wieder da.", murmelte ich ihr zu, bevor ich mit Sean in McFolners Büro gingen. Ich wollte sie nicht alleine in der Wohnung lassen, nach allem was passiert war. Ich brauchte ihre Nähe. Sean schloss die Tür hinter sich und unser Boss sah uns wie immer mit grimmiger Miene an. Dieser Mann war ein einziges Rätsel.

"Ich kann das alles erklären, Boss.", setzte ich an, da ich dachte er würde mich wegen dem Vorfall mit Owen zusammen falten.

"Was wollen Sie erklären, Hoffmann? Das Sie aus Notwehr einen Mann erschossen haben?" Er hob eine Augenbraue und schüttelte leicht mit den Kopf. "Ich hätte es genauso gemacht. Darum geht es mir auch nicht." Verwirrt sah ich zunächst Sean und dann meinen Boss an. Was war so wichtig, dass er uns sofort sehen wollte? Wir hatten noch nicht einmal den Bericht fertig geschrieben.

"Sie haben den Fall abgeschlossen. Selbst die Kollegen vom Drogendezernat waren erstaunt, denn sie waren seit fünf Jahren hinter dem Kopf der Bande her und ihr schafft es innerhalb von sechs Monaten die ganze Organisation zu zerschlagen.", erklärte er uns und ich spürte, wie ich mich immer mehr entspannte. "Dank eurer Arbeit, konnten wir sämtliche Hintermänner hoch nehmen. Vom Waffenhandel bis zum Menschenhandel." Ich konnte den Stolz aus seiner Stimme hören und auch Seans Augen fingen bei seinen Augen an zu strahlen.

"Das freut uns zu hören.", erwiderte ich und nickte McFolner zu, der anfing breit zu grinsen.

"Ihr wart sogar so gut, dass das Drogendezernat euch gerne in seinem Team hätte. Natürlich in einer Führungsposition." Mir fiel die Kinnlade herunter. Meinte er das wirklich ernst? Seans Blick verriet mir, dass er genauso überrascht war wie ich.

"Ähm.... Wir würden dieses Angebot sehr gerne annehmen, Boss.", antwortete ich für uns beide und mein Kumpel nickte zustimmend.

"Gut, dann sage ich dort das ihr zum nächst möglichen Zeitpunkt anfangt. Ach und Hoffmann, ich werde Sie trotzallem im Auge behalten.", mit diesen Worten nahm er sein Telefon in die Hand, was für uns hieß wir waren entlassen. Ich freute mich wie ein kleines Kind über die Beförderung und malte mir bereits aus, wie ich diese mit Elena feiern würde. Endlich war ich meinem Traum ganz nah. Ich hatte die Frau an meiner Seite, die ich seit meiner Jugend liebte und war nun in einer Position, die ich immer wollte. Konnte es noch besser laufen?

Tʜᴇ Oɴᴇ Du Oder KeinerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt