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Dexter

Es überraschte mich nicht, das Elena so lange schlief. Die Ärztin sagte uns bereits, das sie erschöpft war und sie ihr ein Mittel gegeben hatte damit sie besser schlafen konnte. Ich wich ihr keinen Moment von der Seite, selbst als ihre Eltern zu Besuch waren um nach ihrer Tochter zu sehen. Die Krankenschwestern stellten mir ein Bett ins Zimmer, damit ich bei ihr schlafen konnte. Sean berichtete mir stündlich wie es in unserem Fall lief, obwohl unser Boss es lieber hatte wenn ich im Revier wäre. Ich jedoch befand, das ich auch vom Krankenhaus aus arbeiten konnte. Ich wollte dabei sein, wenn mein Mädchen aufwachte. Das Gefühl der Erleichterung durchflutete mich, als ich Elenas zarte Stimme hörte. Sie war wieder bei mir. Ich hörte ihr Aufmerksam zu und als sie Pauls Bruder erwähnte schrillten bei mir sämtliche Alarmglocken.

"Warte, Pauls Bruder? Laut unseren Akten hat er eine weiße Weste." Ich starrte sie ungläubig an, konnte nicht fassen was sie mir sagte.

"Er war im Haus, kurz bevor ihr es gestürmt habt. Maddox war unheimlich. Er sprach davon, dass er mich lieber in seinen Bordellen gehabt hätte damit ich eure Schulden abarbeite." Ich knurrte leise und überlegte, was er mit Schulden meinte. Doch dann fiel mir unser Einsatz ein, bei dem wir einen LKW voller Drogen beschlagnahmt hatten. Maddox Drogen.

"Kann ich dich alleine lassen?", wollte ich wissen und sie nickte nur. "Ich beeil mich, Baby." Ich sprang auf die Füße, schnappte mir meine Jacke und rannte fast Elenas Mutter um die auf das Zimmer zu kam.

"Entschuldigung Mrs Conner. Ich muss ins Revier.", entschuldigte ich mich bei ihr und rannte zum Aufzug. Hecktisch drückte ich auf den Knopf und wartete bis die Tür sich öffnete und sprang hinein. Ich wusste, dass die Gefahr für Elena noch nicht gebannt war und deswegen musste ich Paul persönlich verhören. Ich nahm mein Handy zur Hand und wählte Seans Nummer, der nach dem ersten Klingeln dran ging.

"Schaff mir Owen ins Revier. Ich habe einige Fragen an ihn.", knurrte ich in den Hörer und legte auf.

***

Ich rannte fast in das Gebäude und eilte an Sean vorbei.

"Ist er schon da?", wollte ich im vorbei gehen wissen und er nickte. Zielstrebig lief ich durch den Gang und riss die Tür zum Verhörraum auf. Ich zog Paul von seinem Stuhl und nagelte ihn an die Wand. Am liebsten hätte ich ihm meine Faust in seine dämliche Visage geschlagen, doch ich hielt mich zurück.

"Also mein Freund. Du sagst mir jetzt, wo wir deinen Bruder finden und wenn du brav mitspielst bekommst du ein kleines Geschenk von mir. Also?", knurrte ich den Mann vor mir an, der sich winselnd versuchte aus meinem Griff zu befreien.

"Ich weiß nicht wo er ist.", stotterte er und ich fing an ihn zu schütteln.

"Falsche Antwort, Kleiner. Letzte Chance, oder du wirst eine ganz lange Zeit im Knast sitzen.", zischte ich ihm zu und drückte ihn noch fester an die Wand.

"Er sagte mir nicht, wo er hin wollte. A...aber ich vermute, dass er in einer seiner Lagerhallen ist. Maddox erwartet heute eine neue Lieferung." Zufrieden mit seiner Antwort ließ ich Paul los und schob ihn zurück zu seinem Stuhl. Ich schob ihm etwas zu schreiben zu und deutete auf den Block.

"Adresse aufschreiben...." Mit zitternden Fingern nahm Owen den Stift in die Hand und notierte die Adresse. Ich war mehr als zufrieden und stand auf.

"Ich hoffe für dich, dass die Adresse stimmt, denn wenn nicht...." Paul schluckte, er wusste genau was ich meinte. Ich ging aus dem Raum und warf Sean den Block zu.

"Heute Abend soll eine Lieferung an diese Adresse gehen. Paul ist sich sicher, dass sein Bruder dort sein wird." Seine Augen fingen böse an zu funkeln, denn er war genauso auf Rache aus wie ich. Maddox musste dafür büßen, was er Elena angetan hatte. Auch wenn sein Bruder es durchgeführte.

"Ich will das eine zivile Streife das Lagerhaus überwacht und sich sofort meldet, wenn sich etwas verändert.", wies ich meinen Freund an, der nickte und das Telefon zur Hand nahm.

"HOFMANN!", brüllte die Stimme meines Chefs durch das Revier. Er hatte also den kleinen Zwischenfall mitbekommen. Ich verdrehte etwas genervt die Augen, bevor ich in sein Büro ging.

"Ich muss Ihnen ja nicht sagen, das ich über ihre Handlung nicht gerade erfreut bin.", knurrte er mich an nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen hatte. "Eigentlich müsste ich Sie und Conner von diesem verdammten Fall wegen Befangenheit abziehen. Aber das tu ich nicht, weil es zu lange dauern würde bis jemand anderes eingearbeitet wurde." Ich verschränkte die Arme vor der Brust und seufzte leise.

"Sir, ich weiß, dass das vorhin etwas Brutal war. Ich war wütend und ehrlich anders hätte ich nie etwas aus diesem Scheißkerl raus bekommen." Chief McFolner schüttelte leicht den Kopf. Er wusste, dass dies meine Art war und tief in seinem inneren schätzte er dies.

"Heute Abend soll sein Bruder eine neue Lieferung bekommen. Owen hat mir die Adresse gegeben und Kollegen dort hin beordert um das Gebäude zu observieren. Mein Boss nickte nur und fuhr sich mit seiner Hand über das Kinn.

"Gut. Dann wollen wir mal hoffen, dass sie damit Erfolg haben." Er machte eine Handbewegung, die mir sagte ich solle gehen. Ich ging zurück zu meinem Schreibtisch und sah zu Sean.

"Solange Pauls Bruder da draußen noch frei herum läuft ist Elena alleine nicht sicher.", meinte mein Kumpel und ich nickte. Er wusste genauso gut wie ich, dass sein Bruder es auf unsere kleine abgesehen hatte.

"Was schlägst du vor?", wollte ich wissen und strich mit meinen Fingern über meinen Bart.

"Das Beste wäre, wenn du sie mit zu dir nehmen würdest. Bei uns ist kein Platz und du weißt, das Zoe meine Schwester nicht leiden kann." Ich nickte und war sehr erstaunt, dass er es selbst vorschlug.

"Gut, dann hole ich sie aus dem Krankenhaus und bringe sie zu mir. Ich denke, da sie mich nicht verärgern will hört sie auf mich." Ein süffisantes Grinsen huschte über mein Gesicht, was Sean nur genervt schnauben ließ.

"Bitte keine Einzelheiten. Ich finde es schon schräg genug mir Elena bei dir vor zu stellen.", brummte er und warf seinen Stift auf den Schreibtisch. Ich schmunzelte bei seinen Worten und stand auf.

"Na, haben wir Kopfkino?", fragte ich nach und Sean schüttelte den Kopf.

"Es reicht Dex und nein, ich habe kein Kopfkino." Er warf mir eine Papierkugel entgegen, die ich mit einer Hand auffing und in den Papierkorb war.

"Ich melde mich bei dir, wenn deine geliebte Schwester in meiner Wohnung ist." Ich drehte mich um und hob meine Hand zum Abschied.

Tʜᴇ Oɴᴇ Du Oder KeinerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt