11.

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Elena

Hatte ich das eben wirklich gesagt? Hatte ich ihm eben wirklich den Vorschlag gemacht es zu versuchen? Ich musste wirklich bescheuert gewesen sein und doch habe ich auf mein Herz gehört, welches laut JA gebrüllt hatte. Verdammt, wenn mein Bruder das mit bekam war die Hölle mehr als heiss. Er würde uns hassen.

"Und du bist dir wirklich sicher?", wollte Dexter wissen und sah mich dabei nachdenklich an. Ich schluckte. War ich das wirklich? Ja war ich, denn ich war nach der Nacht süchtig nach diesem Mann.

"Ja, das bin ich, Dex.", antwortete ich ihm und sah Dexter unverwandt in die Augen.

"Gut, dann komme heute um halb neun ins Black Sin." Er stand auf und beugte sich zu mir herunter. "Zieh dir was scharfes an und lass dein Höschen weg.", raunte er mir ins Ohr und ich schluckte. Eine Gänsehaut breitete sich bei der Vorstellung auf meinem Körper aus und ich rutschte unruhig auf meinem Stuhl hin und her. Dex knurrte, als ich ihm nicht antwortete und legte bestimmend seine Hand in meinem Nacken.

"Hast du verstanden?", fragte er nochmals mit etwas Nachdruck und ich nickte.

"Ja, Dex.", antwortete ich ihm atemlos. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen.

"So ist es brav. Merk dir bis heute Abend fünf." Ich zitterte bei seinen Worten und vor Vorfreude zog sich alles in mir zusammen. Dex ließ mich los und ging ohne mich noch einmal an zu sehen. Mit wackeligen Beinen stand ich auf und wollte bezahlen, doch die Bedienung meinte das meine Begleitung bereits gezahlt hatte. Dieser Mann war immer für eine Überraschung gut.

"Sean?", rief ich durch die Wohnung, als ich wieder nach Hause kam, doch er gab mir keine Antwort. Dann aber fiel mir ein, das er und Zoe ins Kino wollten. Gut, dann hatte ich wenigstens meine Ruhe. Ich ging in mein Zimmer und holte ein Kleid aus dem Schrank, welches ich noch nie an hatte. Es zeigte mir einfach zu viel Haut, denn die Spitze war nur dort mit Stoff unterlegt, die man besser nicht in der Öffentlichkeit zeigen wollte. Ich ging ins Bad um mich fertig zu machen. Alles in mir kribbelte, ich konnte es nicht erwarten Dexter wieder zu sehen und weil ich neugierig auf das war, was er mir zeigen wollte.

Ich legte etwas Makeup auf, bevor ich zurück in mein Zimmer ging und mich anzog. Fast war ich versucht einen String aus dem Schrank zu holen, doch ich ließ es dann doch. Ich wollte ihn nicht noch mehr ärgern.
Mein Handy klingelte und als ich darauf sah, seufzte ich leise.

"Hola Mama.", ging ich ran und hörte das sanfte Lachen meiner Mutter.

"Hola, mein Schatz. Ich hoffe, ich störe nicht.", flötete sie los und ich musste schmunzeln. Eigentlich rief meine Mutter immer im unpassenden Moment an.

"Außer dass ich mich gerade fertig mache um mit Sam weg zu gehen, störst du nicht.", antwortete ich ihr und zog den Reisverschluss des Kleides hoch.

"Ich will dich auch nicht lange aufhalten. Ich wollte dich nur nochmal an das Familienessen am Sonntag erinnern." Verdammt, das hatte ich fast vergessen.

"Gute, das du mich daran erinnerst. Ich hätte es unter Garantie vergessen." Meine Mutter lachte leise und ich konnte mir gut vorstellen, wie sie die Augen verdrehte.

"Ich weiß. Schließlich kenne ich dich nur zu gut, du bist die Tochter deines Vaters der vergisst auch oft etwas. Wir sehen uns am Sonntag, mein Schatz.", meinte sie und ich schmunzelte.

Tief durch atmend parkte ich meinen Wagen vor dem Club. Das war also das Black Sin. Ich hatte schon viel darüber gehört, war allerdings noch nie dort. Von außen sah der Club wie jeder Club dieser Stadt aus und doch strahlte er etwas düsteres aus.

Ich stieg aus dem Wagen aus und schloss die Tür hinter mir.

"Du siehst umwerfend aus.", hörte ich Dex hinter mir und spürte seine Hand auf meiner Schulter. Ich wollte mich zu ihm um drehen, doch er hielt mich an Ort und Stelle fest. Er beugte sich zu mir herunter und sein Atem kitzelte mich im Nacken.

"Wenn wir dort hinein gehen musst du dich an einige Regeln halten.", raunte er mir ins Ohr und ein schauer lief mir über den Rücken.

"Die da wären?", hauchte ich und spürte, wie Dex seine Hand auf meinen Hals legte.

"Du sprichst nur, wenn du gefragt wirst. du wirst keinen anderen Mann ansehen und du wirst auf das hören, was ich dir sage. Ohne nach zu fragen und wenn du mich ansprichst, will ich ein Sir von dir hören. Verstanden?"

Mein Herz pochte wie wild in meiner Brust und mein Atem ging stoßweise, Ich schluckte leicht und nickte nur, doch sein Griff wurde stärke und Dex nahm mir den Atem.

"Ja, Sir.", antwortete ich ihm außer Atem und er ließ mich los. Mit klopfendem Herzen ging ich auf die Eingangstür, die uns von zwei Männern aufgehalten wurde. Ich fühlte mich wie ein VIP.

"Einen wunderschönen guten Abend, Sir.", begrüßte uns ein Mann am Empfang. Dex ging auf ihn zu und hielt ihm eine schwarze Karte hin.

"Schreib die junge Dame bitte mit auf meine Liste. Sie ist heute Abend mein Gast." Der Mann nickte und zog die Karte durch einen Kartenleser.

"Wie ich sehe, haben Sie sogar einen Raum reserviert. Hier der Schlüssel. Zimmer 154.", erklärte uns der Mitarbeiter und schob uns die Karte entgegen. Ohne ein Wort zu sagen, nahm Dexter die Karte zurück und nickte dem Mann zu. Er nahm meine Hand und zog mich zu einer Gold lackierten Tür. Doch kurz bevor er sie öffnete drückte er mich an die Wand und zwang mich ihn an zu sehen.

"Das ist ein Privatclub, meine Schöne. Also benimm dich, denn ich bezahle sehr viel Geld um hier Mitglied zu sein.", raunte er mir zu mit dunkler Stimme zu, bevor er mir einen harten Kuss gab, der mein Innerstes zum kochen brachte.

Dex hatte sich von null auf hundert in einen anderen Mann verwandelt, als er mit mir diesen Club betrat und mir gefiel es. Er war es, der etwas in mir erwachen ließ, dass die ganze Zeit über in meinem Inneren geschlafen hatte und nur darauf wartete geweckt zu werden.

"Dex, ich werde es versuchen. Aber denk daran, es ist alles neu für mich.", flüsterte ich atemlos, als er sich von mir löste. Sanft strichen seine Finger über meine Wange und sein Blick sagte mir, das ich mir keine Sorgen machen brauchte.

"Ich weiß und ich werde dir nicht böse sein, wenn es nichts für dich ist."

Er baute sich zu seiner vollen Größe auf und ging mit mir zusammen durch die Tür, die wohl unser beider Leben für immer verändern würde.



Tʜᴇ Oɴᴇ Du Oder KeinerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt