Tʜᴇ Oɴᴇ Du Oder Keiner

4.

Dexter

Gott, ich hätte mich schlagen können, als ich Elena an mich zog. Aber in genau diesem Moment brauchte ich jemanden und da war sie gerade die richtige. Es war so falsch und fühlte sich doch so richtig an. Diese Frau so zu spüren, ihr so nah zu sein brachte mein Blut zum Kochen. Ihre Anziehung war so stark, dass ich ihr nicht entkommen konnte. Nur zu gerne hätte ich sie für eine Nacht, doch der Kodex mit ihrem Bruder machte Elena für mich Tabu und ob es nur bei einer Nacht bleiben würde, wäre fraglich.

"Hey, Bro. Da bist du ja endlich.", riss mich Sean aus meinen Gedanken, als ich das Revier betrat. Ich sah ihn verwundert an. War ich wirklich so spät?
"Entschuldige bitte, aber es gab ein kleines familieäres Problem.", entschuldigte ich mich sofort und warf meine Jacke über die Rückenlehne meines Stuhles. Das meine Gedanken sich alleine um seine Schwester drehten, musste er schließlich nicht wissen.

"Conner, Hoffmann sofort in mein Büro.", donnerte die Stimme unseres Chefs durch das Revier. Sean und ich sahen uns an, dabei zuckten wir mit den Schultern. Keine Ahnung, warum er solch eine Laune hatte. Wir hatten auf jeden Fall nichts angestellt.
Wir erhoben und gingen auf die Tür zu hinter der sich das Büro unseres Boss befand. Ich war überrascht einen weiteren Mann dort vor zu finden, der sich mit Chief McFolner unterhielt.
"Conner, Hoffmann darf ich Ihnen Detektiv Lewis aus dem Morddezernat New York vorstellen?", stellte er uns dem Mann vor als wir die Tür hinter uns schlossen.

Überrascht darüber, dass die jemand vom Morddezernat zu uns schicken, wandern meine Augenbraue nach oben und ich reichte dem Mann meine Hand. „Hi, ich bin Detektiv Hoffmann, das ist mein Kollege Detektiv Conner. Was verschafft uns die Ehre, dass die Mordkommision zu uns kommt? Und dann noch aus New York.", begrüßte ich Lewis, wobei ich leicht lächelte. Lewis schmunzelte bei meinen Worten, doch ließ sich nicht aus dem Konzept bringen, als er uns die Akte einer nicht auf geklärten Mordserie hin legte.

Ich nahm die Akte und blätterte sie durch. Dabei fiel mir sofort ein Name ins Auge. "Wir verfolgen schon seit zwei Jahren diese Morde. Aber bis vor zwei Tagen konnten wir diese niemand zu ordnen. So als wenn ein Geist die Frauen und Männer umgebracht hätte.", erklärte Lewis uns und ich übergab Sean die Akte.
"Und was haben wir damit zu tun?", wollte ich wissen, wobei ich zwischen meinem Boss und dem anderem Cop hin und her sah.
"Bei dem letzten Mord wurde ein gewisser Martin Snow dabei gesehen wie er den Tatort verlassen hat. Bei unseren Ermittlungen fanden wir heraus, dass dieser Mann Ihr Informant ist. Ich kann mich auch täuschen, aber wir vermuten das unser beider Fälle eng miteinander zu tun haben." Sean beugte sich zu mir und tippte auf meine Schulter.
"Vielleicht hat er recht, wenn Martin gesehen wurde. Wir sollten ihm zeigen, was wir bis jetzt haben.", flüsterte er mir zu und ich nickte.
"Gut, wir zeigen Ihnen, was wir bis jetzt haben." Ich stand auf und zeigte mit dem Kopf zur Tür. "Meine Herren, wenn Sie mir dann bitte folgen würden."

Ich führte die Herren in unseren Besprechnungsraum, wo sämtliche Wände mit Notizzetteln und Fotos plakatiert waren. Alles nur zu diesem einen Fall. Auch wenn ich der leitende Ermittler bin, lasse ich Sean den Vortritt, den dieser ist der bessere Redner.
„Unser V-Mann ist eigentlich  nur ein kleiner Fisch im großen Haifischbecken. Wir haben ihn bei einer Verkehrskontrolle aufgegriffen. Da er nicht vorbestraft war, bat er um Strafmilderung wenn wer uns irgendwie helfen könnte.", Sean machte eine Pause und sah zu unserem Boss und zu Lewis, der einfach nur nickte. Dann sprach er genauso ruhig weiter, wie er begonnen hatte: „Wir erfuhren von ihm, dass er von einem Mann angesprochen wurde, der ihm die Drogen zu steckte. Also sind wir hellhörig geworden und haben ihn weiter befragt." Ich beugte mich nach vorne und stützte mich auf meine Ellenbogen ab wobei ich tief Luft holte.
„Es stellte sich heraus, dass dieser Mann kein anderer als Ather Owen war. Ein Kerl der in der Drogenszene ein ganz großer ist. Wir sprachen mit Martin, ob er sich für uns seiner Organisation anschließen würde und siehe da, er sagte direkt zu.  Das war vor zwei Monaten.", erklärte ich weiter. Dieser Fall war unser erster großer seit dem wir Detektivs sind und unser gesamtes Herzblut steckte darin. Es war allerdings auch gefährlich, da wir unsere Familien damit in große Gefahr brachten. Es war ein Wesbennest, in das wir hinein stachen.
„Dank Martin haben wir dann erfahren, das über Owen noch jemand steht. Eine Organisation die nicht nur den Drogenmarkt beherrscht sondern die ganze Stadt. Das Problem ist nur, keiner weiß wer dahinter steckt. Das einzige was wir wissen ist, dass dieser mysteriöse Mann nicht nur die Drogenszene unter Kontrolle hat sondern auch den Menschenhandel und die Autoschieberszene.", beendete Sean meinen Ansatz und ich schmunzelte, da es mal wieder zeigte wie gut wir zusammen arbeiten konnten. Ein Dreamteam, wie uns unsere Kollegen immer nannten.
"Wer weiß vielleicht schaltete er die aus, die nicht nach seiner Pfeife tanzen.", dachte ich laut nach und Lewis nickte.

"Genau das dachten wir auch, als wir diesen Owen mit ihrem Fall in Verbindung brachten. Darum bin ich hier. Wenn wir zusammen arbeiten bekommen wir den Strippenzieher vielleicht in die Finger.", meinte unser Kollege nur und lehnte sich entspannt in seinem Stuhl zurück.
"Haben Sie heute schon etwas vor?", wollte ich wissen und er schüttelte mit dem Kopf. "Gut. Sean und ich wollten heute ins Black Passion. Wir haben dort ein Date mit einer Angestellten.", erzählte ich ihm und stand auf. Lewis sah uns verwirrt an und ich konnte in seinen Augen seine stumme Frage erkennen.
"Wir sind undercover dort. Keine Angst."