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Dexter

Wie fast jeden Tag unter der Woche war ich zwei Stundenvor der Arbeit in dem Fitnessstudio zu finden, welches nicht weit von meiner Wohnung weg war. Sport war, bis auf die Frauen, das wichtigste in meinem Leben. Denn ohne meinen stahlharten Körper wäre ich in meinem Job nicht sehr weit gekommen. Mein bester Freund Sean und ich sind seit drei Monaten offiziell Detektivs bei der Kriminalpolizei LA. Was so viel heißt wie auf Wiedersehen Streifenpolizei und klein Kriminelle. Aber auch Frauen fingen an zu sabbern, wenn ich an ihnen vorbei ging. Ohja, ich war der Held der Clubs und wenn sie dann noch erfuhren das ich ein Bulle war, stand ich ganz oben auf ihrer Abschleppliste. Ganz zum Leidwesen von Sean. Obwohl dieser auch nicht von schlechten Eltern war.

Ich war gerade dabei meine Sporttasche in den Kofferraum meines Wagens zu werfen als ich spürte, wie mein Handy in der Hosentasche vibrierte.
"Sieh einer an, meine Herz aller liebste Sis ruft mich mal wieder an. Wie komme ich zu dieser Ehre.", ging ich ans Telefon um sie zu ärgern. Leonie die zwei Jahre jünger war und ich hatten eigentlich ein sehr gutes Verhältnis, doch meldete sie sich viel zu selten bei mir.
"Haha, Dex. Sehr witzig.", brummte sie und ich konnte mir gut vorstellen wie sie die Augen verdrehte.
"So wenig Zeit wie du für mich hast. Außerdem rufst du mich nur an, wenn du was von mir willst." Ich stieg in meinen M3 und klemmte das Handy im die Halterung. Nachdem ich den Motor gestartet hatte, sprang die Freisprechanlage an und ich konnte die liebliche Stimme meiner Schwester hören: "Stimmt, ich rufe dich wegen etwas an. Es geht im Mum und Dad."
Ich seufzte leise und fragte mich was nun schon wieder war.

Unsere Eltern lebten seit drei Jahren getrennt und wollten sich in den drei Jahren schon mehr mals Scheiden lassen. Aber kurz vor der großen Verhandlung zog immer einer von ihnen den Schwanz ein. Von daher konnte ich mir nicht wirklich vorstellen was nun los war.
"Was ist nun schon wieder?", wollte ich wissen, während ich nach einer Lücke ausschau hielt.
"Dad hat Mum heute morgen die Scheidungspapiere gebracht. Dex, es ist endgültig. Er hat eine neue Frau an seiner Seite und sie will das er sich scheiden lässt. Für Mum bricht gerade eine Welt zusammen."
"Leonie, mach dir nicht so einen Kopf. Bis die Scheidung durch ist, dauert und bis dahin wird Dad merken, was er an Mum hatte. Schon alleine weil seine neue die Scheidung fordert. So ein Typ Mann ist unser alter Herr nicht." Ich machte eine kurze Pause und kniff mir in die Nasenwurzel.

Im Hintergrund hörte ich, wie Leonie in etwas herum blätterte. Womöglich waren es die Scheidungsunterlagen die sie als Mums Anwältin durch sah. Manchmal war es wirklich praktisch so jemanden in der Familie zu haben. Ich profitierte in meiner Polizeilaufbahn oft dadurch.
"Ich muss sagen, Dad hat wirklich an alles gedacht. Mum behält das Haus in den Hollywood Hills während er das Haus in Malibu behält. Sie bekommt die Wohnung in London und er die in New York. Das Geld wird zwischen den beiden gerecht aufgeteilt und Mum bekommt zusätzlich noch jeden Monat 6000 Dollar Taschengeld.", erklärte Leonie mir und ich verdrehte die Augen, denn das war etwas was ich nicht wissen wollte.
"Schön, das du mir davon erzählst. Aber mir ist egal, was sie mit ihrem Vermögen machen. Ich war noch nie scharf auf das ganze Geld.", brummte ich und blieb vor Seans Haus stehen.
"Hör zu, Sis. Ich rede mit Dad und frage ihn was das soll. Aber ich muss jetzt Schluss machen. Bis dann." Ohne auf ein weiteres Wort von ihr zu warten legte ich auf.
Was interessierte mich die Probleme meiner Eltern? Ich habe selbst genug andere Probleme und zudem noch mein eigenes Leben.
Viele würden sagen, ich wäre Selbstverliebt. Aber das war ich nicht auch wenn ich größten Teils nur an mein Wohlergehen dachte. Aber ich war für meine Freunde da, wenn sie mich brauchten. So war ich schon als Kind und nichts konnte mich jetzt davon abhalten.

Nachdenklich lief ich die Treppen nach oben in den fünften Stock. Vor Seans Tür blieb ich stehen und klingelte, wie jeden Tag wenn ich ihn abholte.
"Ich dachte du hast einen Schlüssel für die Wohnung meines Bruders.", vernahm ich die melodische und gemervte Stimme von Elena, bevor sie die Tür auf riss. Wie erstarrt hielt sie inne, als sie mich mit ihren großen braunen Augen ansah.
"Ich muss dich enttäuschen, ich habe leider keinen Schlüssel für diese Wohnung.", antwortete ich ihr belustigt, wodurch sie Feuer rot anlief.
"Sorry, ich dachte es wäre Zoe. Sie kommt wohl noch vorbei um meinem Bruder etwas zu bringen." Elena zuckte mit den Schultern, bevor sie sich umdrehte und ins Wohnzimmer lief. Ich folgte ihr und betrachtete sie von oben bis unten.
Diese Frau sah in ihrem Schlafshirt einfach nur heiss aus und obwohl ich es eigentlich nicht sollte, kamen mir Bilder in den Sinn. Sie in meinem Bett nackt und mich an bettelnd sie zu erlösen. Ich schüttelte leicht den Kopf um diesen Gedanken zu verwerfen, denn wenn ich eins nicht durfte, dann mir der Schwester meines besten Freundes zu schlafen.

Tʜᴇ Oɴᴇ Du Oder KeinerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt