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Elena

Langsam kam ich wieder zu mir. Mein Kopf fühlte sich an, als wenn er in Watte gepackt wäre. Was war passiert? Vorsichtig öffnete ich meine Augen, schloss sie jedoch wieder, als ein Schmerz durch die Watte zuckte. Ich versuchte mich daran zu erinnern, was passiert war. Da war Paul in meiner Wohnung und noch ein anderer Typ der mich festhielt. Mit einem Schlag war ich hell wach und schreckte auf. Paul, der Mann..... Sie haben mich entführt. Mein Herz klopfte wie wild in meiner Brust, als mir klar wurde was passiert war. Ich sah zu meinen Händen, die an einem Heizungsrohr mit Handschellen fixiert waren. Fuck.... das war kein Traum, es war wirklich passiert. Ich sah mich um, konnte allerdings nichts erkennen, da es zu dunkel war. Das einzige was ich hörte, waren Schritte die näher kamen und dann ging die Tür auf. Paul kam mit einer Flasche Wasser herein und machte das Licht an. Ich schreckte zurück und schloss meine Augen, da das Licht in ihnen brannte.

"Du bist wach.", meinte er nur und kam auch mich zu. Er nahm mein Kinn in seine Hand und drehte mein Gesicht zu sich. Dieser Mann war mir so vertraut und doch so fremd. Er hielt mir die Flasche an meine Lippen und ich trank gierig daraus. Mein Mund und mein Hals waren staubtrocken von der Betäubung.

"Bitte, lass mich gehen.", murmelte ich, nachdem ich meine Stimme wieder gefunden hatte, doch er schüttelte nur mit dem Kopf. Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Paul stand auf und wollte gehen. Er konnte mich hier doch nicht alleine lassen.

"Warum?", rief ich ihm verzweifelt nach und er hielt an der Tür inne. Tränen rannen mir übers Gesicht Er drehte sich um und ich konnte seine eigene Verzweiflung in seinen Augen ablesen. Mit drei großen Schritten kam er zurück und kniete sich vor mich auf den Boden.

"Weil ich dich beschützen will. Elena, du weißt nicht, was dein Bruder ausgelöst hat. Wenn es nach meinem ginge, würdest du jetzt in irgendeinem von seinen Bordellen die Schulden deines Bruders ab arbeiten. Das konnte ich nicht mit ansehen.", erklärte er mir und wischte die Tränen von meinen Wangen. "Ich tue das, weil ich dich noch immer liebe. Aber ich weiß, dass dein Herz für jemanden anderen Schlägt." Ich konnte nicht glauben, was Paul da sagte. Er liebte mich noch immer und ich verstand es immer noch nicht.

"Warum hast du damals Schluss gemacht, wenn du mich geliebt hast?", hakte ich nach. Mein Ex seufzte leise und schüttelte den Kopf.

"Ich wollte dich beschützen. Wenn Maddox heraus bekommen hätte, dass du die Schwester eines Bullen bist. Er hätte dich ohne zu zögern kalt gemacht oder versucht dich auf seine Seite zu ziehen. Mein Bruder weiß was er tut und wie er etwas bekommen kann. Das wollte ich nicht riskieren." Wut kochte langsam in mir hoch und ich rüttelte an den Handschellen.

"Wenn du mich noch liebst, dann mach mich los.", knurrte ich leise und sah den Mann vor mich wütend an. Paul schüttelte mit dem Kopf und stand auf.

"Nein, noch nicht. Nicht so lange ich dir nicht vertrauen kann." Er ging zur Tür und ließ mich alleine. Ich hörte, wie der Schlüssel herum gedreht wurde und wieder das Licht ausging. Wieder war ich alleine. Wieder liefen mir die Tränen übers Gesicht. Ich weinte mich in den Schlaf und das einzige, was ich vor mir sah war ein Bild von Dexter. In diesem Moment wurde mir klar, wie sehr ich ihn doch liebte. Egal was mein Bruder oder irgendjemand anderes darüber sagte. Ich liebte ihn und ich hoffte, dass er mich fand und hier raus holte.


So ihr lieben, dies ist erst einmal das letzte Kapitel von Elena. Ein Grund, warum es so kurz ist. In den nächsten werde ich mich auf Dexter und den Ermittlungen konzentrieren. Ihr dürft euch also freuen.

Tʜᴇ Oɴᴇ Du Oder KeinerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt