Elena
Zwei Wochen trafen wir uns noch im Club, bevor der lang ersehnte Anruf meiner Hausverwaltung kam. Ich durfte endlich wieder in meine Wohnung und ich konnte es kaum erwarten.
Der letzte Koffer verschwand in meinem Auto und ich gab Sean seinen Schlüssel zurück.
"Danke. Danke für alles, Bruderherz." Sean Lächelte, bevor er mich in den Arm nahm. Ich löste mich von ihm und stieg in meinen Wagen. Gott was bin ich froh bei meinem Bruder draußen zu sein. Nicht wegen ihm, sondern wegen Zoe, die mir in den letzten Tagen das Leben schwer gemacht hatte. Wie ich diese Frau hasste. Keine Ahnung, wie mein Bruder sich mit ihr verloben konnte.
***
Sam wartete bereits vor meiner Wohnung auf mich und zusammen brachten wir meine Sachen nach oben. Erleichtert ließ ich mich auf mein Sofa sinken und sah zu meiner Freundin.
"Froh wieder hier zu sein?", fragte sie mich und ließ sich neben mich nieder. Ich sah zu ihr und nickte.
"Oh ja, das bin ich. Zoe ging mir die letzten Tage gehörig auf die Nerven.", brummte ich und lehnte mich zurück.
"Und was ist mit Dex?" Ich konnte die Neugier meiner Freundin in der Stimme hören. Ja, was war mit Dex? Wir haben uns seit dem Tag in seiner Wohnung jede Woche im Club getroffen und jetzt...
"Ich muss ihm noch schreiben, das ich wieder hier bin. Wenn es mein Bruder nicht schon getan hat.", seufzte ich und zuckte mit den Schultern.
"Du wirst es merken, wenn er vor der Tür steht.", kicherte Sam und spielte mit ihren Feuerroten Haaren. Ich fiel in ihr Lachen ein und schüttelte den Kopf.
"Ihr seid schon ein schönes Paar. Schade nur das dein Bruder dagegen ist.", kommentierte sie und betrachtete ein Foto, das von uns dreien an der Wand hing.
"Ja, aber ich denke, Sean will mich einfach nur beschützen. Er hat Angst, dass Dex mich versaut. Wenn du verstehst was ich meine.", erklärte ich ihr und goss uns etwas Wein nach. Irgendwie konnte ich meinen Bruder verstehen, denn Dexter zog mich auf seine dunkle Seite des Lebens und ich musste zu geben, dass ich mich dort wohl fühlte.
"Aber warum? Er ist doch auch ein Cop und kein Gangsterboss." Sam schüttelte den Kopf und nahm ihr Glas entgegen. Ich biss mir auf die Unterlippe und überlegte ihr zu sagen, was es damit auf sich hatte.
"Dex steht auf BDSM. Sean will nicht, das ich damit in Berührung komme. Aber zu spät." Meine Freundin hielt in ihrer Bewegung inne und sah mich mit großen Augen an. Damit hatte sie nicht gerechnet.
"Nicht dein Ernst? Oh mein Gott. So richtig mit Peitsche und allem drum und dran?", wollte sie wissen und ich konnte sehen wie sie die Ohren spitzte.
"Sam! Soweit sind wir noch nicht. Dex will es langsam angehen, da ich noch Anfängerin bin. Er hat mir zwar schon den Arsch versohlt, aber nur mit der Hand. Aber.... Es ist einfach nur überwältigend. Ich kann mich bei ihm fallen lassen und gebe Dex damit die Kontrolle über mich." Ich lehnte mich zurück und zog meine Unterlippe zwischen die Zähne, als ich an das letzte Mal im Club dachte.
"Dex ist so aufmerksam. Er weiß immer sofort ob es mir gut oder schlecht geht. Macht zur richtigen Zeit kleine Pausen und danach. Er ist so zärtlich und kümmert sich um mich." Sam grinste breit und zeigte mit dem Finger auf mich.
"Ist da etwa jemand verknallt?", bohrt sie nach und ich spürte, wie mir das Blut ins Gesicht schoss. "Ha... wusste ich es doch."
"Sam, ich bin in ihn verknallt, seit dem ich fünfzehn bin. Er war immer unerreichbar für mich obwohl er mich immer beschützt hat und jetzt auf einmal... Ach ich weiß doch auch nicht." Ich seufzte und umschlang eines der Kissen mit meinen Armen. Ja, was ist jetzt? Ich sitze wie ein verliebter Teenager auf dem Sofa und unterhalte mich mit meiner besten Freundin darüber.
***
Müde und angeheitert falle ich ins Bett. Sam hat recht, eigentlich müsste ich mit Dex darüber reden. Ihm sagen, was ich fühle. Doch ich kann es nicht. Ich möchte noch etwas in dieser kleinen Blase leben, die wir uns aufgebaut hatten. So sehr Dexter mich auch begehrt, ich weiß nicht ob er das gleiche für mich empfindet. Ich drehte mich unruhig hin und her, bis ich mich auf den Rücken drehte und an die Decke starrte. Verdammt.... Warum spuckte er mir nur immer im Kopf herum? Sobald ich die Augen schloss, sah ich ihn und spürte seine Hände auf meinen Körper. Wieder kam das Verlangen in mir auf mich zu berühren, doch ich lasse es. Obwohl, bei dem Gedanken an die Konsequenz wurde mir ganz warm und mein Unterleib zog sich auf das köstlichste zusammen. Verflucht, ich war hoffnungslos verloren.
Mit einem Seufzen nahm ich mein Handy vom Nachttisch und öffnete Dexters Kontakt. Mein Finger schwebten über die Tastatur, nicht wissend was ich schreiben sollte. Vielleicht schlief er schon oder war auf der Arbeit. Wer weiß das schon?
Ich kann nicht schlafen. Ich hielt noch einen Moment inne, bevor ich die Nachricht abschickte. Er dachte bestimmt, ich hätte sie nicht mehr alle. Doch es kam sofort eine Antwort von ihm.
So? Wie kommt es? Himmel, diese Fragen sorgten dafür das mein Herz anfing wie wild zu klopfen.
Mir schwirrt so ein heisser Typ im Kopf herum, der mich vor nicht einmal einer Woche übers Knie gelegt hat. Ich lass mir den Text noch einmal durch bevor ich auf senden drückte.
Mein Herz pochte wie wild, als keine Antwort von ihm kam. Scheisse, ich hatte es zu weit getrieben. Das Klingeln meiner Tür ließ mich zusammen zucken. Wer um alles in der Welt störte um diese Uhrzeit?
Langsam stand ich auf und schlurfte zu meiner Tür. Ich sah durch den Spion und holte tief Luft. Dex war hier. Ach du ....
Ich öffnete ihm die Tür und sein Blick traf mich wie ein Fausthieb. Er war verärgert, aber dennoch lag etwas anderes in seinem Blick, Verlangen.
"So, dir schwirrt ein Mann im Kopf herum.", knurrte er und schob mich in meine Wohnung zurück. Er schloss die Tür hinter sich, bevor er mein Gesicht in seine Hände nahm und mich hart, fast schon besitzergreifend küsste.
"Woher weißt du, das ich hier bin?", wollte ich zwischen zwei Küssen wissen.
"Ein Vögelchen hat es mir gezwitschert.", raunte er, seine Stimme belegt und drückte mich gegen die nächste freie Wand. Mein Verstand war wie weggeblasen, als seine Hände unter mein Nachthemd schlüpften und meine Brüste fanden. Dex drückte seinen Körper gegen den meinen und ich spürte seine Erektion an meinem Bauch. Ich war im Himmel.
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Tʜᴇ Oɴᴇ Du Oder Keiner
RomanceWarum jemand anderes Lieben, wenn die wahre Liebe doch so greifbar ist? Sean ist der beste Freund von Dexter und große Bruder von Elena. Die Freunde haben sich als Kinder geschworen immer auf das kleine Mädchen auf zu passen. Doch je älter sie wurde...