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Gemeinsam mit Ruby machte ich mich also nun auf den Weg an Deck, wo unser Boot schon fertig beladen war. Kleidung hatten wir uns auch eingepackt, damit wir uns auch mal umziehen konnten, aber unser Hauptaugenmerk lag halt auf dem Proviant, immerhin wussten wir nicht, wie lange wir brauchen würden sie zu finden.

"Wir melden uns", versprach ich unserem Vater und stieg schon in das kleine Boot, das Ruby und ich nun unser zu Hause nennen würden. Es war ein etwas kleineres Segelboot mit einem kleinen Haus drauf. Beim betreten des Bootes sah ich, das es auch einen Weg unter Deck gab. Anscheinend hatte Vater ein kleines Boot aus dem Ort mitgenommen. Wohlwissend, das ich wieder verschwinden würde. Er kannte mich eben zu gut. "Danke für alles", sprach ich ein letztes mal an Shanks und die anderen gerichtet, ehe Ruby und ich die Segel setzten und uns in eine andere Richtung davon machten, als was es unser Vater tat. 

Tage, Wochen und sogar fast ein Monat vergingen, in denen wir keine Spur der Whitebear-Piraten finden konnten. Während dieser Zeit erzählten Ruby und ich uns viele Geschichten aus unserer Vergangenheit und bald waren wir wirklich Schwestern. Jede von uns wusste, das sie sich auf die andere verlassen konnte und auch, was wir dachten. Ich konnte Ruby gut einschätzen und sie mich. Das machte es uns natürlich sehr leicht im Kampf, da wir uns gegenseitig Rückendeckung geben konnten. Während unserer Reise waren wir mehrfach auf kleinere Piratenbanden getroffen, die meinten, das zwei allein reisende Frauen leichte Beute seien.... wie sie sich doch täuschten! Ich hatte Ruby in der Zwischenzeit einiges beigebracht und sie hatte auch von sich aus einiges an Talent mitgebracht, sodass sie sich nicht vor anderen verstecken musste. Zwar konnte sie mich nicht besiegen, aber ich war ja auch ihre große Schwester. 

"Meinst du, wir finden sie Rechtzeitig?", fragte mich Ruby, als wir gegen Mittag an einem Hafen festmachten. Wir brauchten zwar nicht viel, aber unsere Vorräte neigten sich dem Ende zu und noch immer war keine Hoffnung in Sicht. Würden wir sie bald finden? Wäre es rechtzeitig? Ungewiss biss ich auf meine Fingernägel, was im Laufe der Zeit eine Angewohnheit geworden war. Ich konnte mich ja schlecht mit Ruby Prügeln, nur weil ich schlechte Laune wegen meiner Vision hatte und weil wir nur dieses kleine Boot hatten, konnte ich nicht anfangen da alles kurz und klein zu hauen. "Jetzt hör auf damit. Ich weiß, das du nervös bist! Mach dir keinen Kopf!", versuchte sie mich nun von den von ihr aufgebrachten Gedanken wieder abzubringen. "Ich möchte nicht, das er stirbt. Ich will es einfach nicht. Er bedeutet mir viel zu viel!", sprach ich und musste mich dabei zusammen reißen. Scheiße, er bedeutete mir wirklich viel. Er war ein guter Freund und er war es auch, der mich aus Lumin gerettet hatte. Ohne ihn wäre ich damals bei dem Angriff der Marine umgekommen! 

"Puh, ein Glück sind sie weg. Sie sind zwar keine schlimmen Piraten, aber sie hier zu haben hat die Wahrscheinlichkeit erhöht, das die Marine hier auftaucht!", hörte ich die Stimme eines der Einheimischen dieser Insel, als wir gerade an einem Stand für Obst standen. "Die Piraten lassen zwar jedesmal gut Geld hier, aber sie sind doch gefährlich!", antwortete dem Fremden eine Frau, die auch hier zu leben schien. "Aber es war Whitebeard mit seinen Leuten", sprach nun eine dritte Person. Sofort drehte ich mich zu ihnen um. "Wann waren sie hier?", fragte ich aufgeregt, den dies war der erste Anhaltspunkt seit Wochen, den ich hatte. "Sie sind vor zwei Tagen abgereist in Richtung Westen, wieso?", fragte mich einer der Fremden. Nun war Ruby auch aufmerksam dem Gespräch gefolgt, nachdem sie das Obst bezahlt hatte. "Wir sind ihnen Nahe!", sprach sie und packte meinen Arm. Anstatt noch mehr Proviant zu kaufen, liefen wir in Richtung Hafen, wobei mir kurz vor unserem Boot etwas klar wurde. Würden sie mich einfach wieder bei sich aufnehmen? Würden sie mich nicht einfach fortjagen? Sich einfach weigern, das wir an Bord gehen? "Sie dürfen mich nicht erkennen!", sprach ich mit einem mal. Ruby sah mich erst verwirrt an, bis bei ihr auch der Groschen fiel. "Dann müssen wir für dich eine Verkleidung finden!", schlug sie vor und rannte mit mir zurück auf den Markt. Wir durchsuchten die Läden nach Dingen, die meine Identität verstecken konnten, doch wurden wir nicht wirklich fündig. Erst, als wir bereits aufgegeben hatten, entdeckten wir einen Maskenhändler. Schnell eilten wir zu ihm, nur um dann zu sehen, das er den Laden gerade verschlossen hatte. Leicht verzweifelt klopfte ich an sein Ladenfenster, den ich wollte so schnell wie möglich aufbrechen, immerhin war die Zeit, die wir hier verbrachten Zeit, die die Moly Dick auf See sich von uns entfernte... "Kommt morgen wieder", hörten wir eine Stimme aus dem inneren des Ladens. "Bitte Sir, wir benötigen nur eine Maske. Wir müssen heute noch ablegen!", versuchte Ruby den Mann dazu zu bewegen, den Laden für uns wieder zu öffnen. "Pff, was hab ich davon?", fragte der Fremde, als er die Tür einen Spalt öffnete, um uns genauer zu betrachten. "Wir zahlen Ihnen einen aufpreis!", versprach Ruby ihm, da sie genau wusste, das, sollte er uns die Tür nicht öffnen, ich sie gewaltsam aufbrechen würde um mir das zu nehmen, was ich wollte. Seufzend trat der Mann zu seinem Glück beiseite und ließ und herein. "Wonach sucht ihr?", fragte uns der Fremde. "Wir suchen nach einer Maske, die nicht erahnen lässt, wer sich hinter ihr befindet. Weder durch Teile des Gesichts, noch durch die Haare", sprach Ruby und sah sich um, während ich bereits vor einer Maske stehen geblieben war. Sie besaß zwar nichts, was meine Haare verdeckte, aber sie gefiel mir, auch wenn ich mit ihr herausstechen würde. "Die wollt ihr haben? Damit wirkt ihr wie ein Bösewicht!", sprach der Fremde. "Das macht nichts", sprach ich und wurde dabei etwas traurig. Ich wäre wieder der Außenseiter, aber es nützte nichts. Seufzend nahm der Verkäufer die Maske von ihrer Halterung und ging dann zu seiner Arbeitsstelle. "Ich nähe dir noch ein Tuch dran, das deine Haare mitversteckt, da du mit dieser Maske keine Kaputze aufsetzen kannst, ohne das etwas von deinen Haaren zu sehen wäre", sprach er und machte sich auch gleich daran, dieses besagte Tuch anzunähen. 

Innerhalb von wenigen Minuten war er damit fertig und überreichte mir dann die Maske, während Ruby das Geld dafür raussuchte. Wir bezahlten die Maske und verließen dann den Laden in Richtung Hafen. Dort probierte ich sie das erste mal auf und merkte durch Ruby, das meine Haare zu lang geworden waren, um sie vollständig unter dem Tuch zu verstecken. Es war zwar schade um meine schönen langen roten Haare, aber um mich nicht identifizieren zu lassen, musste ich sie nun kürzen. "Warte, lass mich das machen", meinte Ruby und nahm sich eine Schere zur Hand, um mir dann langsam die Haare zu kürzen, sollte ich mir das doch zwischen zeitig anders überlegen, doch blieb ich hart. Meine Einst hüftlangen leuchtend roten Haare reichten mir nun nurnoch bis knapp über die schultern. Wenn ich meinen Pony nach hinten Band waren meine Haare unter der Maske und dem Tuch nun nichtmehr zu sehen und das war das, was ich erreichen wollte. 

Nun mussten wir sie nurnoch einholen...

Unter einem falschen Stern - One Piece FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt