Am frühen Morgen weckten mich die lauten Stimmen von Männern, die sich unserem Unterschlupf näherten. Ich weckte Ruby so leise wie möglich, da ich fürchtete, das wir sonst entdeckt werden würden. Zu den Geräuschen der Stimmen kam das Geräusch von splitterndem Holz, gefolgt vom Brüllen von Frauen und Kindern, die sich anscheinend fürchteten. Was war hier los? War dies ein Überfall?
"Was denkst du, ist los?", fragte Ruby besorgt nach. "Ich hab keine Ahnung", antwortete ich ihr kurz, da ich fürchtete, das wir entdeckt werden würden, wenn wir weiter redeten. Immer wieder war zu hören, wie Türen aufgerissen wurden und Leute schrien. Suchte man etwa jemanden? Suchte man etwa... uns? "Nichts", hörte ich Vista sprechen. "Irgendwo müssen die beiden doch sein. Diese Frau macht mich Wahnsinnig! Erst täuscht sie ihren tot vor, dann kommt sie unter falschen Namen wieder und nun verschwindet sie ohne ein Wort! Sie muss uns einiges erklären!", fluchte Marco laut. Damit war uns klar, das sie uns meinten, wobei... eher nur mich. Ich rang mit mir, einfach zu ihnen zu gehen oder einfach versteckt zu bleiben, den wozu war das ganze sonst nütze? Wen ich jetzt wieder auftauchte, würde ich rede und Antwort stehen müssen und das wollte ich eben nicht. Nicht mit der Aussicht, wieder ausgesetzt zu werden. "Vielleicht... will sie nicht gefunden werden. Vielleicht... ist sie noch immer sauer auf uns...", sprach mit einem mal Ace. Wow, der Kerl hatte das erste mal sein Hirn benutzt! "Aber wir haben auch das Recht, sauer auf sie zu sein, vielleicht war es falsch, sie einfach loswerden zu wollen, aber Vater hat nunmal die Verantwortung über uns alle und da kann er eine ungestüme Kampfamazone ganz schlecht gebrauchen...." meinte Haruta. Er hatte schon immer wenig von mir gehalten, aber das störte mich nicht, den das beruhte auf Gegenseitigkeit. "Aber diese ungestüme Kampfamazone hat mir mein Leben gerettet und es wirkte fast so, als hätte sie gewusst, das das passieren würde", sprach Thatch, weswegen alle ruhig wurden. "Aber warum erklärt sie es uns den nicht? Wieso rennt sie wieder weg?", fragte Marco laut. Hinter mir konnte ich eine Bewegung spüren, was mir verriet, das Ruby sich erhoben hatte. "Nein, bleib hier!", flehte ich sie flüsternd an, den ich wusste genau, was sie vorhatte. Sie hatte genau das selbe gehört wie ich und war nun sauer auf das, was man über mich sagte. "Scarlet hat Angst", sprach Ruby, als sie aus unserem Versteck trat, direkt vor die Piraten, die sich erst einmal erschraken. "Wieso sollte Scarlet Angst haben?", fragte Thatch nach. "Sie hat Angst, wieder alleine zu sein, wieder von allen ausgesetzt zu werden und wieder diese Blamage erleben zu müssen, das Schiff vor versammelter Mannschaft verlassen zu müssen, weil sie ungestüm war. Scarlet hat sich damit abgefunden, das sie nicht mehr bei euch willkommen ist, also warum sucht ihr uns?", fragte Ruby laut. Ich blieb kauernd in meinem Versteck, den ich wollte sie nicht sehen. Ich wollte sie nicht einmal hören, den jedes ihrer Worte versetzte mir ein stechen in der Brust. Warum machte man mir diesen Abschied noch schwerer? Ich sollte in die Leere verschwinden, die mein Herz darstellte. Ich hatte gehofft, ich konnte es verschließen, es nicht an mich heranlassen, das ich wieder ginge, obwohl ich so gerne bei den Menschen bleiben wollte, die mir einst so viel bedeutet hatten und doch traf es mich wie ein Blitz. Ich konnte es nicht ertragen, zu wissen, das sie dort waren. Das sie wenige Meter von mir entfernt standen und Ruby sie zurechtwies. Wäre ich doch bloß gestorben! Dann wäre dies ganze nicht passiert...
Ich wusste nicht, was genau sie taten, aber es blieb eine gewisse Zeit ruhig. Ich wusste nicht, was ich machen sollte, also blieb ich weiterhin sitzen und lauschte den Wellen des Meeres, dem Geschrei der Möwen und versuchte mir dabei vorzustellen, wieder in Lumin zu sein, kurz bevor ich wieder arbeiten müsste. Wäre das alles doch nur ein böser Traum, aus dem ich jederzeit erwachen könnte, ohne Angst zu haben, verstoßen zu werden.
"Wir wollen uns entschuldigen.... alle, selbst Vater", ergriff Marco das Wort. Da er als erster Vize den Captain persönlich vertritt, war diese Aussage wahrscheinlich wahr... aber konnte ich ihre Entschuldigung einfach annehmen? Würden sie mich nicht einfach wieder verstoßen, wenn ich ihnen nichts nützte? Wenn ich zu ungestüm war und mich nicht beherrschen konnte? Es war fast unmöglich für mich, mein Temperament zu zügeln, erst recht, wenn jemand in Gefahr war, der mir etwas bedeutete. Ich war für Ace in den Kampf gezogen, für Thatch, für Ruby... ja sogar für die gesamte Whitebeard-Piratenbande... Aber diesen Kampf... den Kampf um meinen eigenen Lebenswillen... wollte ich nicht kämpfen. Es war, als wäre mein Schwert verrostet und zerbrochen. Es war mir nicht möglich, das Schwert zu nehmen, um gegen mich selbst in die Schlacht zu ziehen. Ich stand mit dem Rücken zur Wand und versuchte meine Seele nur noch vor weiteren Schaden zu bewahren.
Ruby wusste genau, was in mir vorging, so wie sie immer wusste, was mich beschäftigte. Ruby war wütend, das konnte ich spüren. Das nächste, was ich hörte, war, wie Haut auf Haut klatschte. Erschrocken sah ich aus meinem Versteck zu meiner Schwester und den Männern, die ich ja eigentlich nicht sehen wollte. Ruby hatte Marco geschlagen! Sie war fuchsteufelswild und hatte zeitgleich tränen in den Augen. "Wie könnt ihr davon reden, euch bei ihr entschuldigen zu wollen, wenn ihr es nichtmal schafft, ihr die Angst zu nehmen! Ihr Idioten steht hier zu fünft um eine junge Frau einzufangen, die verängstigt ist! Das ist lächerlich", schimpfte Ruby laut. "Wie redest du mit uns!", brüllte Haruta und holte aus, um nun Ruby zu schlagen, doch das würde ich niemals zulassen. Ich sprang trotz meiner Angst aus meinem Versteck und hielt die Hand von Haruta kurz vor Rubys Gesicht fest. "Niemand verletzt meine Schwester!", sprach ich mit fester und ernster Stimme. Ich blendete alles aus, was mich unwohl sein ließ und ließ nur den Beschützerinstinkt zu.
Noch ehe ich Harutas Hand losgelassen hatte, spürte ich einen Schlag im Nacken. Ich wusste nicht, wer es gewesen war, was ich aber wusste, war, das ich zu Boden ging und das Bewusstsein verlor.
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Unter einem falschen Stern - One Piece FF
FanfictionDies ist wieder eine One Piece FF, die sich rund um die junge Zero dreht, die durch ein Missverständnis immer für einen Mann gehalten wurde und sich dann verliebt, doch dadurch in nur größere Schwierigkeiten gerät. Wird sie die Probleme bewältigen k...