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Gerade, als das Schloss vollständig eingebaut war, kamen ein paar Männer auf mich zu, die mich misstrauisch musterten. "Was treibst du da, Fremder?", fragte mich einer der vier, die aussahen, als wären sie Hafenarbeiter. "Ich hab die Tür repariert", meinte ich ruhig. "Toni würde niemals...", fing der zweite an, doch kam gerade Toni durch die Tür und lächelte mich an. "Gute Arbeit Zero! Jetzt ruh dich noch etwas aus, heute Abend brauch ich dich ja wieder voll einsatzfähig", meinte er und sah dann zu den vier Hafenarbeitern. "Ah, guten morgen, wie ich sehe, habt ihr meinen Neffen Zero schon kennen gelernt", sprach er an die vier Männer gerichtet, während ich mich nickend verabschiedete, um wieder in mein Zimmer zu gehen. 

Müde legte ich mich wieder in mein Bett und schlief bis kurz vor Arbeitsbeginn. Woher ich wusste, das ich bald arbeiten müsste? Margarete weckte mich freundlicherweise rechtzeitig, sodass ich mich noch Waschen und auch umziehen konnte.

Also ging ich frisch geduscht und umgezogen in die Küche, die zu meiner Überraschung schon komplett aufgeräumt war. Ich selbst hatte sie ja nur zum Teil aufgeräumt, aber anscheinend hatte sie jemand für mich zu ende aufgeräumt. Gerade als ich zurück in den Hauptraum gehen wollte, kam mir Margarete entgegen. "Guten morgen Zero, ich hoffe du hast gut geschlafen!", meinte sie fröhlich. "Guten morgen? Es ist nachmittag, wir öffnen doch gleich", meinte ich amüsiert. "Aber du bist gerade aufgestanden, also guten morgen. Ich hab die Küche schonmal aufgeräumt, sodass du das nichtmehr musst", meinte sie freundlich. Leicht lächelnd nickte ich ihr zu. "Vielen dank! Ich dachte schon, ich hätte noch ein riesen Chaos vom Vortag zu beseitigen", meinte ich. Margarete schüttelte daraufhin den Kopf. "Du hast mir geholfen mit den Jugendlichen, dafür habe ich aufgeräumt", meinte sie lächelnd und verließ dann wieder die Küche. 

Zufrieden und auch glücklich bereitete ich dann alles vor, was ich gebrauchen könnte. Das hieß soviel wie das Gemüse kleinzuschneiden und die Gewürze bereit zu stellen.

Gerade als ich fertig damit war, trudelten auch schon die ersten Bestellungen ein, sodass ich mich augenblicklich daran machte, die Wünsche unserer werten Gäste zu erfüllen. Von einem einfachen Salat, bis hin zum deftigen braten, war alles dabei und in null Komma nichts war alles zubereitet. Ab und an hörte ich zwar Streitigkeiten aus dem Nebenraum, aber nichts wildes, sodass ich nicht eingreifen musste, zumindest dachte ich es. 

Etwa gegen zwei Uhr morgens, ich war gerade dabei meine Küche aufzuräumen, kam Margarete in die Küche gelaufen, den ihr Vater wurde von einem der Gäste aus dem Laden gezehrt, da dieser nicht damit einverstanden war, das Toni den Laden nun schließen wollte. Sofort alarmiert schnappte ich mir eines der Küchenmesser und verließ mein Hoheitsgebiet und dann das Ladenlokal, um einen Fremden Piraten zu sehen, der eine Waffe auf Toni richtete. 

"Du wagst es, mich rauszuwerfen?", fragte der Pirat gereizt nach, als er seine Waffe entsicherte. "Es tut mir leid, aber wir müssen irgendwann schließen", meinte Toni und ich sah ihm an, das er Angst hatte. Ich durfte jetzt nichts unüberlegtes tun, dachte ich mir, als ich mich zwischen die Männer schummelte, die um Toni und den Piraten herum standen. Irgendwo musste es doch etwas brauchbares geben, dachte ich, als mir eine Pistole in den Blick fiel. Leicht lächelnd schlich ich mich an den Besitzer und zog ihm unbemerkt die Waffe aus der Tasche. Danach entsicherte ich sie mit einem Klicken und noch bevor der Fremde auf Toni schießen konnte, lag er scher verletzt am Boden. 

Erst herrschte vollkommene Stille, bis Margarete aufschrie, da sie nicht verstanden hatte, was da gerade passiert war. Sie dachte, der Fremde hätte geschossen, doch weit gefehlt, ich war es gewesen. "Captain!", hörte ich die Männer um mich herum schreien, da sie ebenfalls nicht begriffen, was gerade passiert war. Dann bemerkten sie mich zwischen sich und wie ich die Waffe noch in Schussrichtung hielt. Mein sonst so freundlicher Gesichtsausdruck war dem eines Monsters gewichen, kalt und distanziert, als wäre ich im töten geübt. "Scheiße! Was denkst du eigentlich, was du da gerade getan hast?", fragte mich einer der Männer des Verletzten. Ungerührt wand ich meinen Blick in seine Richtung, ebenso wie den Lauf meiner Waffe. "Verschwindet von hier, wenn ihr keinen weiteren Ärger wollt", meinte ich kühl, dabei vollkommen ignorierend, das ich fast zwei Köpfe kleiner war als der Mann, aber die Tatsache, das ich gerade ihren Captain angeschossen hatte und bereit war, weitere seiner Kameraden anzuschießen, ließ sie sich doch vor mir fürchten, sodass sie augenblicklich verschwanden. 

Fünf Minuten blieb es still zwischen Margarete, Toni und mir, bis zu dem Moment, wo ich die Waffe sinken ließ. Ich hatte es schon wieder getan, seid dem Massaker auf meiner Heimatinsel, war ich wie ausgewechselt, wenn jemand meine Familie oder Menschen, die mir etwas bedeuteten, bedrohte. Ohne groß nachzudenken erhob ich jederzeit meine Waffe, wobei ich entweder die bedrohende Person tötete, oder wie jetzt schwer verletzte. Da sie zahlenmäßig in der Überzahl gewesen waren, hatte ich ihren Captain nur verletzt, den wenn ich ihn getötet hätte, wären sie sowohl auf mich, als auch auf Toni und im schlimmsten Fall auch Margarete losgegangen. "Du hast mich gerettet, schon wieder!", meinte Toni, als ihm Margarete aufhalf, den der ältere mann hatte auf dem Boden gelegen. "Natürlich", gab ich knapp zurück, anscheinend war ich noch nicht völlig aus meiner Phase raus, aber das würde sich bald legen, spätestens, wenn ich ein Bier trank.

Das plötzliche Klatschen um uns herum riss mich auf meinen Gedanken. Um uns herum standen die Anwohner in ihren Schlafsachen, die durch den Lärm der Piraten, spätestens aber nach dem Schuss, aufgeweckt wurden. "Für dich ist das natürlich Zero, aber hier hat sich noch nie jemand gegen eine Truppe von Piraten gestellt. Sie sind zum einen die größte Einnahmequelle der Insel, zum anderen aber auch stärker als wir. Wenn du nicht hier gewesen wärst und eingegriffen hättest, wäre ich jetzt tot. Das ich sie rauswerfen wollte, war schon mehr, als was ich mich vor deinem Eintreffen jemals getraut hätte, aber da wir heute morgen so früh geweckt wurden, war ich der Meinung, das du den Schlaf gebrauchen könntest", meinte Toni und sah mich dabei erleichtert und zeitgleich noch etwas verängstigt an. "Das nächste mal werf ich die Leute raus, sag einfach bescheid", sprach ich nun um einiges sanfter, während ich die Waffe wegsteckte. "Ich hab Erfahrung mit aggressiven betrunkenen Piraten, immerhin war ich mehr als 12 Jahre auf einem Hafengelände tätig", meinte ich noch, ehe ich mich dann den Anwohnern zuwendete. Diese erschreckte die Tatsache, das ich mich nun an sie wand, doch mehr erschreckte sie, das ich mich vor ihnen verbeugte. "Bitte verzeiht die nächtliche Ruhestörung. Ich hoffe, sie können schnell wieder einschlafen", meinte ich und sah dann zu Toni, "lass uns den Laden jetzt abschließen und auch ins Bett gehen. Drinnen können wir morgen aufräumen"

Gesagt getan. Toni, Margarete und ich gingen in die Bar, wobei Toni sich selbst auch noch einmal bei den Anwohnern für den Lärm entschuldigte und dann schlossen wir auch schon ab. Bevor ich in mein Zimmer ging, nahm ich mir noch einen Krug und füllte ihn mir mit Bier, dann verabschiedete ich mich von den beiden und ging in mein Zimmer. Innerhalb eines Tages war schon viel passiert, doch was noch alles passieren sollte, während ich auf dieser Insel war, wusste ich nicht.

Unter einem falschen Stern - One Piece FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt