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"Bringt sie erstmal an Bord", hörte ich Marco brüllen und schon sprangen ein paar der Männer zu uns ins Wasser, wo sie zuerst Ruby packten um ihr an Deck zu helfen, während ich alleine auf das Deck kletterte und mich schützend vor meine Schwester stellte, als sie es erreicht hatte, immerhin musste ich ja als ihr Bodyguard fungieren. "Wer seid ihr beiden?", hörten wir nun die Stimme von Vater sprechen. Ich konnte den schmerz in seine Augen sehen, als er Ruby ansah, die mir doch so sehr ähnelte. "Ich bin... Ruby und das ist... Shadow...", sprach Ruby und hustete das Wasser aus ihren Lungen. Das sie schon einen Satz zustande gebracht hatte, obwohl das Meerwasser sie geschwächt hatte, musste ich ihr hoch anrechnen. Sie war echt taff, wenn auch nicht stark. "Was macht ihr so alleine auf dem Meer?", fragte Whitebeard nach, wobei ich Besorgnis in seiner Stimme hören konnte. "Wir... suchen meinen... Vater", sprach Ruby und fing an, sich langsam vom Boden zu erheben. Sie wollte nicht schwach sein in Front von diesen Leuten... das war ihre Stärke. "Wer ist dein Vater?", fragte einer der Männer, die ich noch nie in meinem Leben gesehen hatte. War vermutlich ein Neuer, immerhin kamen immermal wieder neue Leute zu Vater an Bord und blieben, weil sie die Atmosphäre hier genossen. "Mein Vater ist der rote Shanks. Ich hatte gehört, das er hier in den Gewässern unterwegs wäre", log Ruby und sah dann zu Whitebeard. Er war deutlich größer als wir und das schüchterte Ruby etwas ein, aber da ich noch immer vor ihr stand und sie somit schützte, war sie mutig genug, Vater entgegen zu treten. 

Ich konnte Schmerz und Reue in den Augen der Männer um uns herum sehen, als Ruby ihnen mitteilte, wer ihr Vater war. Es wäre besser, ihr würdet jetzt gehen!", sprach Marco und versuchte sich dabei nicht anmerken zu lassen, das auch er unter der Tatsache litt, das Ruby meine Schwester war. "Das geht nicht, ihr habt unser Boot versenkt!", sprach Ruby und versuchte sich dabei mutig vor Marco zu stellen. Ich hatte ihr erzählt, was ich hier erlebt hatte, dafür hatten wir auf der Reise hierher ja genügend Zeit und sie war nicht wirklich davon begeistert, das ich einfach so fallen gelassen wurde. Zudem wunderte Ruby sich, wieso ich hierher zurückkehren wollte, nur um jemanden zu retten, der mich auch nicht haben wollte. Als ich ihr dann erklärte, das ich diesen Mann liebte... verstand sie es. Eine Frau machte schon merkwürdige Sachen, wenn sie verliebt war und wenn sie wusste, das die Person, die Sterben würde, die Person war, die sie liebte, würde sie jeden Leidensweg über sich ergehen lassen. Zumindest war das bei Ruby und mir so... 

Marco sah zu Vater, der die Augen geschlossen hatte und dann nickte. "Ihr könnt bis zur nächsten Insel bei uns bleiben", sprach Whitebeard, weswegen die anderen Piraten anfingen zu Murmeln. "Schluss jetzt, ich denke nicht, das sich der Vorfall nun mit ihr wiederholen wird, also geht zurück an die Arbeit!", befahl Marco und sofort waren sie alle wieder ihren Tätigkeiten nachgegangen, während er uns eingehend musterte. "Wir müssen euch irgendwie beschäftigen... Die Reise dauert noch zwei Wochen, bis wir die nächste Insel erreichen", murmelte Marco vor sich hin. "Sie könnten in der Küche arbeiten", sprach Whitebeard und wirkte umso trauriger, je länger er Ruby ansah. "Ich glaube nicht, das Thatch das ertragen würde", meinte Marco, was mein Herz höher schlugen ließ. Thatch lebte noch! Wir waren rechtzeitig hier gewesen! "Ihm wird nichts übrig bleiben", meinte Whitebeard und Marco nickte nur. Ohne uns noch einmal anzusehen ging er los und deutete uns, das wir ihm folgen sollten. Da ich den Weg schon kannte, brauchte ich ihm eigentlich nicht folgen, aber der Tarnung halber, ließ ich mich führen, während Ruby wie ein verlorenes Reh in die Höhle der Löwen ging, die in ihren Augen nur auf einen Moment warteten, sie zu töten. 

Bei der Küche angekommen ließ Marco uns einfach stehen und ging davon. Ihm war unsere Anwesenheit anscheinend auch zu viel und um uns nicht sehen zu müssen, waren wir unter Deck verbannt worden.

Ohne Ruby wirklich Bedenkzeit zu geben, klopfte ich an der Tür zur Küche, woraufhin Thatch, der Mann, den ich über alles liebte und zu dessen Rettung ich hierher zurückgekehrt war, die Tür öffnete. "Wer seid ihr?", fragte er und wirkte dabei ziemlich geladen. Es schien, als habe er in letzter Zeit wirklich schlecht geschlafen. War das meine Schuld? "Whitebeard schickt uns, um die in der Küche zu helfen", sprach Ruby eingeschüchtert. Ich konnte ihr ansehen, das sie nicht verstand, was ich an ihm fand und ich konnte an nichts anderes denken, als das ich ihn liebend gerne nun umarmen würde und küsste.... Einen Moment sah Thatch geschockt aus, als er Ruby erblickte, dann schüttelte er den Kopf und sah betrübt zu meiner Schwester. "S... sicher. Kommt rein. W.... wer seid.... ihr?", fragte Thatch nach und schien dabei den Tränen nahe. "Ich bin Ruby und das ist Shadow", stellte Ruby uns vor, da ich ja so tat, als würde ich nicht sprechen können. Wir folgten dem Mann, der gebrochener nicht sein könnte und ließen uns einen Platz geben, an dem wir arbeiten konnten, was eigentlich nur Kartoffelschälen war. Wir waren beschäftigt und er musste uns nicht die ganze Zeit sehen. Das mein angeblicher tot ihn so getroffen hatte, hatte ich nicht für möglich gehalten. Ich verfluchte mich für meine eigene Entscheidung und schwor mir, das ich das ganze bald auflösen würde.... wenn ich Thatchs Tot verhindert hatte, den vorher konnten sie mich nicht aussetzen, dafür würde ich mit allen mitteln sorgen!

Unter einem falschen Stern - One Piece FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt