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Orka war der erste aus der Mannschaft, der sich wieder fing. Ace war ja noch dabei, sich kaputt zu lachen. "Also ich hab mir zwar schon gedacht, das du irgendwas verheimlichst, aber das es sowas ist, find ich genial!", meint er und kratzt sich grinsend an den Hinterkopf. Ich zuckte nur mit den Schultern und knöpfte mir das Hemd wieder zu, den zum einen wurde es frisch, zum anderen sollten sie mir da nicht die ganze Zeit hinstarren.

Unsicherheit breitete sich unter den Männern aus, den nun war eine Frau unter ihnen. Wahrscheinlich dachten sie, das sich nun alles ändern würde, aber mir war das egal, ich war doch immer von Männern umgeben gewesen. "Ace, was ist jetzt auf der nächsten Insel", fragte ich meinen Captain mit einem mal, sodass er sofort ernst wurde. "Naja, das wollte ich dir eigentlich nicht sagen, aber wir werden da auf einen von Whitebeards Verbündeten treffen und uns so den Aufenthaltsort des Kaisers beschaffen", meint Ace mit ernster Stimme. Mein Blick wurde ernst, als ich ihn ansah. "Du weißt, das ich mich nicht an einem Kampf mit Whitebeard oder einem seiner Leute beteilige, oder?", fragte ich ihn, obwohl ich seine Antwort bereits wusste. "Ja, das wissen wir alle, deswegen wollten wir dir das auch nicht sagen und hatten überlegt, dich bei unserer Ankunft einzusperren, aber uns ist klar, das du dich mit Leichtigkeit befreit hättest", gesteht Ace ihre Absichten. Verstehend und auch wissend um diese Tatsache, nickte ich. "Und das ich euch alle eigenhändig zur Hölle geschickt hätte, ist euch sicherlich auch klar", meinte ich ruhig und mit verschränkten Armen. "Nach der Aktion eben auf jedenfall!", meinte der Mann, mit dem ich mich bis vor wenigen Augenblicken noch geprügelt hatte. Zum einen war die Nachricht, auf der nächsten Insel endlich den Aufenthaltsort von Whitebeard und seiner Bände zu erfahren, etwas, auf das ich lange hingearbeitet hatte, doch fühlte es sich gleichzeitig wie ein verrat an, obwohl ich noch garnicht lange hier war. Seufzend ließ ich meine Arme sinken und sah mit traurigen Blick aufs Meer hinaus. "Ich geh mich mal ums Abendessen kümmern", sprach ich dann und verließ die Gruppe. Ich braucht etwas Zeit für mich, den das ich mein Ziel womöglich so schnell erreichen würde, hätte ich niemals für möglich gehalten!

So vergingen die Stunden, in denen ich mich um das Abendessen kümmerte und dabei überlegte, was ich im Falle eines Kampfes tun würde. Einfach daneben stehen und zuschauen war mir nicht möglich, dafür war ich zu impulsiv und loyal. Nachdenklich ging ich alle holen und ging dann zurück in den Speisesaal. Schnell kamen die anderen und so als wäre nie etwas gewesen, setzten sie sich zu mir an den Tisch und aßen in ruhe ihr Abendessen. Sie alle wirkten etwas abgelenkt, wenn nicht sogar nachdenklich, ja sogar Ace machte sich Gedanken! Was, wenn sie gerade darüber nachdachten, mich auf der nächsten Insel auszusetzen? Nein, das würde nicht passieren, immerhin brauchten sie mich als ihre Köchin, oder nicht?

Nach dem Abendessen verabschiedete ich mich und ging in meine Kajüte. Dort legte ich mich auf mein Bett und starrte die Decke an. War ich eigentlich bereit dazu, die Whitebeard-Piraten jetzt zu treffen? Wäre es für mich nicht einfacher, mich weiterhin zu verstecken, bis sich niemand mehr an mich erinnerte? Doch was sollte ich dann tun? Ich war noch nie jemand gewesen, der sich nur versteckt hatte. Ich war als Kämpfer bekannt und habe mich auch nie geschämt, wenn ich verloren hatte.

Meine Gedankengänge wurden jäh unterbrochen, als jemand an meine Tür klopfte. Verwirrt über den plötzlichen Besuch richtete ich mich auf und bat die Person herein. Zu meiner vollkommenen Überraschung handelte es sich bei dem Besucher um meinen vorherigen Kontrahenten. Bevor ich ihn allerdings hinauswarf, wollte ich wissen, weswegen er mich aufgesucht hatte. "Es tut mir leid. Ich bin nur wütend geworden", meinte er ehrlich und kam dabei auf mich zu. Da ich nicht wirklich wusste, was er nun vor hatte, blieb ich in Angriffshaltung. Er verstand meine Sorge anscheinend und setzte sich dann auf den Stuhl neben dem Bett. "Ich habe keine Waffe mitgebracht, ich möchte nur mit dir reden", meinte der junge Mann, dessen namen ich noch immer nicht wusste. Da mich das mittlerweile nervte, seufzte ich kurz, ehe ich ihn dann nach seinen Namen fragte: "Wie heißt du eigentlich" Etwas verwundert darüber, das ich seinen Namen nicht kannte, fing er an zu lachen. "Ich bin Blue, ich bin eigentlich die meiste Zeit im Ausguck. Nur nach dem Sturm bin ich heruntergekommen und dann auch erstmal unten geblieben", stellt er sich und seine Arbeit vor. "Naja und ich bin die meiste Zeit in der Küche, da ist es klar, das man sich kaum über den Weg läuft", meinte ich ruhig und ließ damit auch mein Misstrauen fallen. Blue ließ den blick durch mein Zimmer gleiten, das nicht den hauch einer Persönlichen note hatte, wenn man die beiden kleinen Bäume nicht beachtete. "Wie kommt es, das du dein wahres ich verborgen hast?", fragte er neugierig und sah dabei wieder in meine Richtung. Ich zuckte leicht mit den Schultern und sah zum Fenster nach draußen. "Ich weiß, das die Marine nach einer Frau sucht, also bin ich als Mann aufgetreten", gestand ich meine Gedanken. Das ich von der Marine gesucht wurde, war eigentlich nicht die Beste Neuigkeit, die man verkünden konnte, aber was nützte es, es jetzt noch weiter geheim zu halten? "Die Marine jagt dich?", fragte Blue unsicher nach, den anscheinend hatte er mich trotz unseres kleinen Kampfes nicht wirklich für einen ernst zunehmenden Gegner gehalten. "Seid ich zurück denken kann, bin ich schon auf der Abschussliste der Marine", gestehe ich und ziehe dabei die Beine an meinen Körper. Darüber nachzudenken, das ich niemals die Wahl hatte, ein einfaches Leben zu führen, macht mich traurig und auch wütend. Nur weil mein Vater ein Pirat war, jagte man mich, aber was sollte ich jetzt noch dagegen unternehmen? Die Fäden meines Schicksals wurden schon lange vor meiner Geburt gesponnen, ich kann nur versuchen, sie ab und an ein kleines bisschen zu verändern und dann den mir vorgeschriebenen Weg als Piratin zu bestreiten. Womöglich auf ewig allein, den wer legt sich schon gerne mit einem Kaiser an, der seine Tochter beschützen wollen würde?

Unter einem falschen Stern - One Piece FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt