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Langsam wurde es Zeit, den Laden zu schließen. Aufräumen konnten wir ja am nächsten Tag, also brachte mich mein neuer Chef in das Zimmer, das er mir geben wollte und ließ mich dann alleine.

Zufrieden schmiss ich mich in mein neues Bett und schloss direkt meine Augen, was war das nur für ein Tag gewesen? Heute hatte ich die Rothaar-Piraten nach zwei Jahren verlassen dürfen und hatte auch gleich auf anhieb einen Job gefunden. Ich hatte neben einen Lohn noch eine Unterkunft und Speis erhalten, was konnte man da mehr verlangen? Naja, seine besten Freunde vielleicht?

Es stimmte mich traurig, das ich die Whitebeard-Piraten nun so lange nicht gesehen hatte. Würden sie mich noch dabei haben wollen, wo ich doch zwei Jahre weg gewesen bin? Wer wusste überhaupt, wann ich wieder auf sie stoßen würde? Niemand...

Seufzend schloss ich meine Augen, jetzt hieß es erst einmal schlafen, damit ich für morgen neue Kräfte hatte.

Am nächsten Tag erwachte ich sehr früh, wobei ich nicht wirklich freiwillig wach war, aber vor dem Laden schien jemand zu randalieren. Genervt stand ich auf und blickte aus meinem Fenster, um einige junge Männer zu sehen, die sich gerade an der Eingangstür zu schaffen machten. Anscheinend wollten sie den Laden überfallen, aber da ich ja jetzt wach war, konnte ich das verhindern. Genervt wie ich war, ging ich aus meinem Zimmer und dann direkt zum Lokalraum, wo mein Chef schon mit einem Besen bewaffnet wartete. Meinte er das ernst? Ein Besen? "Hey Toni, hast du hier ne Kanone oder so?", fragte ich nach und er merkte gleich, das ich noch nicht wirklich wach war. Schnell lief er um den Tresen und zog eine Waffe heraus. "Ich kann nicht wirklich zielen, da ich auf einem Auge fast blind bin, deswegen hab ich die Waffe nicht genommen", rechtfertigte sich mein Boss nun vor mir. Gut so, dachte ich mir, den ein ungeübter Schütze war noch gefährlicher, als ein geübter, zumindest für seine Kameraden.

Ich richtete die Waffe auf den Eingang und gerade als sie die Tür aufgebrochen hatten und öffneten, schoss ich knapp am Kopf des vermeintlichen Anführers vorbei. "Ihr kleinen Knalltüten, verzieht euch zurück in eure Löcher, wenn ihr nicht gleich ins Gras beißen wollt", knurrte ich sie aggressiv an. Ja, mit mir war in diesem Zustand wirklich nicht gut Kirschen essen. Entsetzen war auf den Gesichtern der Halbstarken Männer zu sehen, die mich anstarrten, als wäre ich der leibhaftige, was mein wild abstehendes rotes Haar wahrscheinlich noch verstärkte, aber niemand weckte mich, ohne seine Strafe zu bekommen!

"Scheiße, ich dachte hier lebt nur der Alte und seine Tochter!", rief jemand aus der hinteren Reihe. "Und sein Neffe, also verzieht euch, oder es setzt was!", drohte ich ihnen noch einmal, wobei ich zur Bestätigung noch einem einen Schuss in die nächste Wand abgab. Panisch drehten sich sie Halbstarken um und liefen davon. Mit solch einer Gegenwehr hatten sie nunmal nicht gerechnet. "Danke Zero", sprach Toni und stellte den Besen ab. "Wow, du bist echt mutig!", hörte ich die Stimme von Tonis Tochter hinter uns. "Kann angehen. Toni, hast du ne Werkzeugkiste? Ich muss die Tür noch wieder heile machen", meinte ich und trat dabei an die kaputte Tür. Ja, sie war beschädigt und mit einem einfachem Austausch des Schlosses, müsste alles wieder gut halten. "Hey, du", fing ich an und deutete auf Tonis Tochter, "kannst du mir ein neues Türschloss besorgen? Dann ist das hier schnell repariert"

Die Frau nickte und lief los, während ich mich auf einen Hocker setzte und wartete, das Toni mit der Werkzeugkiste wieder kam.

Ich war gerade dabei, das alte Schloss auszubauen, als ich einen schrei vernahm. Nach der panischen Redaktion meines Nebenmannes Toni war mir klar, das es seine Tochter gewesen war. Sie war noch immer nicht mit dem Schloss zurück und jetzt wusste ich, das da etwas passiert war. "Hey Toni, sie heißt deine Tochter?", fragte ich nach, als ich das Werkzeug zur Seite legte, um mir dann die Kanone zu nehmen. "Sie heißt Margarete", antwortete er mir ängstlich. "Ich hole sie zurück", meinte ich knapp und verließ dann die Bar. Sollten sie dem armen Mädchen etwas getan haben, war es an der Zeit, über ihr Testament nachzudenken.

Mein Weg führte mich nicht sonderlich weit weg von der Bar, war ja auch irgendwie klar, da wir ihren schrei ja gehört hatten. Sie wurde von den selben Flachpfeifen festgehalten, die auch schon versucht hatten in die Bar einzudringen. Genervt bis zum geht nicht mehr nahm ich ein Holzbrett vom Boden, wollte ich ja keine wertvolle Kugel verschwenden und trat um die Ecke. Sie hatten mich noch nicht gesehen, was den Effekt, den das zur Seite schlagen ihres Anführers mit dem Brett, deutlich anhob. "Jetzt Mal tachilles ihr Kleingeister. Finger weg von der Bar, Finger weg vom Barkeeper, Finger weg von seiner Tochter und meiner Cousine. Ihr wollt also Streit? Den könnt ihr haben, aber seid ihr mit dem Echo einverstanden? Ich bin jetzt lange genug zur See gefahren oder habe mit Seemännern gearbeitet, um zu wissen, was ein schwieriger Kandidat ist und ihr seid gerade auf dem besten Weg dazu, von mir höchstpersönlich in die Abgründe der Hölle geworfen zu werden. Lasst es eine letzte Wahrnung sein: Sollte ich euch jemals wieder Mist bauen sehen, sorge ich dafür, das einer der vier Kaiser hierher kommt und euch umlegt", sprach ich ernst. Zuerst waren sie eingeschüchtert, doch dann fingen sie an zu lachen, hatten sie mir das mit dem Kaiser nicht geglaubt.

Zu ihrem Entsetzen tauchte aber der rote Shanks hinter mir auf und sah mich verirrt an. "Wollte mich gerade bei dir verabschieden, da meinte Toni, das du losgezogen bist seine Tochter zu retten. Sind das die Knalltüten, die ihr etwas antun wollten? Soll ich sie einen Kopf kürzer machen? Habt ihr Zero etwas getan?", fragte er und wurde dabei immer wütender. Jetzt rutschte den Jungen definitiv das Herz in die Hose und sie hauten ab, während ich meinen Vater Festhalten musste. "Schon gut, ich hab sie gewarnt. Sie sollten die Bar jetzt in Ruhe lassen. Margarete, bist du in Ordnung?", fragte ich die junge Frau und kniete mich neben sie. Mit fröhlichen und zugleich auch funkelnden Augen sah sie mich an. "Ja, danke, du bist mein Held", meinte sie schwärmend, weswegen mein Vater und ich leider Gottes anfangen mussten zu lachen. Auf ihr verständnisloses Gesicht hin, meinte ich, das ich ihr das in der Bar erklären würde.

Also machten wir zehn, den mein Vater war wie immer nicht alleine unterwegs, und auf den Weg zurück in die Bar, wo uns Toni schon erfreut erwartete.

Unter einem falschen Stern - One Piece FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt