05

708 32 0
                                    

Da ich gerade erst in die Mannschaft aufgenommen wurde, genoß ich etwas den Welpenschutz, was soviel hieß, das ich bei Kämpfen unter Deck musste und nur mit leichten Aufgaben betraut wurde, zumindest erklärte mir das Thatch, bei dem ich angefangen hatte in der Küche auszuhelfen.

"Kümmerst du dich um die Kartoffeln?", fragte Thatch mich, während ich gerade dabei war, das Gemüse klein zu schneiden. "Ja", antwortete ich ihm und machte mich dann daran, die Kartoffeln zu schälen. Mich ärgerte es, das ich hier in der Küche eine Aushilfe war und dann auch noch die einzige, aber Thatch erklärte es mir so, das er niemanden beim Kochen bei sich haben wollte und mich nur ihm helfen ließ, weil ich mich nicht wie der größte Vollidiot aufführte, so wie es die anderen meist taten. Ich war mir sicher, sie machten das mit Absicht, da sie sich vor der Arbeit drücken wollten, mir hingegen machte es tatsächlich Spaß, zumindest meistens.

"Die Kartoffeln sind fertig geschält", sprach ich nach einer halben Stunde und stellte dabei auch schon den Topf auf den Herd. "Soll ich noch etwas vorbereiten?", fragte ich vorsichtig, den ab und an warf Thatch selbst mich raus. "Wunderbar, dann geh doch etwas aufs Deck, da kannst du dich mit den anderen Austauschen", meinte er und schob mich auch gleich aus der Tür hinaus. Wiederwillig machte ich mich also auf den Weg an Deck, wo die anderen gerade ihren Tätigkeiten nachgingen. Thatch meinte zwar, ich sollte mich mit den anderen Austauschen, aber ich hatte auch nach zwei Wochen hier auf dem Schiff noch Angst. Was, wenn sie mein Geheimnis herausfanden und mich dann vertrieben, wenn nicht sogar töteten? Ich hatte zwar schon mit einigen von ihnen gesprochen, aber sie waren mir noch immer Suspekt.

"Hey Zero, mal wieder aus der Küche geflogen?", fragte mich jemand aus der Crew. "Nicht ganz, den Rest schafft er alleine hat er gesagt", sprach ich und sah dabei aufs Meer hinaus. Es war schon komisch, ich sprach nur das nötigste mit den anderen und schottete mich vollkommen ab. War meine Angst so groß, das ich lieber alleine war? Dabei wollte ich doch nicht alleine sein...

Seid ich meine Mutter verlor, war ich auf der suche nach meinem Vater, doch leider hatte ich ihn bis jetzt nicht gefunden. Meiner Mutter musste ich versprechen, niemandem seinen Namen zu verraten, den nicht einmal er wusste, das ich existierte. Meine Mutter hatte es ihm nie verraten und wollte es auch nie, den sein Wissen bedeutete meine Gefahr.

Seufzend richtete ich mich auf, ob ich ihn jemals finden sollte? Würde er mich überhaupt haben wollen? "Hey Zero, was schaust du so traurig?", fragte mich Marco, der Kommandant der ersten Division, als er zu mir kam. Irgendwie hatte ich es geschafft, mich mit ihm anzufreunden, ohne ihn direkt als Gefahr zu sehen. Das konnte vielleicht daran liegen, das er mir mein Leben gerettet hatte. "Ach, ich muss an meine Familie denken, also meine vorherige Familie", sprach ich und schloss dabei meine Augen. "Meinst du die Hafenarbeiter?", fragte er vorsichtig nach, nachdem er sich neben mich gesellt hatte. "Nein, ich denke an meine Mutter. Sie starb so, wie Vater fast gestorben wäre, durch einen hinterhältigen Angriff. Ich erinnere mich noch daran, als wäre es gestern gewesen, auch wenn ich noch ziemlich jung war", sprach ich und war dabei ziemlich traurig geworden. Marco legte mir einen Arm um die Schulter und sah mich ernst an. "Du bist ein herzensguter junger Mann. Es war richtig, dich mitzunehmen Zero. Wir können nichts ungeschehen machen, aber du bist nicht mehr alleine. Du hast jetzt uns, wir sind deine Familie. Wir machen uns alle Sorgen um dich, weil du dich so zurück ziehst", sprach er mit ruhiger Stimme. In diesem Moment fühlte ich mich wie ein kleines Kind, das von seinem Vater zurecht gewiesen wurde. "Nachdem meine Mutter starb, habe ich ein Jahr mit niemandem gesprochen. Das ich hier stehe und mit euch rede, nachdem meine Freunde getötet wurden, ist schon ein wunder. Gebt mir noch etwas Zeit, damit ich alles vollends verarbeiten kann, aber ich danke dir Marco, das du mir zugehört hast", sprach ich dann und sah wieder hinaus aufs Meer. Ich liebte das Meer, ich hatte es schon immer geliebt, das hatte ich wohl von meinem Vater geerbt. "Wir steuern morgen eine Insel an, vertritt dir da die Beine und wir reden weiter", meinte er sanft und ließ mich dann alleine. Eine Insel ja? Das war die erste Insel, die wir nach meinem Beitritt ansteuerten. Vielleicht hatte er recht, ich sollte mir die Beine etwas vertreten. Das Leben ging weiter, in der Vergangenheit zu leben, war nicht Richtig. Ich liebte meine Mutter und auch meine Freunde, aber nur an sie zu denken, ließ mich traurig werden. Vielleicht war es Zeit für einen neu Anfang, ohne bedenken und ohne Angst, aber verraten, das ich eine Frau war, würde ich trotzdem nicht.

Unter einem falschen Stern - One Piece FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt