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Schnell ließ mich die Frau auch alleine zurück, den es war ja allerhand los und mein Vater und seine Leute waren ja noch nichtmal hier aufgeschlagen. Doch bevor ich weiter überlegen konnte, kamen schon fünf Bestellungen auf einmal rein. Da ich es ja noch von der Moby Dick gewöhnt war, für mehrere hundert Mann gleichzeitig zu kochen, war dies hier kein Problem für mich. Innerhalb weniger Minuten hatte ich die geforderten Speisen zubereitet und nach vorne gegeben. 

Das das essen schmeckte, merkte ich schnell, den immer mehr Bestellungen kamen herein. Ohne einen Handgriff zu verschwenden, machte ich mich einfach daran, ihnen allen etwas schönes zuzubereiten und manchmal konnte ich den Barmann glücklich lächeln sehen, den immerhin hatte ich vorhin seinen Hals aus der Schlinge gezogen und nun hatte er eine Köchin, die schneller war, als er sich zu träumen gewagt hatte.

Gerade, als ich dabei war einen Teller nach vorne zu geben, öffnete sich die Tür der Bar und mein Vater trat mit seinen Männern ein. Schlagartig war es still und die versammelten Piraten sowieso das Barpersonal sahen die Crew geschockt an, den immerhin sahen sie nicht alle Tage einen der vier Kaiser. Ich hingegen arbeitete unbeirrt weiter, selbst als man aufmerksam in die Richtung der Küche sah, interessierte es sich nicht die Bohne. Erst, als die Tochter des Barmannes nach hinten gelaufen kam, um mich dazu zu bewegen, ruhig zu sein, hielt ich genervt inne. "Was solln dieser Aufriss. Das ist doch nur Shanks", meinte ich genervt. Die Frau wollte mir die Hand vor den Mund halten, den anscheinend konnten mich die Menschen im Nebenraum hören. Noch immer genervt über diesen Tumult ging ich in den Nebenraum, wo die Männer mich erst wütend anstarrten, dann aber anfingen zu lachen, zumindest die Rothaar-Piraten. "Ach Zero, du bist das!", meinte mein Vater grinsend. "Ja, was dagegen, muss doch arbeiten, wenn ich n Schiff haben will", antwortete ich ihm und konnte mir ein grinsen ebenfalls nicht verkneifen. "Na dann, bring mir mal was zu futtern!", rief einer seiner Männer. "Wenn ihr Geld dabei habt klar. Wie immer? Hab glaube ich alles da!", meinte ich amüsiert über den entsetzten Gesichtsausdruck meines neuen Chefs. "Wie immer!", meinte er und schon war ich wieder in die Küche gegangen, um ihm sein essen zuzubereiten. Mein Chef kam mir hinterher und starrte mich entsetzt an. Wie konnte ich es nur wagen, einem der vier Kaiser so zu kommen und woher kannte ich ihn, das schien er sich zu fragen, das konnte ich ihm ansehen. "Ich bin die letzten zwei Jahre auf seinem Schiff mitgesegelt. Wir kennen uns gut, also keine Sorge. Der rote Shanks ist ein netter Mann, wenn man ihn näher kennt und er macht auch Späße mit, zumindest, wenn ich sie mache. Am besten suchst du schonmal das Bier raus, das werden sie gleich verlangen", meinte ich und kochte dabei weiter. 

Vier Stunden dauerte die Belagerung der Rothaar-Piraten, wobei ich nach drei Stunden mit dem kochen aufhörte und mich einfach zu ihnen begab. Mein neuer Chef wurde tatsächlich von meinem Vater zu sich gerufen, sodass ich ein bisschen Blass wurde, den er hatte schon ordentlich einen gebechert. "Du bist der Chef hier oder?", fragte mein Vater lallend nach, während ich mir mit Ben Beckmann, Vaters Vizen, ein Wettsaufen lieferte. "Ja, das bin ich", sprach er unsicher und ich fürchtete schon, dazwischen gehen zu müssen. "Pass gut auf meine Kleine auf, sonst komm ich wieder", drohte mein Vater jetzt, sodass ich mir die Hand vor den Kopf schlagen musste. Da aber zum Glück nurnoch mein Chef und die Bande meines Vaters hier war, war der Schaden, den er gerade angerichtet hatte, nur gering. "Deine Kleine?", fragte mein Chef verunsichert nach und sah zu mir. "Ja, seine Kleine. Der Typ ist mein Dad und ich bin eigentlich ne Frau", meinte ich genervt und ging dann auf meinen Vater zu. Das Wetttrinken mit Ben war somit beendet. "Du bist mal wieder ne alte Schnapsdrossel! Ich hab dir gesagt, das ich das alles alleine hinbekomme und jetzt bedrohst du meinen neuen Chef! Ich glaub es wird Zeit, das du ins Bett gehst!", meckerte ich mit meinem Vater, der mich entschuldigend ansah. Er hatte anscheinend etwas zu spät gemerkt, das er sich gerade verplappert hatte, aber was nun raus war, konnte er nicht zurück nehmen. 

Ben, der im Gegensatz zu meinen Vater noch nüchtern war, lachte leicht und nahm ihn unterm Arm. "Sorry kleine, ich bringe ihn Mal ins Bett. Gute Nacht", sprach er und ging dann mit meinem Vater und den anderen zurück zu ihrem Schiff, während ich mit meinem Chef alleine in der Bar zurück blieb.

"Dein Vater ist einer der vier Kaiser?", fragte mein Chef nach, nachdem die Bar leer war. "Schrecklich oder?", fragte ich ihn als gegenfrage und sah dabei zur Tür, durch die sie geschritten waren. "Ist es nicht gefährlich, wenn dein Vater dich jetzt ziehen lässt?", fragte er nach und wirkte dabei besorgt. "Weißt du, mein Vater hat es geschafft mich zwei Jahre bei sich zu behalten und mich zu trainieren. Auch wenn es ihm nicht gefallen hat, das ich stärker werden wollte, so musste er sich eingestehen, das ich nicht das kleine Mädchen war, das er sich erhofft hatte. Ich war stur, stürmisch und manchmal echt nervtötend, trotzdem hat er mich nie aufgegeben, egal wie sehr ich versucht habe ihn zu verletzen. Er ist ein guter und fürsorglicher Vater und manchmal habe ich gedacht, was wohl gewesen wäre, wenn ich ihn doch nur früher getroffen hätte, doch das ist jetzt Geschichte. Ich sollte am besten aufhören, soviel über mich Preis zu geben, immerhin könntest du ja die Marine rufen, damit sie mich festnimmt", sprach ich und war zum Ende hin ziemlich angespannt gewesen. Schnell winkte der Barbesitzer ab und lächelte mich an. "Weißt du, mein Bruder ist auch Pirat gewesen. Vor vielen Jahren ist er aber leider gestorben. Ich habe nichts gegen Piraten, wenn sie sich zu benehmen wissen und wie ich schon sehen durfte, scheinst du ganz ordentlich zu sein. Ich hab einen Vorschlag für dich, was deine Bezahlung angeht. Ich gebe dir freie Unterkunft und Verpflegung, dazu noch einen Lohn und du arbeitest hier dann für mich, bis du deine Reise fortsetzen möchtest. Einen Piraten ruft das Meer immer und wie mir scheint, bist du auf der suche nach etwas bestimmten. Wenn die Zeit reif ist, sollst du hinaus fahren und das finden, was du suchst, kleine", meinte der Barbesitzer und kam dabei mit einem Bier zu mir. Lächelnd nahm ich es entgegen und stieß mit ihm an. "Abgemacht! Ich möchte, das du mich, ebenso wie die anderen, Zero nennst. Zudem möchte ich, das du niemandem verrätst, das ich eine Frau bin. Ich finde es einfacher wie ein Mann behandelt zu werden", meinte ich ruhig und sah dabei den Barbesitzer an. "Geht klar Zero, mein Name ist Toni!", stellte sich er sich vor.

So fand ich also meine neue Arbeit und einen wirklich netten Chef, der sich doch tatsächlich um mich zu sorgen schien. Da wird mein Vater aber mächtig froh sein, wenn er davon erfährt.

Unter einem falschen Stern - One Piece FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt