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"Hey Zero, was ist den hier los? Hast du schon bei unserem ersten Halt Mist gebaut?", hörte ich die amüsierte Stimme von Marco hinter uns, als er sich uns näherte. "Nein nein, ich wusste nur etwas über den Verbleib eines kleinen Mädchens, mehr nicht", spielte ich das ganze herunter. "So klein wird das Mädchen nicht mehr sein. Sie müsste jetzt um die 21 Jahre alt sein!", sprach der alte Mann vor mir. "Für die Hafenarbeiter wird sie immer das kleine Mädchen bleiben", sprach ich. "Meinst du deine Kameraden, die alle getötet wurden?", fragte Marco nach. Mit wütendem Blick wand ich mich ihm zu. "Musstest du das jetzt sagen?", fragte ich nach. "Naja, stimmt doch. Man hat fast alle Menschen der Insel getötet, nachdem wir abgereist waren", sprach Marco jetzt so, als hätte ich das schon längst gewusst. "Was?", fragte ich nach und sank zu Boden. Sie hatten alle getötet? "Wusstest du das nicht?", fragte Marco nach und schien sich darüber zu wundern.

Ohne es kontrollieren zu können fing ich an zu zittern und sah mit verstörten Blick in Richtung unseres Vizen. Sie waren fast alle gestorben? Wegen mir? "Was ist mit Viktoria? Lebt sie noch?", fragte der alte Mann nun und lief auf Marco zu. Mit zittrigen Fingern hielt ich den alten Mann fest und sah dabei auf den Boden. "Ich sagte doch, sie sei vor einiger Zeit aufs Meer hinausgefahren. Sie war zu dem Zeitpunkt nicht da", sprach ich Monoton und stand dann wieder auf. "Verzeiht, ich werde mich wohl doch erstmal wieder zurückziehen", meinte ich an Marco gerichtet, als ich an ihm vorbei ging und mich auf den Weg zum Schiff machte. Sie waren also fast alle gestorben? Die nette Bäckerin, die mir immer schöne Augen gemacht hatte, der alte Friedhofswärter, der mir immer Gesellschaft geleistet hatte, während ich vor dem großen Engel saß und an meine Mutter dachte, Frederick, der einzige Arzt auf unserer Insel, sie alle waren tot. Dann dachte ich an meinen Vermieter, wie er mich rausgeworfen hatte und da fiel mir ein, das mein Vermieters Enkel bei der Marine war. Wusste er etwa, das sie kommen wollten um unsere Insel zu vernichten? Hatte er mich deswegen fortgeschickt? Verdammt, das war zum Haare raufen, wieso war ich da nicht gleich drauf gestoßen.

Ohne auf meine Kameraden zu achten, die mich angesprochen hatten, ging ich aufs Schiff und dann in meine Kajüte. Nachdem ich die Tür geschlossen hatte lehnte ich mich dagegen und sank zu Boden. Mein Herz fühlte sich bleischwer an, den ich wusste nun, das ich wirklich alles verloren hatte, nur mein Vater sollte noch leben, doch das interessierte mich nicht mehr. Whitebeard war mein Vater geworden und ich würde ihm bis in den tot folgen!

Lange überlegte ich, was ich nun machen sollte, immerhin war ich schuld an dem Tot dieser armen Leute, bis mich ein Klopfen aus meinen Gedanken riss. "Hey Kleiner, alles in Ordnung?", fragte die besorgte Stimme von Marco. Anscheinend hatte er mir ein bisschen Zeit geben wollen, bevor er mich darauf ansprach. "Nein. Ich wusste nicht, das man die Bewohner der Insel getötet hat", sprach ich traurig und zog meine Beine noch enger an meinen Körper. "Tut mir leid Zero, ich dachte, das du das Gewusst hast. Soweit ich weiß, sind nur du und dieses Mädchen, von dem du erzählt hast noch am Leben. Wir wissen nicht, hinter wem die Marine her war, ob nun hinter Vater oder hinter diesem Mädchen, aber sie haben keinen der beiden bekommen. Alles andere waren wohl Bauernopfer für sie", meinte er und wusste garnicht, wie wütend er mich deswegen machte. Nur das Mädchen und ich hatten überlebt? Dann habe nur ich überlebt! Leicht schwankend stand ich auf und öffnete die Tür. "Du Marco? Darf ich dich um etwas bitten? Würdest du mich trainieren?", fragte ich vorsichtig nach, wobei ich ihm dabei in die Augen sah. Meine Frage schien ihn zu überraschen und doch auch zu freuen, immerhin war ich bis jetzt nur mit Samthandschuhen angefasst worden. "Natürlich! Ich kann verstehen, das du Angst hast und dich selbst währen möchtest", meinte Marco und legte mir dabei eine Hand auf den Kopf. "Danke", sprach ich erleichtert, den ich hatte wirklich das Gefühl, das er es mir ausreden wollte. "Na komm kleiner, lass uns was trinken gehen. Morgen können wir ja mit dem Training anfangen", meinte Marco und nahm seine Hand wieder von meinem Kopf. Dann drehte er sich um und ging los und nahm einfach an, das ich ihm folgte. Tatsächlich tat ich das auch und so ging ich mit ihm gemeinsam wieder vom Schiff in die nächste Bar, wo wir schon sehnlichst erwartet wurden. Thatch kam auf mich zugesprungen und umarmte mich stürmisch, so als wäre ich ewig verloren gewesen. "Ich dachte du weißt das", meinte er schuldbewusst. "Schon gut, ich hab mich auch nicht wirklich dafür interessiert oder? Was alles passiert ist, wäre auch so passiert. Ich war nur zur Falschen Zeit am falschen Ort.", sprach ich und wurde dann direkt von Thatch in eine Ruhige Ecke gezogen, wo er mich platzierte und mir direkt ein Bier vors Gesicht stellte. "Und jetzt trink Zero, als gäbe es kein Morgen", sprach er aufmunternd. Ich nickte leicht und nahm dann den Krug in die Hand, um mir das alles aus dem Gedächtnis zu saufen. Wieso sich noch mehr darüber aufregen, ich hatte doch sowieso die letzten Tage nur Trübsal geblasen, also wieso es nicht einfach sein lassen und weiterleben. "Aye", rief ich laut und die anderen Stimmten mit ein. So wurde es doch noch ein wunderbares Saufgelage, bei dem niemand so wirklich nüchtern blieb, ganz besonders ich nicht. Doch eines musste ich gestehen, ich war ziemlich trinkfest und durch die Tatsache, das ich auch für die Hafenarbeiter ein Mann war, rutschte mir nicht einmal raus, das ich ne Frau bin. Allerdings war ich an Marco angelehnt eingeschlafen, was mich ziemlich verwirrte, als ich mit einem enormen Kater auf dem Deck der Moby Dick aufwachte. Verkatert ging ich dann in meine Kajüte und hoffte, das man mich jetzt akzeptierte und meine Angst weg war, immerhin war das der Beste Abend meines Lebens gewesen.

Unter einem falschen Stern - One Piece FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt