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Ich erwachte mit Kopfschmerzen. Entweder, ich hatte zu viel getrunken und erinnerte mich nicht daran, oder ich hatte mir den Kopf gestoßen, dachte ich mir, als ich meine Augen aufschlug. Ich war noch immer in einem Krankenzimmer, doch war es nicht das, in dem ich eingeschlafen war. Erschrocken richtete ich mich auf und verließ den Raum. Hier war mir nichts bekannt!

Schon panisch lief ich durch die Gänge des Schiffes, ignorierte den starken Kopfschmerz und suchte nach einem Ausgang. Als ich diesen gefunden hatte, dachte ich, ich wäre in einem Falschen Film. Vor mir erstreckte sich das Meer und um mich herum waren mir Fremde Menschen, wobei sie mir nicht alle Fremd waren. "Was ist hier los?", fragte ich geschockt nach, den ich befand mich ganz offensichtlich auf dem Schiff der rothaar Piraten! "Scarlet, wie ich sehe, bist du wach!", hörte ich die erfreute Stimme meines leiblichen Vaters. "Ich frage noch einmal, was ist hier los?", fragte ich und war kurz davor zu schreien. "Wir haben dich zu uns an Bord geholt, da wir der Meinung waren, das du auf dem Schiff der Whitebeard-Piraten nicht gut aufgehoben bist", meinte mein Vater und sah mich dabei lächelnd an. Er war der Meinung, das ich dort nicht gut aufgehoben war? "Da irrst du dich. Ich war da sogar sehr gut aufgehoben!", antwortete ich ihm und trat an ihn heran. Ich war wütend, stinkwütend! "Und wieso bist du verletzt?", fragte er und wirkte nichtmehr so fröhlich, wie er es zu Beginn gewesen war. "Weil ich über Bord gesprungen bin, um einen Kameraden zu retten! Meine Güte, ich bin alt genug, selbst zu entscheiden, wo ich bleiben möchte. Ich wollte nicht von der Moby Dick weg. Ich war da glücklich!", sprach ich und bekam Tränen in den Augen. Ja, ich wollte zurück, mehr als alles auf der Welt.

Da es in meinen Augen keinen Sinn mehr machte, mit meinem Vater zu reden, ging ich unter Deck und schloss mich im Krankenzimmer ein. Es war der einzige Raum, den ich kannte und nun war es mein Raum. Mir war egal, das der Doc den Raum nutzen wollte, ich war unglücklich.

Drei Stunden, nachdem ich mich dort eingeschlossen hatte, kam mein Vater zum Krankenzimmer und klopfte vorsichtig an. "Geh weg", murmelte ich niedergeschlagen. "War es so falsch, dich da weg zu holen? Ich wollte dich nur um mich und in Sicherheit haben. Ich dachte all die Zeit, zu wärst tot und nun sitzt du hier und bist lebendiger, als ich mir jemals hätte träumen lassen", sprach er mit ruhiger Stimme. "Wer weiß wie lange noch", murmelte ich und zog meine Beine enger an meinen Körper. Ich hatte mich hinter die Tür gesetzt und dort zusammen gekauert, den so kamen sie nicht auf die Idee, die Tür aufzubrechen und mich gewaltsam hier raus zu holen. "Red nicht so etwas! Nur weil wir dich jetzt bei uns auf dem Schiff haben, heißt das noch lange nicht, das es ein Grund ist, sich umzubringen!", sprach Shanks wütend. "Und ob es das ist! Ich wollte nicht mit dir reisen, ich wollte dich eigentlich niemals sehen! Ich wollte dich niemals als meinen Vater akzeptieren! Ich war glücklich auf der Moby! Ich war glücklich bei den Whitebeard-Piraten. Sie sind meine Familie, sie haben mich vor den sicheren Tot bewahrt. Meine Heimat wurde vernichtet, weil ich deine Tochter bin! Nur deswegen hat man alle umgebracht und ich bin nur entkommen, weil ich in dem Moment Zero war und nicht Viktoria! Ich bin als Zero um einiges glücklicher gewesen, als es Viktoria jemals sein konnte. Meine Mutter hat ihr Leben für mich gegeben und musste nur sterben, weil sie mich zur Welt gebracht hat! Ich hasse mein Leben, wäre ich doch einfach gestorben oder niemals zur Welt gekommen!", rief ich und war dabei immer lauter geworden. 

Anstatt das er noch etwas sagte, hörte ich, wie sich die Schritte von der Tür entfernten. Anscheinend hatte er gemerkt, was er mir nun angetan hatte und ich hatte ihm endlich das an den Kopf geworfen, was ich schon immer wollte. Er war schuld an alledem! Er war einfach Schuld an meinem Unglück. Wenn ich ihm doch nur nicht so ähnlich sehen würde, dann wäre das ganze nicht passiert. Wobei, so ähnlich sehe ich ihm garnicht, es ist nur dieses stechende rot meiner Haare, das ich von ihm hatte. Der Rest kam von meiner Mutter und meinen Großeltern, wenn ich mich recht erinnerte. Ich hatte die Augen meiner Mutter, die Ohren meines Großvaters und die Nase meiner Großmutter. Meine Gesichtsform ähnelte der meines Onkels, dem Bruder meiner Mutter. Wieso wussten die Menschen den eigentlich, das der rote Shanks mein Vater war? Hatte es ihnen jemand verraten? Den nur aufgrund meiner besonderen Haarfarbe, konnte man nicht mutmaßen, das ich seine Tochter war. 

Je länger ich darüber nachdachte, desto verdächtiger kam mir das ganze. Wieso hatten sie das Dorf angegriffen? Wieso waren alle Menschen getötet worden? Nur, weil ich vermutlich auf der Insel war und Whitebeard gerade in dem Moment da war. Es bereitete mir Kopfschmerzen. 

Ein klopfen an der Tür ließ mich zusammenzucken. "Ja?", fragte ich unsicher nach, den ich hatte nicht mitbekommen, wie sich jemand der Tür genähert hatte. "Dein Vater schickt mich, er möchte, das wir dir trotz deines Verhaltens etwas zu essen bringen", sprach eine mir vollkommen unbekannte  Stimme. "Danke", meinte ich nur und blieb hinter der Tür sitzen. "Ich lass es dir hier stehen. Bitte geh nicht so hart mit dem Captain um, er wollte nur dein bestes", meinte der Fremde und ging dann. Ich wartete noch einen Moment, ehe ich das Tablett mit dem essen für mich herein holte und es erst einmal nur anstarrte. Es sah schon nicht schlecht aus und es roch auch gut, aber es würde in meinen Augen niemals an Thatchs herankommen. Vielleicht lag es auch daran, das ich Thatch so gern hatte. 

Vorsichtig probierte ich etwas von dem, was man mir vorsetzte. Es war nicht schlecht, aber ich dachte immernoch, das das Essen von Thatch um längen besser war. 

Irgendwann wurde es komplett still, wobei ich in dem Krankenzimmer sowieso kaum etwas gehört hatte, doch nun waren nurnoch die Wellen zu hören, die gegen das Schiff schlugen. Unsicher damit, was ich nun tun sollte, erhob ich mich vom Boden und verließ so leise wie möglich das Krankenzimmer. Es war Zeit, seinen eigenen Schatten über Bord zu werfen und das zu tun, was ich wollte. Shanks gab sich Mühe, das hatte ich jetzt schon mehrfach gemerkt, aber ich trat es mit Füßen. Ich war nunmal keine gute Tochter! 

Gerade als ich das Deck betreten wollte, erfasste mich eine Vision. Entsetzt darüber, was ich da sah, lief ich aus dem Gang direkt an Deck und sah mich um. Irgendetwas musste ich tun, bevor es zu spät war!

Unter einem falschen Stern - One Piece FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt