Unter einem falschen Stern - One Piece FF

23

Nach dem Rundgang ließ Ace mich alleine. Er wollte wieder zurück in die Bar, während ich mich ausruhen wollte. 

Müde legte ich mich in mein neues Bett und starrte an die Decke. Was würde mich wohl erwarten, wenn ich mit einem Kapitän reiste, der öffentlich herumposaunte, das er den Kopf von Whitebeard haben wollte? Würde ich in einen Krieg hineingeraten oder diesen womöglich auslösen? Was war meine Rolle in diesem Schicksalhaften Spiel? Wieso war ich überhaupt darauf eingegangen, ihn und seine Leute zu begleiten? 

Seufzend drehte ich mich zur Seite und schloss meine Augen. Weitere Gedanken konnte ich mir auch machen, wenn ich ausgeruht und womöglich auch gesättigt war.

Vollkommen ausgeruht erwachte ich in meiner neuen kleinen Unterkunft. Verwundert über meinen doch recht langen Schlaf erhob ich mich von meinem Bett. Schnell richtete ich meine Kleidung und verließ die Kajüte.

In einem gemütlichen Tempo machte ich mich dann auf den Weg in die Küche. Mal sehen, was ich noch einkaufen musste, bevor wir Ablegen sollten.

An der Tür zur Küche wurde ich angesprochen. "Mahlzeit! Du musst der neue Koch sein", meinte der Fremde. Ich drehte mich zu ihm um und ließ mir meine aufkommende Unsicherheit nicht ansehen. "Mahlzeit? Wie spät ist es den?", fragte ich nach. "Es ist jetzt kurz vor Mittag. Der Captain meinte, wir sollten dich nicht wecken, da du erst heute Nacht hierher gekommen bist", meinte der Fremde dann. "Soso, hat er das? Das ist aber nett von ihm. Mein Name ist Zero", stellte ich mich dem Fremden vor. "Willkommen! Mein Name ist Orka", meinte der Mann. Orka? Das war ein merkwürdiger Name, dachte ich mir und besah ihn mir noch einmal genauer.

Orka war etwa einen Kopf größer als ich und doppelt so breit, doch war er nicht fett, er hatte einfach unglaublich viele Muskeln. Wenn ich mich nicht als Mann ausgeben würde, hätte ich vielleicht versucht mit ihm zu flirten, aber diesem Gedanken verwarf ich schnell wieder. Starke Männer können keine starken Frauen vertragen, besonders nicht, wenn sie in manchen Dingen besser waren als sie.

"Ich schau Mal, was ich hier habe für ein ordentliches Mittagessen. Danach müssen wir aber wahrscheinlich einkaufen gehen. Ich hoffe, du begleitest mich. Mit der Kraft, die du zu haben scheinst werden wir wohl nur einmal laufen müssen", meinte ich und trat dann in die Küche ein. Dort ging ich erst einmal nachschauen, was sich noch an Vorräten hier befand. "Viel habt ihr ja nichtmehr", meinte ich und überlegte, was ich den nun machen konnte.

Meine Wahl traf auf einen schönen Eintopf, in dem ich das, was hier noch war, einfach zusammenwerfen konnte. "Wie viele Leute sind hier eigentlich auf dem Schiff?", fragte ich irgendwann nach, den das wusste ich gar nicht. "Wir sind zur Zeit 15 Leute", meinte er und beobachtete noch dabei, wie ich alles klein Schnitt. "Doof herumstehen kann jeder, nimm dir ein Messer und fang an die Kartoffeln zu schneiden, wenn du schon nicht weggehen willst", meinte ich und zeigte dabei mit meinem Messer in Richtung der Stelle, an der augenscheinlich häufiger die Kartoffeln geschält wurden, den ich konnte noch immer vereinzelt Schalen auf dem Boden entdecken. Das hieß insgeheim, das ich hier noch ordentlich sauber machen wollte, wenn ich keine Ratten haben wollte...

Nach etwa einer halben Stunde war Orka mit den Kartoffeln fertig. Ich wusch sie noch einmal und warf sie dann zu den anderen Zutaten in den Kochtopf, wo alles ordentlich köchelte. "Wer hat den sonst für euch gekocht?", fragte ich meinen Helfer. "Meistens ich, die anderen haben zwei linke Hände, was das angeht. Deswegen bin ich auch hiergeblieben. Der Captain meinte, das ich dir zeigen sollte, wo alles ist, aber das schaffst du auch ohne meine Hilfe ganz gut. Auch meinte er, das ich dir helfen könnte, wenn du das möchtest. Zwar bin ich kein gelernter Koch, aber ein paar Dinge kann ich auch", meinte Orka und kratzte sich dabei etwas verlegen an der Nase. Anscheinend mochte er es nicht, über sich selbst zu sprechen, was ich gut verstehen konnte. "Schon gut. Ich bin auch kein gelernter Koch. Ich habe mir alles entweder selbst beigebracht oder habe auf meinen Reisen einige Dinge aufgeschnappt. Kochen ist etwas, das mir Spaß bringt, deswegen sauge ich die Informationen förmlich auf. Fast drei Jahre bin ich jetzt schon von meiner Heimatinsel fort. Zurück kann ich nicht mehr, den die Insel existiert so nicht mehr. Aber was soll's, ich bin am Leben, was will man mehr? Durch das Kochen fühle ich mich aber noch immer an meine Heimat erinnert, den dort habe ich auch immer Mal für mich und meine Kollegen gekocht", meinte ich und sah dabei doch schon etwas verträumt und auch traurig auf den Kochtopf. "Ich wollte dich jetzt nicht deprimieren", meinte Orka schnell und hob beschwichtigend seine Hände. Es war eine wirklich einfache Geste, die doch so viel aussagen konnte. "Schon in Ordnung. Ich komme damit klar. Es ist halt schon etwas merkwürdig darüber zu reden. Aber irgendwann muss ich das, sonst klammere ich mich zu sehr an die Vergangenheit", meinte ich und hob dabei den Deckel des Topfes an, in dem ja alles köchelte. "Weise Worte für einen so jungen Menschen", meinte Orka und legte mir eine Hand auf den Rücken.

Ich hollte einmal tief Luft und sah dann auf. "Genug Trübsal geblasen! Deckst du den Tisch und holst die Leute Ran, damit wir gleich essen können?", fragte ich den großen, wobei von meiner anfänglichen Traurigkeit und den zweifeln nichts mehr zu sehen waren. "Aye aye", meinte Orka scherzhaft und ging los, die anderen holen. Kopfschüttelnd machte ich mich dann also daran, dem Tisch selbst zu decken, wobei ich erst einmal das Besteck und die Teller suchen musste.

Nach etwa dreißig Minuten, der Eintopf stand gerade auf dem Tisch, kam Orka mit den anderen hereingetrampelt. "Also er macht das ganz professionell", meinte Orka und meinte damit anscheinend mich. "Wirklich? Ich hatte schon Angst, das Ace irgend einen Spinner angeheuert hat", meinte eine mir fremde Stimme. "Was denkst du von mir? Zero ist ein hervorragender Koch, das hat mir Toni, der Gastwirt, zugesichert. Er war es ja auch, der vorgeschlagen hat, das wir ihn mitnehmen sollen, da er schon zu lange auf dem Festland war und sonst womöglich sein Ziel aus den Augen verloren hätte", meinte Ace. Das ließ mich in meiner Bewegung Stocken. Toni hatte ihn darum gebeten, mich mitzunehmen? Davon hatte er gar nichts gesagt? Instinktiv musste ich lächeln. Dieser Mann war wie ein Vater für mich gewesen und handelte auch so, obwohl ich ihm mit meiner Herkunft nur Ärger bereiten hätte können.

"Wir müssen definitiv nachher nochmal in die Stadt einkaufen, wenn ihr die nächste Zeit nicht nur von brot und Wasser leben wollt", meinte ich und tat so, als hätte ich nicht gehört, wovon sie gesprochen hatten. "Aye aye Captain", meinte Orka scherzhaft, sodass Ace sich aufplusterte und ihn empört ansah. "Ich bin der Captain!", sprach er und spielte dabei die beleidigte Leberwurst. "Schon gut, ich will garnicht Captain sein, aber ohne einen guten Smutje ist ein Kapitän nichts. Allein der Smutje sorgt für die Verpflegung des Mannschaft und das Wohlbefinden eben dieser. Er sorgt auch dafür, das sie ausreichend Vitamine zu sich nehmen", sprach ich und setzte mich dann einfach irgendwo an dem Tisch.

Von dieser Aussage überrascht, setzten sich alle nun zu mir an den Tisch. "Wenn du so viel Ahnung hast, wie es scheint, kannst du uns doch sicherlich ein paar Dinge erzählen oder?", fragte Orka mich, als er sich neben mich gesetzt hatte. "Klar, was wollt ihr wissen?", stellte ich als Gegenfrage.

"Was hälst du von Gol D. Roger?", haute Ace einfach raus. Schlagartig verstummte alles und sie sagen mich an. Was sollte ich darauf jetzt antworten?